Kunterbuntes Schulfest an der Regelschule Greiz-PohlitzInteressiert folgen die Schüler den Ausführungen von Frau Watzek.

Strahlender Sonnenschein begleitete das Schulfest der Staatlichen Regelschule Greiz-Pohlitz, die am Freitag ihr 15-jähriges Jubiläum feierte

GREIZ. Bei sommerlichen Temperaturen und strahlendem Sonnenschein feierten am Freitagnachmittag die Mädchen und Jungen gemeinsam mit den Pädagogen und vielen Gästen das 15-jährige Bestehen der Regelschule Greiz-Pohlitz mit einem großen Fest.

Zudem präsentierte man die vielfältigen Ergebnisse der Projektwoche. So wurde ein Film über die Schule gezeigt, den die Schüler der Klasse 9a drehten. „Lediglich der Abspann fehlt noch“, wie Joschua sagte. Das wäre der Zeit geschuldet gewesen. Der Gruppenbildung und Ideenfindung am ersten Projekttag folgten der Dreh und an den nächsten Tagen Schnitt und Tonunterlegung. Dabei waren die Akteure vor der Kamera genauso wichtig wie die, die dahinter standen, betonten die jungen Filmemacher. Mit Spannung wurde der Streifen am Freitagnachmittag erwartet; auch die Pädagoginnen Frau Kanis und Frau Sonne zeigten sich begeistert. Besonders Frau Kanis zollte den Schülern ihren Respekt, die viel Zeit, auch außerhalb des Unterrichts investierten. „Hut ab“, so die Lehrerin.

Ein ganz besonderes Präventions-Projekt offerierte Schulsozialarbeiter Udo Schult gemeinsam mit der mobilen Jugendarbeiterin Stephanie Schrader: Ein Haus, das aus 1380 leeren Zigarettenschachteln bestand. Am ersten Projekttag habe man es gebaut und sich die Folgetage intensiv mit der Materie beschäftigt, erklärte Udo Schult. So spielten beispielsweise die Themen „Wieviel Nikotin und andere Schadstoffe enthält eine Zigarette?“ oder „Wieviele Länder produzieren Rauchwaren?“ eine Rolle. „Die Schüler waren total erstaunt, dass der „Wert“ dieses Zigarettenhauses rund 9000 Euro beträgt“, berichtet Stepanie Schrader. Wenn ein Raucher jeden Tag nur eine Schachtel im Wert von 7 Euro konsumiere, würde er drei Jahre und neun Monate dafür brauchen. Ziel der Präventionsarbeit sein nicht, mahnend den Finger zu erheben, sondern die Schüler zu sensibilisieren. Die Einsicht müsse wachsen, betont Udo Schult, der den Schülern auch bescheinigte, „sehr ehrlich“ gewesen zu sein. „Man denkt über sein eigenes Verhalten nach“, bestätigte Stephanie Schrader.

Zu einem Höhepunkt kam es am frühen Nachmittag, als Schulleiterin Silke Solf, gemeinsam mit der stellvertretenden Greizer Bürgermeisterin Ines Watzek (SPD) und Schülersprecherin Julia Geffarth die „Open Air Besprechungsecke“ enthüllte, „einen Ort der Kommunikation und des Dialoges“, so Frau Solf.
Im Rahmen der Klassensprecherseminare wurde über die Entwicklung der „Traumschule“ gesprochen. Träume zu leben, sich von der Fantasie treiben zu lassen und ruhig mal ein wenig zu spinnen, sei der Anspruch gewesen.
Silke Solf bedankte sich ganz herzlich beim Bürgermeister der Stadt Greiz, Gerd Grüner (SPD) in dessen Auftrag Ines Watzek ein Grußwort sprach und den Wunsch ausdrückte, die Schüler mögen sich an der Einrichtung „wohl fühlen“. Die Summe in Höhe von 946 Euro stellte die Stadt Greiz für die Besprechungsecke zur Verfügung, was mit herzlichem Beifall der Schüler, Lehrer und Gäste bedacht wurde.

Das Schulfest wurde am Abend mit der Aufführung des Stückes „Die Chroniken des Theatrum scholae“ durch die DuG-Gruppe gekrönt. Theater spielen hat an der Pohlitzer Schule eine lange Tradition. Seit über zehn Jahren finden die Aufführungen mit eigens geschrieben Stücken durch EB/EN/JU statt. Hinter dieser Bezeichnung stecken die Kürzel der Pädagoginnen Marion EBert, Heide ENders und Brigitte JUst, bei denen traditionell alle Fäden zusammenlaufen. Einzug in die Stücke finden neben Balladen, Sketchen, eigenen Texten auch aktuelle Songs; sowie bekannte Titel.
In diesem Jahr wurden Programmteile der letzten zehn Jahre verwendet – natürlich in neuer Bearbeitung in puncto Choreographie und Handlung.
So konnte man Passagen aus den Aufführungen „Tabaluga“, „Der süße Brei und andere Grausamkeiten“ oder „Die verlorenen Kinder“ erleben. Einzug in die Aufführung fanden auch Loriots Klassiker „Das Frühstücksei“ oder Reinhard Meys Evergreen „Über den Wolken.“
Fast dreißig Schülerinnen und Schüler agierten mit Ausdruckskraft, Bühnenpräsenz und viel Spielfreude.
Herzlicher Applaus der Gäste für die Akteure, die drei Leiterinnen und die Techniker war der Lohn für die gelungene Darbietung.

Noch eine ganz besondere Überraschung verkündete Marion Ebert zum Schluss: Stephan Roth, ehemaliger Schüler der Pohlitzer Schule und Darsteller beim „Kleinen Prinz“, sponserte den Schülern eine Reise nach Berlin, verbunden mit dem Besuch einer Aufführung des Berliner Ensembles.

Antje-Gesine Marsch @30.04.2018