56. S-DMV Thüringen RallyeFabian Kreim / Frank Christian (Fränkisch-Crumbach / Oberhausen), Škoda Fabia R5, Div. 1 1:09:05,2 Stunden.

56. Sparkassen DMV Thüringen Rallye zieht erfolgreiches Resümee

PÖßNECK. Mit einem souveränen Start-Ziel-Sieg und den Bestzeiten auf allen zehn Wertungsprüfungen (WP) gewinnen Fabian Kreim (Fränkisch-Crumbach) und sein Co-Pilot Christian Frank (Oberhausen) im Škoda Fabia R5 die 56. Sparkassen DMV Thüringen Rallye. Die zehn WP über 141,52 Kilometer absolvierte das Team von Škoda Auto Deutschland in 1:09:05,2 Stunden. Auf der Zielrampe in Pößneck wurden Dominik Dinkel / Christina Kohl (Rossach / Tiefenbach) im Brose-Škoda Fabia R5 für den zweiten Platz geehrt, ihr Rückstand betrug 56,6 Sekunden. Platz drei belegte der schwedische Gaststarter Emil Bergkvist mit seinem norwegischen Co-Piloten Ola Floene im Peugeot 208 T16 R5 vom Team Peugeot Deutschland Romo (+ 1:20,8 Minuten). In der DRM-Wertung übernahmen Kreim /Christian nach dem sechsten von acht Läufen wieder die Führung. In der 2WD Wertung für Fahrzeuge mit nur einer angetriebenen Achse sicherten sich Carsten Mohe / Alexander Hirsch (Crottendorf / Tannenberg) in ihrem Renault Clio R3T vorzeitig den Titel. Die Sachsen liegen mit 164 Punkten uneinholbar vor Sebastian von Gartzen (Gießen, 83 Punkten) und Konstantin Keil (Niestetal, 80 Punkte) in ihren Citroen DS3 R3T.

Wichtiger Schritt in Richtung Titelverteidigung

Kreim strahlte im Ziel: „Das war vielleicht nicht der entscheidende, aber ein sehr wichtiger Schritt in Richtung Titelverteidigung. Dennoch werden wir auch bei den beiden letzten Läufen auf Sieg fahren, denn wenn man bewusst langsamer fährt, dann passieren schon mal Fehler.“ Kreim dominierte die Thüringen-Rallye, „die ist durch ihre schnellen WPs sehr anspruchsvoll, da brauchst du einen guten Aufschrieb und ein sehr gutes Fahrwerk. Beides ist bei uns perfekt.“ Dafür, dass Kreim auf einzelnen Prüfungen wie dem Rundkurs ‚Bankschenke‘ über 15 Sekunden schneller war als die Verfolger hatte er eine passende Erklärung: „In den vergangenen beiden Jahren hatte ich hier sehr harte Vergleiche mit Sepp Wiegand. Vielleicht kenne ich deshalb die eine oder andere Ecke mehr, wo ich stehen lasse und die anderen vielleicht doch kurz vom Gaspedal zurückzucken.“ Dominik Dinkel konnte sich im Nachhinein mit Rang zwei anfreunden, „Fabian war an diesem Wochenende einfach zu stark. Aber mit Rang zwei konnten wir in der Meisterschaft aufholen und jetzt wird es für die beiden letzten Läufe wieder richtig spannend.“

