Sommerpalais Greiz: Treffen der wissenschaftlichen Volontäre aus Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen

Auf Einladung von Sarah Brandt kamen am Dienstag sechs wissenschaftliche Volontäre ins Sommerpalais Greiz

GREIZ. Auf Einladung von Sarah Brandt kamen am Dienstag sechs wissenschaftliche Volontäre aus Einrichtungen Thüringens, Sachsens und Sachsen-Anhalts ins Greizer Sommerpalais.
„Als Volontärin der Staatlichen Bücher- und Kupferstichsammlung im Sommerpalais Greiz biete ich den KollegInnen anderer Institutionen die Möglichkeit, bei einer Führung durch das Museum die Sammlungen und das Satiricum kennenzulernen, die Ausstellung zur 9. Triennale der Karikatur zu besuchen und Einblicke in nicht-öffentliche Bereiche und die Museumsarbeit zu erhalten“, begründet Sarah Brandt das Anliegen.
Zudem wurde dabei die Chance zu einem Erfahrungsaustausch in Bezug auf das Volontariat mit seinen unterschiedlichen Anforderungen in den verschiedenen Bundesländern ermöglicht und genutzt.
Beginnend im Areal vor dem Sommerpalais, dem Besichtigen des Gartensaals und der Beletetage stand am Nachmittag der Besuch der Bibliothek mit Studiensaal und der Restaurierungswerkstatt auf dem Programm – Bereiche, die der Öffentlichkeit sonst unzugänglich sind.
Die 27-jährige Sarah Brandt ist Kunsthistorikerin. Fünfeinhalb Jahre studierte die aus einem kleinen Ort nahe Bremen stammende Frau an der Universität Leipzig Kunstgeschichte. Im März vergangenen Jahres hatte Sarah Brandt den Masterabschluss in der Tasche.
Es folgte die Arbeit in einem Jugendhotel – im Oktober vergangenen Jahres las sie die Ausschreibung auf die Volontärsstelle im Sommerpalais Greiz, bewarb sich, wurde zum Gespräch eingeladen – und ausgewählt.
Da dem Volontariat ein punktuelles Projekt zugeordnet wird, steht für Sarah Brandt die Digitalisierung der wertvollen Schabkunst-Porträts in Klebebänden im Fokus. Dabei sollen nicht die Einzelblätter, sondern der Klebeband als eigenes Kunstwerk in den Mittelpunkt gerückt werden.
Höhepunkt wird dabei die eigene Ausstellung sein, die Sarah Brandt zum Ende ihres Volontariats offerieren wird.
Mit einer weiteren großen Aufgabe ist Sarah Brandt zudem betraut: Das Katalogisieren und Digitalisieren des Werkes von Klaus Vonderwerth – die ersten Karikaturen des Satiricums, die ins Netz gestellt werden. Im Juli 2017 hatte Cleo-Petra Kurze, die Witwe des Künstlers, der im Jahr 2016 kurz vor Vollendung seines 80. Geburtstages verstarb, dem Greizer Sommerpalais eine Schenkung von 675 Blättern übergeben.

Hintergrund:
Die Idee zu den Volontärsführungen stammt von der AG Volontariat ThüSanSa, der Arbeitsgemeinschaft der wissenschaftlichen VolontärInnnen in Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen, die sich 2013 als selbstorganisierter Zusammenschluss der VolontärInnen in Mitteldeutschland gegründet hat.
Sie steht in enger Zusammenarbeit mit der bundesweiten Arbeitsgemeinschaft Volontariat des Deutschen Museumsbundes und ist dabei fach-, bereichs- und bundesländerübergreifend, aber nicht institutionell gebunden.
Die AG Volontariat ThüSanSa ist Ansprechpartner für alle VolontärInnen, strebt strukturierte Aus-, Fort- und Weiterbildungsprogramme an und setzt sich für die Initiative „Vorbildliches Volontariat“ des Deutschen Museumsbundes und des International Council of Museums Deutschland (ICOM) gemäß den Beschlüssen der Kultusministerkonferenz der Länder ein.

Antje-Gesine Marsch @19.07.2018