RV Eichenkranz Lugau – RSV Rotation Greiz II 10 : 20
LUGAU. Der Schock saß tief bei den Gastgebern im Erzgebirge, als die Greizer Regionalligamannschaft die Sporthalle betreten hatte. So namhaft hatte sich der RVE Lugau das Aufgebot des Gegners nun doch nicht vorgestellt. Sven Cammin und Lucas Bast kämpften im Vorjahr für Luckenwalde in der 1.Bundesliga, vier weitere Sportler wurden in Greiz in der 2.Bundesliga eingesetzt. Überrascht wurden die Greizer dann zu Beginn des Wiegens, als Kampfrichter Peter Pippel aus Potsdam bei Abdul Galamatov, der im leichtesten Limit starten sollte, überraschenderweise eine Hautauffälligkeit entdeckte, die dessen Start verhinderte.
Zum Saisonauftakt, bei dem allerdings nur drei Kämpfe ausgetragen wurden, waren 150 Zuschauer in die Lugauer Halle gekommen. Die Nachbarvereine Auerbach und Thalheim nutzten ihre Kampfverlegung, um die Lugauer Mannschaft und natürlich Aufsteiger Greiz in Augenschein zu nehmen.
Die Gastgeber kamen durch den B-Jugendlichen Tim Hamann kampflos zu vier Punkten.
Der eine Gewichtsklasse höher kämpfende Greizer Neuzugang Sebastian Kessel (130 kg/greco) traf auf den gleichschweren Maximilian Kirmse, der aus Aue zu den Lugauern gestoßen ist. Softwareentwickler Kessel, früher in Albrechts und Zella-Mehlis aktiv, konnte seine zweijährige Wettkampfpause nicht verleugnen. Zur Halbzeit lag er 0:4 zurück. Doch dann kam er immer stärker auf, verkürzt auf 1:4, schien den Kampf noch drehen zu können, unterlag dann aber etwas unglücklich 1:5. (Mannschaftsstand aus Greizer Sicht:0:6) Sven Cammin (61 kg/greco) lag zur Halbzeit gegen den Tschechen Libor Milichowski 1:0 in Front. Zwar kam der Tscheche in der vierten Minute zum Ausgleich, doch dann verhalf die bessere Kondition dem Greizer Neuzugang zum klaren 11:1 Sieg. (3:6) Wenig Mühe hatte Sebastian Wendel (98 kg/frei) um den Ersatzmann der Gastgeber, Andre Bernhardt, in der fünften Minute hauptsächlich durch Beinangriffe mit 18:2 mit technischer Überlegenheit zu bezwingen. (7:6) Hamsat Jushaev (66 kg/frei) musste nach einigen Ausfällen sein Gewicht radikal reduzieren um das Gewichtslimit zu erreichen, was ihm vorbildlich gelang. Auf der Matte musste er dann gegen den routinierteren Mathias Nürnberger, der aus Werdau kommt, in der ersten Runde eine Schulterniederlage einstecken. (7:10) Tom Linke (86 kg/greco), der Dritte der deutschen Meisterschaften, spielte gegen den physisch starken Jan Landgraf seine technischen Vorteile aus, sammelte – meist im Standkampf – Punkt für Punkt und siegte nach vier Minuten mit 15:0 (11:10) Routinier Florian Crusius (66 kg/greco) traf auf den deutschen Meister der B-Jugend Anton Vieweg, der sich trotz der 1:17 Niederlage tapfer wehrte und dafür von den Zuschauern viel Beifall erhielt. (15:10) Der eine Gewichtsklasse höher startende Daniel Sartakov (86 kg/frei) hatte mit den 35-jährigen Mannschaftskapitän Jens Blachut einen ganz starken Gegner bekommen. Der deutsche Meister der Veteranen führte bis eine Minute vor Schluss mit 5:3. Mit enormem Kampfgeist konnte der Greizer mit zwei erfolgreichen Beinangriffen allerdings das Blatt noch wenden und einen 7:5 Sieg einfahren. (16:10) Der erstmals in dieser Gewichtsklasse antretende Adam Daraev (75 kg/frei) war zwar Frederik Esser, der lieber in der anderen Stilart kämpft, überlegen, musste aber auch ein, zwei brenzlige Situationen überstehen. Er siegte mit 16:5. (19:10) Zum Abschluss kam noch einmal Stimmung in der Halle auf. Die Lugauer wollten ihren von der Kadetten-EM zurückgekehrten Toni Peprny kämpfen sehen. Der nach Greiz zurückgekehrte Lucas Bast (75 kg/greco), in diesem Jahr Vizemeister der Junioren, hatte alle Hände voll zu tun, den drei Jahre Jüngeren in die Schranken zu weisen. Er verlor aber nie die Kontrolle über den Kampf und siegte mit 5:3.
