„Wer kocht die beste Roulade?“ hieß es am Freitagabend in der Gaststätte „04“ – Der Erlös des Essens kommt dem Kinderhospiz Mitteldeutschland zugute
GREIZ. „Ich bin einfach überwältigt von diesem Ergebnis“, gestand Wolfgang Braun am Freitagabend. Gemeinsam mit dem Inhaber der Reißberg-Gaststätte „04“, Rico Kaufmann, hatte sich der Wünschendorfer ein Duell der ganz besonderen Art geliefert. „Wer kocht die beste Roulade?“ – darüber mussten Vertreter des gesellschaftlichen Lebens, des Sports und der Kultur – darunter auch Thüringens Finanzministerin Heike Taubert (SPD), der Greizer Bürgermeister Alexander Schulze (parteilos) und die 2. Beigeordnete, Ines Watzek (SPD) entscheiden.
Jeweils eine halbe Roulade samt Kloß und Rotkraut wurden im ersten Gang gereicht; der zweite offerierte das gleiche, wobei keiner der rund sechzig Gäste wusste, welcher Koch den Löffel geschwungen hatte. MDR-Reporter Lothar Helbig hatte die Moderation des Abends übernommen und sorgte für heitere Wortbeiträge.
Das Ergebnis der Abstimmung hieß letztlich: 41 Gäste favorisierten Roulade 2 – hervorragend gekocht von Rico Kaufmann, der Wolfgang Braun ebenfalls Respekt für seine überaus schmackhafte Roulade zollte.
Zwischen all der Geselligkeit und dem guten Abendessen stand dennoch ein ernstes Thema im Fokus des Abends.
Matthias Münch berichtete über die Arbeit des Kinderhospizes Mitteldeutschland, als dessen Vertreter er vor Ort war.
Über 40.000 Kinder- und Jugendliche sind in Deutschland von einer tödlichen, lebenslimitierenden Krankheit betroffen. Das stationäre Kinder- und Jugendhospiz Mitteldeutschland in Tambach-Dietharz gibt den betroffenen Familien die Möglichkeit, bis zu 28 Tage im Jahr hier zusammen einzuziehen. Das ganzheitliche Pflege- und Betreuungskonzept bietet nicht nur die liebevolle und optimale Pflege für das schwer kranke Kind, vielmehr ist es eine umfassende Familienhilfe.
Die Entlastungsaufenthalte stärken das gesamte Familiensystem, schaffen neue Kraft bei den betroffenen Eltern für die oftmals sehr aufwändige 24-Stunden-Pflege des kranken Kindes und fördern auch die gesunden Geschwisterkinder.
Über 30 fest angestellte Mitarbeiter und viele ehrenamtliche Helfer arbeiten aktuell dort. Der gemeinnützige Trägerverein ist dauerhaft zu einem Höchstmaß auf Spenden angewiesen, um sein wichtiges Hilfsangebot aufrechterhalten zu können.
Mehr als 1,2 Millionen Euro werden an Spenden pro Jahr benötigt, um allein den Betrieb der sozialen Einrichtung sicherzustellen, da die derzeitige Finanzierung durch die Krankenkassen hierzu nicht ausreicht.
Groß war die Freude, als beim Auszählen der Spendenbox, was Heike Taubert und Grit Mencz übernommen wurde, die stolze Summe von 1110 Euro verkündet werden konnte.
Die zweite Box beinhaltete Geld, das der Historische Motorsportclub Wünschendorf HMC e.V. das gesamte Jahr über gesammelt hatte. So konnten an diesem Abend Matthias Münch insgesamt 1.456, 94 Euro übergeben werden.
Dieser gab seiner großen Freude Ausdruck und bedankte sich für die Unterstützung.
Zwar gab es an diesem Abend keinen Verlierer, da es allen vorzüglich schmeckte. Dennoch verkündete Wolfgang Braun eine „Revanche“ im nächsten Jahr. Da wird es beim „Kochduell des Jahres“ zugunsten des Kinderhospizes Mitteldeutschland Sauerbraten mit Klößen und Rotkraut geben.
Das Benefizessen war eine gemeinsame Aktion des Online-Magazins VOGTLANDSPIEGEL und des Historischen Motorsportclubs Wünschendorf e.V. HMC
Antje-Gesine Marsch @15.09.2018
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