TLUG präsentiert die Hochwasserschutz-ErgebnisseThomas Kleinert (r.) von der TLUG stellt sich den Fragen der Gäste der Informationsveranstaltung.

Informationsveranstaltung der Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie (TLUG) und der Stadt Greiz in der Vogtlandhalle

GREIZ. Ein Jahr ist es her, dass die Stadt Greiz vom Hochwasser überflutet wurde. Seitdem wurden von der Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie (TLUG) zahlreiche Untersuchungen zum Hochwasserschutz durchgeführt, deren Ergebnisse am Montagabend im Großen Saal der Vogtlandhalle vorgestellt wurden. „Infos über den Arbeitsstand“ kündigte Bürgermeister Gerd Grüner (SPD) an, der Thomas Kleinert und Frank Schirmer von der TLUG sowie Landschaftsarchitektin Heike Roos herzlich begrüßte.

Eine „echte Herausforderung“ nannte Thomas Kleinert die Aufgabe, das hydraulische Konzept für die Stadt Greiz zu erstellen. Vier Bereiche wurden in Hinblick der Verbesserung des Hochwasserschutzes, der stadtplanerischen Einbindung der Hochwasserschutz-Anlagen und des wirtschaftlichen Einsatzes finanzieller Mittel in den Fokus der Betrachtungen gestellt: die Bereiche Rothenthal, Dölau, die Greizer Neustadt und der Elstersteig. Zur Rententionsraumgewinnung in der Goldenen Aue ist es nötig, die Deiche zurückzuverlegen, wie Frank Schirmer ausführte. Wasserspiegelabsenkungen im Bereich von Akzo Nobel sind durch Profilweitung, den Einbau eines dritten Brückenfeldes in der Liebigstraße und die Neubauten einer Flutmulde und eines Schöpfwerkes möglich, so Schirmer. Rothenthal sei wichtig, um die B92 für Rettungsfahrzeuge aller Art freizuhalten. Auch hier sei eine Profilaufbereitung und der Bau einer Flutmulde ins Auge gefasst worden. Zwischen Göltzsch-und Aubachmündung in der Neustadt sei ein Rückbau der Wehranlage unumgänglich, ebenso der Bau einer Hochwasserschutzmauer an der neuen Kindertagesstätte, die Profilweitung und die Abtragung des Parkplatzes. Seien die ersten drei Bereiche „relativ klar“, gebe es für den Elstersteig bislang zwar Vorschläge, die aber noch einer weiteren Prüfung unterzogen werden müssen. Etwa ein mobiler Hochwasserschutz, die Profilweitung oder die Erhöhung der Hochwasserschutzanlage. Überlegungen einer zweiten Verteidigungslinie auf der B92 seien ebenfalls ins Kalkül gezogen worden.
Als weitere Vorgehensweise gab Frank Schirmer die hydraulische Berechnung durch ein Bad Stebener Ingenieurfirma an, die Erarbeitung eines stadtplanerischen Gesamtkonzeptes und eine Machbarkeitsstudie, den Brückenumbau betreffend. Sobald die Varianten und Kostenanalysen vorliegen, werde es eine weitere Bürgerversammlung geben, kündigte Thomas Kleinert an. Die Planfeststellung sei für die Jahre 2015/16 geplant – die Realisierung ab dem Jahr 2017.

Zu den Gästen der Informationsveranstaltung gehörten auch eine Reihe von Gartenfreunde der KGA am Elsterplatz. Einige der Gartengrundstücke, die zu nah an der Weißen Elster gebaut wurden, müssen zurückgebaut werden – daran ließ Thomas Kleinert keinen Zweifel. Viele der Parzellen wurden schon zu DDR-Zeiten direkt am Fluss gebaut und engen den natürlichen Lauf der Weißen Elster ein. Bei Hochwasser könne sie sich nicht ausbreiten, meinte Thomas Kleinert. Die Gäste ließen ihrem Unmut darüber freien Lauf, werden aber von der TLUG zu einem klärenden Extra-Bürgergespräch eingeladen, wie Thomas Kleinert wissen ließ.

Antje-Gesine Marsch @15.07.2014