der Bundestagswahl am 23. Februar 2025 und den darauffolgenden Äußerungen aus der FDP Thüringen
Mit Sorge blicken die Jungen Liberalen Thüringen auf die Ergebnisse der Bundestagswahl 2025. Das historisch schlechte Ergebnis der FDP von 4,33% ist der Schlussstrich einer ermüdenden Phase der letzten Monate der Ampelregierung und der folgenden Wochen nach der Vertrauensfrage des Bundeskanzlers.
Absturz bei Jung- und Erstwählern
Bei den Jung- und Erstwählern schnitt die FDP im Vergleich zur vergangenen Wahl sehr schlecht ab. Mit 23% bei der Bundestagswahl 2021 war die FDP neben den Grünen die beliebteste Partei unter den Wählenden. Bei der Wahl 2025 fiel die FDP weit hinter ihren Erwartungen und Ziele zurück. „Für uns als Jugendorganisation der FDP ist es ein erschreckendes Zeichen, dass die Merhheit der Juung- und Erstwähler die politischen Ränder, vertreten durch die AfD und die Linke, gewählt haben.“, so Lukas Seyfarth, Landesvorsitzender der Jungen Liberalen Thüringen. „Die Probleme der Zeit lassen sich nicht durch radikale und extremistische Forderungen lösen.“
Neuaufstellung der FDP vorantreiben
Die Jungen Liberalen Thüringen fordern eine schnelle und konsequente Neuausrichtung der Bundespartei. „Nach diesem Ergebnis braucht es eine offene und ehrliche Auswertung der Wahlergebnisse. Dazu gehört es auch, dass persönliche Konsequenzen gezogen werden. Dies zeugt von persönlicher Stärke und Glaubhaftigkeit.“, so Lukas Seyfarth. Auf der Bundes- und Landesebene kritisierte Seyfarth eine sogenannte „One-Man-Show“ im Wahlkampf.
Während der Bundesvorsitzende Christian Lindner nach der Wahl den Weg frei gemacht hat, fehle in Thüringen jegliche Art von Reflexion und Konsequenz. „Ich bin von Natur aus kein Freund von Selbstdarstellern. Die FDP hat diesen Fehler mehrfach im Wahlkampf gemacht. Die reflektierte Entscheidung Lindners sollte auch Vorbild für Thüringen sein!“, führt Lukas Seyfarth aus.
Die FDP fokussierte sich im Bundestagswahlkampf besonders auf die Themen Wirtschaft, Migration und die Schuldenbremse. Die FDP habe wichtige Punkte in diesen Themen gesetzt. Der Grundgedanke der FDP, nämlich der Gedanke von Freiheit, Chancengleichheit und Individualismus, haben laut den Jungen Liberalen Thüringen keine gesonderte Stellung erhalten. Wählerinnen und Wähler konnten das liberale Profil nicht klar herausfiltern.
Thüringer Weg auf Bundesebene verhindern
Der Ruf nach einer Neuaufstellung ist für die Jungen Liberalen Thüringen nichts Neues. Bereits nach der verlorenen Landtagswahl 2024, bei der die FDP mit 1,1% aus dem Thüringer Landtag ausgeschieden war, forderten die Jungen Liberalen eine Neuaufstellung. Für Lukas Sefarth passt dabei das öffentliche Auftreten seines Amtskollegen der FDP Thüringen, Thomas L. Kemmerich, nach der Bundestagswahl nicht in die politische Realität hinen. „In seiner Rede auf dem Landesparteitag am 19. Oktober 2024 rief Thomas dazu auf, für die Partei zu kämpfen und einen personellen und inhaltlichen Neustart anzugehen. Aktuell ließe sich von beidem nicht viel auf der Thüringer Ebene erkennen.“, führt Seyfarth aus. „Ich bin nicht für den Landesvorsitz der Jungen Liberalen Thüringen angetreten, um bremsende und irritierende Elemente zu unterstützen!“
Thomas Kemmerich wurde auf dem Landesparteitag in Ilmenau erneut zum Landesvorsitzenden gewählt. Konkurrenz hatte er dabei durch Patrick Kurth und Hartmut Lopp. „Ich bin nich mehr davon überzeugt, dass Thomas Kemmerich das Gesicht des Neustarts der FDP Thüringen ist.“, so Seyfarth.
Besonders kritisch sehen die Jungen Liberalen Thüringen die Aussagen des FDP-Landesvorsitzenden in der Presse, dass man im Falle einer fehlenden Neuausrichtung oder gar einer „Übernahme von linksliberalen“ Kräften auch die Gründung einer neuen liberalen Partei in Betracht ziehe. Solche Aussagen passen für die JuLis nicht zu den noch vor paar Monaten selbst aufgestellten Anspruch von Thomas Kemmerich, die Partei zu einen und einen konstruktiven Neuanfang zu gewährleisten. Ein Vorsitzender, der aufgrund einer demokratischen Personalentscheidung auf Bundesebene seiner Landespartei den Rücken kehren und sogar noch eine konkurrierende Partei gründen möchte, hat nach Ansicht der Jungen Liberalen Thüringen seinen Führungsanspruch verwirkt.
Der FDP wieder Profil geben
Laut den JuLis Thüringen ist das Wahlergebnis ein Denkzettel der Wählerinnen und Wähler gewesen. „Die FDP habe zu viele Entscheidungen mitgetragen, die für die Bürger nicht mehr nachvollziehbar waren, unter anderem das heiß debattierte Heizungsgesetz.“, merkt Seyfarth an. „Die FDP muss sich mehr auf die Kernthesen des Liberalismus zurückbesinnen.“ Als Vorbild nennt er hierbei den ehemaligen Bundesvorsitzenden der FDP, Guido Westerwelle. Lukas Seyfarth macht deutlich: „Mit uns als Junge Liberale ist zu rechnen! Wir werden uns stark machen für einen Neuanfang. Das Land braucht eine starke FDP!“