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(Lebens)-Spuren alter Fahrräder

Galerie in Greizer Bruno-Bergner-Straße 1 vereint Fotos, Poesie und Schmuck

Galerie in Greizer Bruno-Bergner-Straße 1 vereint Fotos, Poesie und Schmuck

GREIZ. Kneipenideen sind sowieso die besten. Der Gedanke, Fotos und Poesie zum Thema Vergessene Fahrräder in einer temporären Ausstellung zu zeigen, entstand quasi am Biertisch und führte Frank Maibier und Karsten Schaarschmidt – die sich bis dato nicht kannten, aber sofort die gleiche Ader feststellten – zusammen. Der Gestaltungswerkstattleiter und der Fotograf, Journalist und Pressesprecher des Theaterherbstes setzten diesen Einfall alsbald in die Tat um.

Die Exposition, die seit Donnerstagabend in der Bruno-Bergner-Straße 1 offeriert wird, ist die zweite Station einer Trilogie, die die Gestaltungswerkstatt des XXI. Greizer Theaterherbstes der Öffentlichkeit vorstellt. Teil Eins wurde bereits am Nachmittag präsentiert: eine Fahrrad-Skulpturen-Installation im Schlossgarten; den dritten Part wird man am kommenden Freitag im Kulturverein 10aRium in der Naumannstraße 10 erleben können, wenn zur Vernissage „Die Poesie der Energie“ eingeladen wird.

Im derzeit leer stehenden Ladengeschäft entstand so für die Zeit des Festivals eine Galerie, da Greiz ja derzeit keine hat, wie Frank Maibier zur Eröffnung pragmatisch erklärte. Schwarz-weiß-Fotografien von Karsten Schaarschmidt vereinen sich mit poesievollen Texten im Zwiegesprächs-Charakter von Cornelia Beck und Wortspielereien rund um das Thema Rad von Anja Riemann. Bereichert wird die Ausstellung zudem von Schmuckkollektionen aus alten Fahrradteilen, die von der Greizerin Almut Kaul kreiert und hergestellt wurden.

Die Detailaufnahmen der Fahrräder stellen für Schaarschmidt eine tiefe Symbolik dar, wie er zur Ausstellungseröffnung sagte. Vier Wände, die die Enge und Begrenztheit der eigenen Persönlichkeit versinnbildlichen aber auch Fenster und Türen, die Lichtblicke und Auswege symbolisieren werden von ihm fotografisch dargestellt. Es ist so spannend, im Leben nach Spuren zu suchen, wie auch Frank Maibier äußerte. In puncto der vergessenen Fahrräder bedeutet das für ihn, deren Geschichten durch die verschiedenen künstlerischen Ausdrucksformen – zumindest für eine begrenzte Zeit – wieder Aufmerksamkeit zu schenken.

Antje-Gesine Marsch @13.09.2012

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