Rang drei für Emil Bergkvist

Mit Rang drei war Emil Bergkvist sehr zufrieden. Der Sieger des ADAC Opel Rallye Cup 2014 und Junior Europameister 2015 im ADAC Opel Rallye Junior Team sagte, „ich bin sehr glücklich, dass ich die Chance hatte, hier in diesem Auto zu fahren. Das Team Peugeot Deutschland Romo hat einen tollen Job mit dem 208 T16 R5 gemacht. Und ich habe schon von Anfang an gesagt, ich wäre sehr glücklich bei dieser Rallye aufs Podium zu fahren.“ Rang vier geht an die ‚Altmeister‘ Sandro Wallenwein / Marcus Poschner (Stuttgart / Lautrach) in ihrem Škoda Fabia R5. „Hut ab vor den Fabelzeiten, die Fabian da teilweise rausgezaubert hat. Ansonsten bin ich sehr zufrieden, der Abstand zur Spitze könnte etwas enger sein, aber dafür sitze ich wohl zu wenig im Auto. Das macht sich bei den schnellen WPs und dem hohen Tempo in der DRM direkt bemerkbar.“
Weniger Glück hatten René Mandel / Dennis Zenz (Sommerkahl / Klausen), die im Ford Fiesta R5 als DRM-Führende nach Thüringen kamen. Sie mussten nach einem Unfall vorzeitig aufgeben. “Wir waren etwas von der Ideallinie weg und kamen auf Splitt, dann ging es nur noch dahin,“ erklärte DSK-Youngster Mandel. „Aber wenn man schnell unterwegs ist, kann das auch mal passieren, schließlich geht es hier für uns um die Meisterschaft. Eine erste Analyse am Auto ergab, dass die Beschädigungen alle reparabel sind. Beim nächsten Lauf greifen wir wieder an.“ Mandel rangiert in der DRM-Tabelle nun mit 93 Zählern auf Rang zwei vor Dinkel mit aktuell 88 Punkten.

2WD-Titel für Mohe

Zu Beginn war der Kampf um die maximalen 2WD-Punkte in Thüringen heiß umkämpft. Mohe / Hirsch und ihre härtesten Verfolger Sebastian von Gartzen / Hans-Peter Loth (Gießen / Frankfurt) im Citroen DS3 R3T lagen nach vier der zehn Prüfungen bis auf die zehntel Sekunde zeitgleich an der Spitze. Als die Verfolger jedoch aufgaben, war der Weg frei für Mohe / Hirsch. Die maximale Punkteausbeute brachte zudem den vorzeitigen Titelgewinn. „Unser letzter offizieller Titel war 2003. Seitdem haben wir zwar öfters die Divisions-Wertung gewonnen, aber das ist ja kein offizieller Titel. Daher bin ich natürlich super happy, dass es jetzt geklappt hat. Ein rundum geniales Wochenende hier in Thüringen und das vor so vielen begeisterten Fans“, strahlte Mohe.
Platz zwei der 2WD-Wertung in Thüringen ging an den jüngsten Starter im Feld. Der 18jährige Youngster Roman Schwedt (Heusweiler) erkämpfte sich zusammen mit Co-Pilot Henry Wichura (Berlin) im leistungsschwächeren Opel Adam R2 inmitten einer R3-Armada den zweiten Platz. Dritte wurden Konstantin Keil / Stefanie Fritzensmeier (Niestetal / Bielefeld) in ihrem Citroen DS3 R3T.

Starke Auftritte für Teams des ADAC Rallye Masters

Beim sechsten von acht Saisonläufen des ADAC Rallye Masters waren die Siege in den fünf verschiedenen Divisionen bei der bei der S-DMV Thüringen Rallye heiß umkämpft – in der Tabelle gab es einige Verschiebungen. Nur die Spitze scheint fest gemauert. Carsten Mohe / Alexander Hirsch (Crottendorf / Tannen-berg) gewannen im Renault Clio R3T die Division 4 ebenso wie Max Schumann (Riegelsberg), der zusammen mit Maresa Lade (Wallenhorst) im Suzuki Swift in der Division 6 erfolgreich war. Da beide die maximalen 25 Punkte sammelten, liegt Mohe (143 Punkte) weiterhin mit drei Zählern vor dem saarländischen Youngster. Trotz eines Problems mit dem Motor ihres BMW M3 (Division 3) verteidigten Vater und Sohn Peter und Michael Wald (Sennfeld) mit 92 Punkten den dritten Platz in der Masters-Wertung.

Peter Corazza mit technischem Defekt

Vom Start weg übernahm Peter Corazza (Oelsnitz, Mitsubishi Lancer) die Führung, musste nach der vierten von zehn Wertungsprüfungen (WP) allerdings aufgeben. „das Getriebe verlor Öl, da haben wir vorsorglich abgestellt“, erklärte der Sachse, „echt schade, das wären tolle Punkte gewesen.“ Die Führung übernahmen dann die Markenkollegen Raphael Ramonat / Sara Phieler (Trusetal), die sie bis ins Ziel verteidigten. Dunkle Regenwolken vor den beiden finalen WPs be-unruhigten ihn nicht, Ramonat erklärte schmunzelnd „mir ist es eigentlich egal, wie das Wetter wird, Hauptsache ich bleibe vorn.“

