Website-Icon Vogtlandspiegel

KiTa Aubachtal: Lang ersehnte Matschstrecke nimmt Formen an

Matschstrecke KiTa Aubachtal

Die Wasserzufuhr zur Matschstrecke ist schon mal gesichert... Foto: BS Greiz

Bürgerstiftung Greiz i.G. wird Auftraggeber der neuen Matschstrecke
GREIZ. Schon im April 2013 hatte der Kindergarten „Käte Duncker“ in Greiz- Aubachtal den Kontakt zu der in Gründung befindlichen Bürgerstiftung Greiz gesucht. „Wir würden 2014 gern an der Aktion ´Gemeinsam geht´s besser´ teilnehmen. Für unsere Kinder wünschen wir uns schon länger eine Matschstrecke. Kann hier die Bürgerstiftung helfen?“ lautete damals die E-Mail der Leiterin des Kindergartens. Niemand konnte ahnen, dass sich zwei Monate später die Ereignisse überstürzen würden.

Kindergarten wurde im Juni 2013 hart vom Hochwasser getroffen
Am ersten Juni-Wochenende 2013 fühlten sich alte Greizer in das Jahr 1954 zurückversetzt. Damals gab es in der Innenstadt der thüringischen Stadt Greiz ein verheerendes Hochwasser. Danach setzte die DDR-Führung unter anderem darauf, dass sich durch den Bau von Talsperren (u.a. in Pirk bzw. Pöhl) solche Katastrophen nicht wiederholen. Fast 60 Jahre danach bewies die Natur, dass sie noch immer die alte Stärke besitzt. Während die Innenstadt von Greiz „erst“ am Sonntag, den 3. Juni 2013 in den Fluten versank, traf es andere Ortsteile der Kreisstadt schon deutlich eher. So auch den Ortsteil Greiz-Aubachtal, wo sich der sonst beschaulich dahinplätschernde Bach „Gräßlitz“ bereits am 1. und 2. Juni 2013 zum reißenden Strom aufbaute.
Ganze Straßenzüge wie die Werdauer Straße (inklusive dem Greizer Sommerbad) oder die Oßwaldstraße versanken in den Wassermassen und hinterließen nicht nur in Aubachtal beträchliche Schäden. Davon betroffen war auch die städtische Kindertagesstätte „Käte Duncker“ gegenüber des Sommerbades. Das Hochwasser hinterließ in den Kellerräumen eine Wassersäule von 1,80 m. Auch der Außenbereich wurde komplett überschwemmt. In einem ungeheuren Kraftakt arbeiteten zunächst die Erzieherinnen und auch Eltern im Kindergarten, um die Innenräume zu sichern. Ab 3.Juni 2013 mussten die Erzieherinnen viele nützliche und lieb gewonnene Dinge auf den Müll schmeißen, weil sie durch das Hochwasser schlicht unbrauchbar geworden waren. Dennoch gab es Hoffnung: Der Kindergarten erlebte eine Welle der Solidarität und Hilfsbereitschaft. Aus Greiz, Thüringen, Sachsen, Bayern und ganz Deutschland kamen Spenden für den Wiederaufbau – sowohl an die Stadtverwaltung Greiz als Träger der Einrichtung als auch an die Bürgerstiftung Greiz i.G. Die bei der Bürgerstiftung eingegangenen „Zielspenden“ wurden separiert verwahrt, um in Ruhe mit der Stadt Greiz die Verwendung der Mittel abzustimmen. Dank der zahlreichen Spenderinnen und Spüender konnte die Bürgerstiftung dem Bürgermeister Gerd Grüner vorschlagen, die zur Verfügung stehenden Mittel in Höhe von 15.394,94 Euro für die lang ersehnte Matschstrecke im Garten der Einrichtung zu verwenden.

Konstruktive Zusammenarbeit mit der Stadt
Nach interner Prüfung mit den Fachämtern gab der Greizer Bürgermeister „grünes Licht“ für das Vorhaben, dass die Matschstrecke durch die Bürgerstiftung Greiz i.G. in Auftrag gegeben und finanziert wird. Selbstverständlich sind noch Detailfragen mit den Fachämtern zu klären, die bisherige Zusammenarbeit verlief aber sehr konstruktiv. So trafen sich am 4.April 2014 Erzieherinnen sowie Vertreter des Elterbeirates und der Bürgerstiftung im Kindergarten zum ersten Ideenaustausch. Die ursprüngliche Idee, die Matschstrecke im hinteren Teil des Außengeländes anzulegen, wurde wegen der Beschattung aufgegeben. Statt dessen wird die Matschstrecke nun im sonnigen Teil des Geländes entstehen. Dicht am Gebäude, wo sich bereits ein Wasseranschluss befindet. Das erspart zudem Geld für sonst notwendige und finanziell aufwändige Schachtarbeiten. Nachdem sich die Teilnehmer anhand von Katalogen einen ersten Überblick über die technischen Möglichkeiten und Preise (Wow!) verschafften, nutzte man noch einen Ortstermin im Greizer Sommerbad. Der Leiter des Bäderkomplexes, Michael Lebek, erläuterte kurz die Funktionsweise der dort installierten Anlage aus V4A-Stahl. Er bestätigte den Besuchern auch, dass diese von den Kindern gern genutzt wird und „die Eltern ihre Kinder dort kaum wegbekommen“. Einig war man sich, dass eine V2A- oder V4A-Stahl- Anlage sicher langlebig ist, aber ein wenig „nüchtern“ wirkt. Eine Verbindung mit den Naturprodukt Holz wird daher angestrebt.
Wie eine Anlage aus Holz aussieht, kann man z.B. im „Park der Generationen“ in Reichenbach/ Vogtland bewundern. Im Zuge der Landesgartenschau Sachsen wurde damals der komplette Park umgestaltet und auch diese Spielfläche für die Kinder geschaffen. In dieser Dimension ist sie im Kindergarten Aubachtal sicher nicht zu realisieren. Aber vielleicht bewirbt sich die Park- und Schlossstadt Greiz auch einmal für eine Landesgartenschau in Thüringen und kann dann solch ein Projekt umsetzen? Der Stadtpark auf dem Reißberg könnte damit zu einem neuen Anziehungspunkt für Familien werden, die keinen eigenen Garten besitzen.

Bürgerstiftung Greiz @5.4.2014

Die mobile Version verlassen