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Die märchenhafte Welt des Lebkuchens

Die märchenhafte Welt des Lebkuchens
Leckere Weihnachtsausstellung im Greizer Unteren Schloss eröffnet

Weihnachtsaustellung im Unteren Schloss
Wilfried Pucher hat es sich im Lebkuchenhaus gemütlich gemacht.
Foto: Antje-Gesine Marsch
GREIZ. Knusper, knusper, knäuschen…wer knuspert an meinem Häuschen?“ Die am Sonntagvormittag im Museum der Schloss-und Residenzstadt eröffnete Ausstellung geht dieser Frage nach und führt zurück in die gute, alte Zeit – als die Märchen der Gebrüder Grimm noch zum alltäglichen Lesevergnügen gehörten und der Tannenbaum anstatt mit Glaskugeln mit äpfeln und Zuckerwerk behangen wurde: die märchenhafte Welt des Lebkuchens.
Der Stellvertretende Bürgermeister der Stadt Greiz, Ulrich Zschegner (CDU) begrüßte die zahlreichen Gäste im Weißen Saal des Unteren Schlosses: Die Ausstellung erinnert an die Erstveröffentlichung der Märchen der Gebrüder Grimm vor 200 Jahren. Sie passe gut in die besinnliche Zeit, so Zschegner, der den Anwesenden ans Herz legte, in der Weihnachtszeit zueinander zu finden. Dazu stimmte das von Countertenor Markus Dietzsch begleitet von Gunnar Dietze am Klavier vorgetragene Lied Panis angelicus von Ce`sar Franck hervorragend ein.
Museumsdirektor Rainer Koch gab einen umfassenden Einblick in die Geschichte des Pfefferkuchens, beginnend beim Märchen von „Hänsel und Gretel“. Das legendäre „Knusperhäuschen“ gebe es seit der Uraufführung von Engelbert Humperdincks gleichnamiger Märchenoper im Jahr 1893 in Weimar, wie er erklärte. Süße und Duft machen den Lebkuchen aus“ – Süße, die seinerzeit durch Honig erzeugt wurde. Auch gehe der Begriff „Pfefferkuchen“ auf die vielen Gewürze zurück, die man in Unkenntnis alle mit dem Oberbegriff Pfeffer versah: Anis, Zimt, Koriander, Muskat, Ingwer, Kardamom, Fenchel und Piment.
Den Kreis nach Greiz von all den Lebkuchenzentren wie München, Nürnberg oder Pulsnitz ausgehend schlug Rainer Koch mit dem Vorstellen zweier Rezeptbücher – eines stammte aus dem Jahr 1768 von Hofkonditor Müller und enthielt die wunderbarsten Rezepte für einen echten Lebkuchen.
Beim Rundgang durch die Ausstellung findet man neben einem begehbaren Knusperhäuschen, das verführerisch duftet, zahlreiche Informationen rund um die Lebkuchenbäckerei, aber auch die Honiggewinnung, die handwerklichen Traditionen des Imkers, des Pfefferküchlers und Wachsziehers.
Ein besonderes museumspädagogisches Angebot gibt es zudem: Wer selbst einmal Pfefferkuchen backen oder verzieren will, kann dies nach Anmeldung im Museum selbst tun. Auch ein selbstgestaltetes Hexen- Eigenheim kann hergestellt und natürlich mitgenommen werden, wie Rainer Koch einlädt.
Anmeldungen sind möglich unter 03661 703411.
Antje-Gesine Marsch @02.12.2012

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