Jürgen Geist mit Überschlag auf vorletzter Prüfung

Jürgen Geist / Ramona Kees (Wohlmutshausen / Bundorf) fuhren im BMW M3 vom Start weg bis zu ihrem Ausritt in der vorletzten Prüfung an der Divisionsspitze. Den Sieg sicherten sich dann Anton Werner / Gabriele Fischer (Landshut / Regenstauf) im Porsche 911 GT3. Der Sieger des ADAC Rallye Masters 2007 sagte, „ich wollte mal testen, wie konkurrenzfähig der Porsche noch ist.“ In der letzten WP schob sich Werner noch auf den sechsten Rang der Gesamtwertung in Thüringen nach vorn. Zweite der Division wurden Vladan Vasiljevic / Christopher Lihl (Friedeburg / Neumarkt) in einem Porsche Cayman S. „Für einen Wiedereinsteiger ist das doch ein tolles Resultat“, freute sich der Vize-Meister des ADAC Rallye Junior Cup aus 2002. Platz drei ging an Nick Heilborn / Benjamin Melde (Hermsdorf / Gera) in ihrem BMW M3.

Carsten Mohe mit Divisionssieg und vorzeitigem Titelgewinn im Masters

Nach vier der gesamt zehn WP lagen Mohe / Hirsch im Renault Clio R3T und ihre härtesten Ver-folger, Sebastian von Gartzen / Hans Peter Loth (Gießen / Frankfurt) im Citroen DS3 R3T zeit-gleich an der Divisionsspitze. Mehrere Probleme führten zur Aufgaben von Gartzen / Loth, so dass Mohe souverän erneut zum Divisionssieg fahren konnte. „Ich hatte schon erwartet, dass Sebastian hier so schnell sein würde, aber auch nach seinem Ausfall sind wir unser Tempo durchgefahren, wenn auch der mentale Druck dadurch weg war“, sagte Mohe. Für Mohe / Hirsch gab es doppelten Grund zur Freude: Neben dem Divisionssieg und der weiteren Führung im AD-AC Rallye Masters sicherten sie sich in Thüringen vorzeitig den Titel der 2WD-Wertung innerhalb der Deutschen Rallye-Meisterschaft. Platz zwei ging an Sebastian Keil / Stefanie Fritzensmeier (Niestetal / Bielefeld) im Citroen DS3 R3T. „In der Thüringen-Gesamtwertung haben wir zwar einen Platz an Roman (Schwedt) im Opel Adam R2 verloren, allerdings waren uns die sicheren Punkte für die Divisionswertung wichtiger.“

Jüngster Fahrer im Starterfeld Roman Schwedt auf Gesamtrang 10

Zu Beginn lieferten sich Roman Schwedt / Henry Wichura (Heusweiler / Berlin) im Opel Adam R2 einen spannenden Vergleich mit ihrem Markenkollegen Niklas Stötefalke / Tobias Braun (Bad Oeynhausen / Maikammer). Nach der Freitagsetappe führte Schwedt mit dem Wimpernschlag von 0,8 Sekunden. Am frühen Samstag verunfallten Stötefalke / Braun. „Der Kampf hat wieder richtig Spaß gemacht, und ich wünsche den beiden nur das Beste und gute Besserung, damit sie bald wieder gesund unter uns sind“, sagte Schwedt anschließend. Sein Motto: mit dem kleinen Auto die großen Jungs ärgern setzte der 18jährige DSK-Youngster perfekt um: Im Ziel wurde neben dem Divisionssieg auch Gesamtrang zehn gefeiert.

DMV-Teams Czekalla und Wesotowski glücklich im Ziel

Für den Veranstalter, MSC Pößneck e.V. im DVM, und als DMV-Fahrer kamen Mike Czekalla/Tim Jünger (Weira/Ilmtal) auf dem 28. Gesamtplatz ins Ziel. In der Division 5 belegten die Lokalmatadoren den 6. Platz von 14 angetretenen Teams.
Die Teamkollegen Sven und Jessica Wesotowski (beide Pößneck) erreichten kurz dahinter Gesamtrang 30 sowie den 7. Platz in ebendieser Division.

