Etwa 2000 Gäste besuchen am 3. Advent die Veranstaltung im Unteren Schloss Greiz
GREIZ. „Wir dachten, um die Mittagszeit ist der Andrang noch nicht so groß“, sagte Andrea Gipser, die mit ihrer kleinen Tochter unbedingt die historische Modenschau im Weißen Saal anschauen wollte. Doch weit gefehlt: dicht an dicht drängten sich die Interessierten bei jeder der drei Vorstellungen. Etwa 2000 Gäste verzeichnete die 10. Greizer Fürstenweihnacht, die am 3. Advent Klein und Groß in ihren Bann zog. Während Engelbert Siehler vom Geraer Kostümverleih mit charmanter Moderation und manch kleiner Geschichte sowie einigen musikalischen Einlagen im Festsaal für beste Unterhaltung sorgte, bestaunten die Gäste die höfische Mode und konnten sich kaum sattsehen. „Besonders schön ist, dass man viele der Models persönlich kennt“, freute sich Wolfgang Hölzel, dem besonders das Walzerpaar zu Beginn gefiel. In der Galerie des Schlosses sorgten viele fleißige Hände der Fördervereinsfrauen dafür, dass die Besucher mit Kaffee und hausgebackenem Kuchen versorgt werden; auch im Innenhof offerierten die Vereinsmitglieder Glühwein und „Fettbemmen“. Das Collegium musicum sowie Schüler und Pädagogen der Musikschule „Bernhard Stavenhagen“ umrahmten die glanzvolle 10. Fürstenweihnacht mit schönen Melodien. Schlange stehen war bei Museumsdirektor Rainer Koch angesagt: begegneten die Gäste noch vor Jahren „Austern und Sekt“ mit einigem Zögern, hat sich diese Delikatesse nunmehr einen festen Platz im reichhaltigen Angebot der Fürstenweihnacht erobert. Volker Lätzsch aus Gommla gestand, sich besonders auf diesen Gaumenschmaus gefreut zu haben. Auch der Glühwein, der nach einem speziellen historischen Rezept des reußischen Hofkonditors Müller bereitet wurde, erfreute sich großer Beliebtheit. Puppenspiel und Schattentheater begeisterten besonders die Jüngsten, die sich von den Geschichten verzaubern ließen. Als es zu dämmern begann, wurden die Kerzen entzündet, die eine wunderschöne Atmosphäre im Innenhof erstrahlen ließen. „Hier ist es einfach schön“, befand Anselm Brütting aus Plauen. „Man muss nicht in die Ferne schweifen; die schönsten Dinge findet man fast vor der Haustür“, wie er schwärmte.
Antje-Gesine Marsch @16.12.2014