Jugendchor an St. Marien GreizHerzlicher Beifall für alle Mitwirkenden des Konzerts.

Mit einem musikalischen Streifzug durch unterschiedliche Genres begeistern Kinder-und Jugendchor an St. Marien die Gäste
GREIZ. Kinder und Jugendliche im Zeitalter von Youtube, Facebook, Superstars & Co. für den Chorgesang zu begeistern, verdient höchste Anerkennung. Seit der Jugendchor an St. Marien im Herbst 2013 von Kantor Ralf Stiller aus der Taufe gehoben wurde, ist das kirchenmusikalische und kulturelle Leben der Stadt Greiz ein großes Stück reicher geworden.
Am Sonntagabend lud Kantor Stiller zum Konzert in die Stadtkirche St. Marien ein. Neben dem Jugendchor musizierte der Kinderchor und das Instrumentalensemble vor großem Publikum. Gottes Nähe und Liebe sowie die Farbenpracht der Natur zu erleben, wünschte Ralf Stiller zu Beginn den Konzertbesuchern. Er kündigte eine „Mixtur aus allen Dingen, die wir derzeit proben“ an – ein Programm, das viele Genres berührt und so bunt wie der Frühling erstrahlt. Damit hatte der Kantor wahrlich nicht zu viel versprochen. Mit der feierlichen Ouvertüre, dem Air und dem Marsch aus Händels „Wassermusik“ stimmten Kantor Stiller (Orgel) und Michael Merkel (Trompete) auf den Konzertabend ein. Noch traute sich keiner der zahlreichen Gäste, die wunderschön interpretierten Stücke mit Applaus zu bedenken; doch spätestens nach dem irisch-schottischen Medley, dargeboten vom Violin-Duo Marius Frantz/Franziska Reiher, brandete nach jedem Titel herzlicher Beifall auf. Das Volkslied „Nun will der Lenz uns grüßen“ wurde von den Konzertbesuchern, begleitet vom Instrumentalensemble, gemeinsam gesungen. Es folgten die ersten beiden Sätze der Triosonate G-Dur von Reinhard Keiser, virtuos interpretiert von Friederike Heckmann (Flöte), Marius Frantz (Violine), Jakob Heckmann (Cello) und Kantor Stiller (Cembalo). Fein sang der Jugendchor Hans Leo Haßlers „Dixit Maria“ und Johann Steurleins Lied „Wie lieblich ist der Maien“, begleitet vom Instrumentalensemble. Ergreifend und ruhig wurde im Anschluss das traditionelle Spiritual „Deep River“ vorgetragen, bevor der Kinderchor im Altarraum Aufstellung nahm. „Mit diesen vier Titeln wollen wir auf das Musical ‚Himmel und Erde‘ von Birgit Pape neugierig machen, das zum Ökumenischen Straßenfest im September aufgeführt wird“, erklärte Ralf Stiller. Mit viel Freude und Ausdruckskraft sangen die Jüngsten die Titel „Himmel und Erde“, „Samenkörner“, „Am 5. Tag“ und „Später dann am 5. Tag“ und ernteten stürmischen Jubel. Johannes Obenaus spielte anschließend das bekannte Beethoven-Stück „Für Elise“ auf dem Klavier, bevor noch einmal der Kinderchor mit dem heiteren Dschungelbuch-Filmsong „Probiers mal mit Gemütlichkeit“ die Gäste erfreute. Stimmschön und ausdrucksvoll sang der Jugendchor „Can you feel the love tonight“ aus dem Film „König der Löwen“, bevor Solist Elias Amler klangvoll „What a wonderful world“ intonierte. Den Billy-Joel-Titel „And so it goes“ und das Spiritual „Glory Hallelujah“ boten die Sängerinnen und Sänger des Jugendchors mit Sensibilität und überzeugten zudem durch sichere Intonation. Es stellt sicherlich ein gewisses Wagnis dar, sich als junges Mädchen an den Klassiker „Summertime“ von George Gershwin heranzutrauen, doch ohne Berührungsängste interpretierte Josefine Bauch, begleitet von Jakob Heckmann am Cello und Kantor Stiller am Klavier dieses legendäre Stück. Eine weitere Wertschätzung an Georg Friedrich Händel, dessen Geburtstag sich in diesem Jahr zum 330. Mal jährt, entbot das Instrumentalensemble mit der „Ankunft der Königin von Saba“ aus dem Oratorium „Salomon“, bevor sich alle Beteiligten musikalisch bei Volkslied „Kein schöner Land“ vereinten. Stehende Ovationen und minutenlanger Beifall waren der Dank der begeisterten Konzertgäste an die Kinder und Jugendlichen – und natürlich Kantor Stiller.

Antje-Gesine Marsch @05.05.2015