MSC Pößneck mit gutem Resümee

Mit 56 Teilnehmern an der 56. Sparkassen DMV Thüringen Rallye zeigt sich der Veranstalter MSC Pößneck e.V. im DMV durchaus zufrieden. Davon erreichten 44 Teams das Ziel. 12 Rallye-Teams konnten für das Endergebnis auf Grund von technischen Ausfällen oder Unfällen nicht gewertet werden. Der einzige schwere Unfall ereignete sich gleich auf der ersten WP am Samstagmorgen. Das Team Störtefalke/Braun verlor auf der WP 3 die Kontrolle über ihr Fahrzeug und prallte gegen einen Baum. Beide Fahrer wurden in umliegende Krankenhäuser gebracht. Nach aktuellen Informationen des Veranstalters erlitten beide Fahrer glücklicherweise keine lebensgefährlichen Verletzungen, sondern kamen mit Knochenbrüchen davon. Für die Genesung übermittelt der MSC Pößneck e.V. alles Gute. Die Wertungsprüfung wurde im Anschluss daran abgesagt.
Auch das Veranstaltungs-Highlight der Pößnecker Stadtrundkurs am Freitagabend musste 10 Starter vor WP-Ende abgesagt werden. Ein Teilnehmer verlor an seinem Fahrzeug Kühlmittel, das sich über den gesamten Streckenverlauf des Rundkurses verteilte. Trotz des Einsatzes von 20 Feuerwehrleuten mit Besen und Bindemittel entschied der Rallyeleiter sich für die Absage der WP, auf Grund der rutschigen Straßenverhältnisse. „Die Sicherheit unserer Teilnehmer hat für uns oberste Priorität.“ so Rallyeleiter Martin Zurhoff.

Thüringen Rallye-Berichterstattung im Fernsehen auf n-tv

Für alle, die nicht live vor Ort sein konnten, zeigt der Fernsehsender n-tv das halbstündige Magazin „PS – DRM – Die Deutsche Rallye-Meisterschaft“. Die Berichterstattung über die S-DMV Thüringen Rallye wird am Samstag, den 12. August 2017, ab 09.30 Uhr ausgestrahlt. Zudem kann das DRM-Magazin jederzeit in der n-tv Mediathek angeschaut werden. Die vollständigen Ergebnisse, Punktestände, News und Hintergrundinformationen gibt es unter www.adac.de/rallye-masters und www.adac.de/drm sowie im ADAC Rallye Hub (www.adac.de/rallyehub) und auf der Homepage des Veranstalters (www.thueringen-rallye.com) im Internet.

56. S-DMV Thüringen Rallye (04.-05.08.2017)

Endstand nach 10 Wertungsprüfungen (141,52 Kilometer)
1. Fabian Kreim / Frank Christian (Fränkisch-Crumbach / Oberhausen), Škoda Fabia R5, Div. 1 1:09:05,2 Stunden.
2. Dominik Dinkel / Christina Kohl (Rossach / Tiefenbach) Škoda Fabia R5, Div. 1 + 0:56,6 Minuten.
3. Emil Bergkvist / Ola Floene (S / N), Peugeot 208 T16 R5, Div. 1 + 1:20,8 Minuten.
4. Sandro Wallenwein / Marcus Poschner (Stuttgart / Lautrach), Škoda Fabia R5, Div. 1, + 2:31,1 Minuten.
5. Carsten Mohe / Alexander Hirsch (Crottendorf / Tannenberg), Renault Clio R3T, Div. 4. + 5:41,9 Minuten.
6. Anton Werner / Gabriele Fischer (Landshut / Regenstauf), Porsche 911 GT3, Div. 3 + 7:11,4 Minuten.
7. Raphael Ramonat / Sara Phieler (Trusetal), Mitsubishi Lancer Evo 9, Div. 2 + 7:14,4 Minuten.
8. David Tomek / Marek Zeman (CZE), Škoda Fabia S2000, Div. 1, + 8:53,1 Minuten.
9. Martin Schütte / Kerstin David (Klein Nordende / Tangstedt), Mitsubishi Lancer Evo 9, Div. 2 + 9:04,0 Minuten.
10. Roman Schwedt / Henry Wichura (Heusweiler / Berlin), Opel Adam R2, Div. 5 + 9:09,2 Minuten.

Jenny Gäbler, Pressesprecherin MSC Pößneck e.V. im DMV / Jürgen Hahn @08.08.2017

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