Die durch den späteren Start der Bundesliga regelgerecht verstärkte zweite Greizer Mannschsft siegte im ersten Regionalligakampf nach 12 Jahren mit 20:10, musste aber auch erfahren, wie schwer in dieser Klasse Punkte erkämpft werden müssen. Die Gastgeber, die sich einen Medaillenrang als Ziel gesetzt haben, imponierten durch die Qualität ihrer Nachwuchskräfte, obwohl ihr Stärkster, Juniorenmeister Alexander Tyschkowski, nach Thalheim verabschiedet wurde. Der Vergleich fand in wohltuender sportlicher Atmosphäre statt.
Stimmen zum Kampf:
Hans-Peter Zipfel, Chef der Greizer Mannschaft: „Unsere Sportler haben die erwarteten Leistungen gebracht. Der erste Saisonkampf ist immer eine besondere Herausforderung. Die Stimmung im Team ist hervorragend. Jeder unterstützt Jeden.“
Jan Peprny, RVE-Präsident und Trainer: „Als wir die Greizer Aufstellung gesehen haben, glaubten wir nicht zehn Punkte erkämpfen zu können. Leider hatten wir zwei Ausfälle zu verkraften. Wenn Esser den Konter nicht am Mattenrand gelingt, erzielen wir ein besseres Ergebnis. Unsere Nachwuchsringer haben zwar Lehrgeld bezahlt, werden aber am Montag mit breiter Brust zum Training ins Landesleistungszentrum nach Leipzig gehen.“
Freistil | 57 | Tim Hamann | RVE Lugau | vs | Abdul Galamatov | RSV Rotation Greiz II | 4:0 | KL 0:0 |
Gr.-röm. | 61 | Libor Milichovsky | RVE Lugau | vs | Sven Cammin | RSV Rotation Greiz II | 0:3 | 1:11 |
Freistil | 66A | Mathias Nürnberger | RVE Lugau | vs | Hamsat Jushaev | RSV Rotation Greiz II | 4:0 | SS 4:0 |
Gr.-röm. | 66B | Anton Vieweg | RVE Lugau | vs | Florian Crusius | RSV Rotation Greiz II | 0:4 | TÜ 1:17 |
Freistil | 75A | Frederik Esser | RVE Lugau | vs | Adam Daraev | RSV Rotation Greiz II | 0:3 | PS 5:16 |
Gr.-röm. | 75B | Toni Peprny | RVE Lugau | vs | Lucas Bast | RSV Rotation Greiz II | 0:1 | PS 3:5 |
Freistil | 86A | Jens Blachut | RVE Lugau | vs | Daniel Sartakov | RSV Rotation Greiz II | 0:1 | PS 5:7 |
Gr.-röm. | 86B | Jan Landgraf | RVE Lugau | vs | Tom Linke | RSV Rotation Greiz II | 0:4 | TÜ 0:15 |
Freistil | 98 | André Bernhardt | RVE Lugau | vs | Sebastian Wendel | RSV Rotation Greiz II | 0:4 | TÜ 2:18 |
Gr.-röm. | 130 | Maximilian Kirmse | RVE Lugau | vs | Sebastian Kessel | RSV Rotation Greiz II | 2:0 | PS 5:1 |
Erhard Schmelzer @30.08.2015
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