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Unteres Schloss: Fürstenweihnacht zelebriert Leben am Hofe

Romantische Fürstenweihnacht im Greizer Schloss

Susann Ströher-Mittelstaedt mit Sohn.

Die 12. Romantische Fürstenweihnacht zog auch in diesem Jahr zahlreiche Greizer und Gäste der Stadt in das Untere Schloss.

GREIZ. „Wir begeben uns heute wieder auf Zeitreise“, scherzten mehrere historisch Gewandete, die sich trotz stürmisch-regnerischen Wetters am Vormittag nicht scheuten, den Weg ins Schloss zu Fuß zu nehmen. Bereits über ein Jahrzehnt wird traditionell am 3. Advent das Leben am Hofe, wie zu Fürst Heinrichs Zeiten, zelebriert. Und das mit allem, was dazugehört: edle Getränke und ausgewählte Speisen, gediegene Musik, exklusive Modenschauen und viele Angebote rund um das nahende Weihnachtsfest.

Stände im Hofe des Unteren Schlosses boten ein großes Spektrum an Ware und Delikatessen. „Schön, dass sich der Sturm gelegt hat“, so am frühen Nachmittag die Meinung der zahlreichen Händler, die ihre Ware feilboten. Kerzen, Seifen, Sterne, Schmuck und vieles mehr wurde zum Kauf offeriert. Wie schwer die Arbeit eines Steinmetzes ist, konnten interessierte Kinder bei Alexander Brock erfahren. Die Jungen, aber auch vereinzelt Mädchen nahmen diese Möglichkeit gern an und probierten sich an diesem Jahrhunderte alten Handwerk mit dem Fäustel aus.

Seit Jahren der absolute Besuchermagnet sind die historischen Modenschauen des Kostümverleihs Gera im Weißen Saal. In heiterer Manier moderierte Engelbert Siehler die Veranstaltung, die Mode und Bräuche aus längst vergangenen Zeiten offerierte. Diesmal standen Märchen im Mittelpunkt des Programms; so konnte man Szenen aus dem „Froschkönig“ oder „Des Kaisers neue Kleider“ bestaunen.

Auch musikalische Leckerbissen wurden am Sonntag gereicht: eine musikalisch-literarische Lesung mit Irina Troian, Sergej Synelnikow und Wilfried Pucher sorgte genauso für Freude, wie die Auftritte von Schülern und Lehrkräften der Musikschule „Bernhard Stavenhagen“ im Treppenhaus des Schlosses.

In der Galerie rundeten kulinarische Angebote des Museumsfördervereins die Fürstenweihnacht ab. Wer die Weihnachtsausstellung noch nicht gesehen hatte, konnte dies zur Fürstenweihnacht nachholen und sich an den märchenhaften Exponaten erfreuen.
Viele fleißige Hände der Museen der Schloss-und Residenzstadt und des Museumsfördervereins sowie private Unterstützer hatten die Traditionsveranstaltung mit viel Liebe, Kraft und Engagement vorbereitet.

Wie sehr sich das Austernessen etablierte, konnte man bereits um 15 Uhr erleben. Zur besten Veranstaltungszeit rief Museumsleiter Rainer Koch quer über den Hof: „Die Austern sind alle“. Viele der Besucher konnten sich lachend erinnern, dass diese Muschelart noch vor Jahren mit großer Vorsicht probiert wurde. „Das Austernessen ist für mich zur liebgewordenen Tradition geworden“, wie Michael Kausch sagte, der extra wegen der Fürstenweihnacht aus Gera gekommen war.

Antje-Gesine Marsch @12.12.2016

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