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Freundeskreis Bürgerstiftung Greiz: Rück-und Ausblicke

Freundeskreis Bürgerstiftung Greiz: Rück-und Ausblicke

Der Präsident des Freundeskreises Bürgerstiftung Greiz, Torsten Röder (l.) und Schatzmeister Frank Küffner präsentieren den Scheck zur Aktion 6600.

Viel wurde in den vergangenen Jahren auf den Weg gebracht – auch wenn der Förderverein erst sein Einjähriges beging
GREIZ. Das einjährige Bestehen des Freundeskreises der Bürgerstiftung Greiz nahmen am Dienstagvormittag Präsident Torsten Röder und Schatzmeister Frank Küffner zum Anlass, in einem Pressegepräch ein Resümee zur bisher geleisteten Arbeit zu ziehen, sowohl einige Ausblicke auf Geplantes zu geben.

Erste Überlegungen bereits ab 2011
Erste Überlegungen zur Gründung einer Bürgerstiftung Greiz gab es bereits im Jahr 2011 – zwei Jahre später nahm die Idee mehr und mehr Gestalt an, führte Torsten Röder in die Thematik ein. Erstmals trat die Gründungsinitiative Anfang April 2013 an die Öffentlichkeit; zudem ging die offizielle Webseite online. Die erste große Aktion – in diesem Jahr wird sie zum vierten Mal stattfinden – sollte die Frühjahrsputz-Aktion „Gemeinsam geht’s besser“ sein. Teilnehmer dieser Premiere waren die Grundschule und der Kindergarten Greiz-Irchwitz, sowie der Reindorfer Kindergarten.

Verheerendes Hochwasser 2013
Nach der verheerenden Flut, die weite Teile der Stadt Greiz unter Wasser setzte, wurde die Gründungsinitiative der Bürgerstiftung aktiv. Unter dem Motto „Greizer helfen Greizern“ startete sie das bundesweite Hilfsprojekt „Fluthilfe Greiz 2013“ und akquirierte über 40.000 Euro Spenden, die an Betroffene verteilt wurden. Zielspenden aus ganz Deutschland halfen beispielsweise beim Anlegen einer „Matschstrecke“ und eines Bodentrampolins in der Greizer Kita „Käte Duncker“. Eine „Nestschaukel“ wartet noch auf ihren Aufbau.

Weitere Aktivitäten
Weitere Aktivitäten der Gründungsinitiative Bürgerstiftung Greiz nannte Torsten Röder im Gespräch – etwa die Idee der Wiederbelebung, respektive Neuanlegung eines Rosengartens, den es bis Anfang der 2000er Jahre im Park der Schloss-und Residenzstadt gab. Die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, in deren Besitz sich die Parkanlage befindet, lehnt eine Renaissance des Rosengartens strikt ab – doch mit der Stadt Greiz gibt es seither Gespräche. „Bislang fanden wir leider noch keine Lösung, haben das Thema aber immer noch auf dem Schirm“, so Torsten Röder, der sich eine Fläche vorstellt, die auf Dauer Bestand hat. Auf eine große Resonanz kann der 1. Vogtländische Erbrechtstag 2015 in der Vogtlandhalle verweisen. 35 Gäste aller Altersgruppen nahmen daran teil. Am Heiligabend besuchte eine Abordnung des Freundeskreises die Polizeiinspektion Greiz und die Rettungsambulanz Sommerfeld & Fritzsche und überrascht die Einsatzkräfte mit selbstgebackenem Stollen und Plätzchen, nannte Torsten Röder nur einige der Aktivitäten.

Wenn viele wenig geben, kann Großes entstehen
Beim monatlich stattfindenden Stammtisch der Gründungsinitiative wurde die Idee geboren, einen rechtlich eingetragenen Verein zu gründen und zudem den Antrag auf Gemeinnützigkeit zu stellen. Dabei gestalten sich die Satzungsziele des Vereins identisch mit denen einer künftigen Bürgerstiftung. “Die Gründung eines Freundeskreises hat den Charme, dann auch Fördermittel beantragen zu können”, so Torsten Röder. Das erste “Stifterjournal”, das im März 2015 in eintausender Auflage erscheint, erhielt somit finanzielle Unterlegung. Dabei ist die Idee einer Bürgerstiftung “Wenn viele wenig geben, kann Großes entstehen” die Basis jeglichen Handelns. “Jeder, der sich für unsere Heimat engagieren will, ist herzlich willkommen”, betont der Vereinspräsident. Dabei sind Geld-Stifter genauso gern gesehene Unterstützer wie Zeit-oder Ideen-Stifter. Die Gründung einer Bürgerstiftung muss durch die Stiftungsaufsicht genehmigt werden und zudem ein Gründungskapital, der sogenannte Kapitalstock – in Höhe von 50.000 Euro nachgewiesen werden.

Bürgerschaftliches Engagement gefragt
Die Arbeit des Freundeskreises und einer zukünftigen Bürgerstiftung basiert auf bürgerschaftlichem Engagement. An dieser Aussage hält Torsten Röder fest. Der Freundeskreis, der derzeit elf Mitglieder aufweist, könne die Aktionen nicht allein stemmen, sondern sei darauf angewiesen, “dass die Bürger das auch wollen”.

Naherholungsgebiet Waldhaus im Fokus
In Zeiten klammer Stadtkassen und schwindender freiwilliger Leistungen, geriet im vergangenen Jahr die Schließung des Tiergeheges Waldhaus ins Visier. Mit 120.000 Euro Kosten schlägt es jedes Jahr zu Buche. “Auch hier muss das Ansinnen, das Gehege zu erhalten, aus der Bürgerschaft kommen”, betont Torsten Röder. Gemeinsame Anstrengungen eines Bürgerprojektes – zusammen mit der Stadt Greiz und der Landgemeinde Mohlsdorf-Teichwolframsdorf – könnten die Schließung verhindern, zeigt sich der Vereinspräsident überzeugt. Gespräche dazu wurden bereits mit Bürgermeister Gerd Grüner (SPD) und Petra Pampel (IWA) geführt. Der aktuelle Status sei ihm allerdings nicht bekannt, bedauerte Röder.

Viele Pläne für das Jahr 2016
Viel haben sich die Mitglieder des Freundeskreises der Bürgerstiftung Greiz auch für das Jahr 2016 vorgenommen. Wie bereits erwähnt, erfährt die Initiative “Gemeinsam geht’s besser” ihre vierte Auflage. “Greiz blüht auf” steht dabei genauso auf der Agenda wie das bereits im Vorjahr auf den Weg gebrachte Bürgerprojekt “Bankstifter”. In derzeitiger Überlegung befindet sich für Juli 2016 zudem ein Entenrennen, als reine “Fun-Veranstaltung” und für August ein “Dinner en blanc” im Goethepark. Ganz oben auf dem Jahresplan rangiert die Durchführung des 2. Vogtländischen Erbrechtstages, der im Oktober in Greiz oder der sächsischen Nachbarstadt Reichenbach stattfinden soll.

Da war noch eine Idee – Aktion 6600
Um den Kapitalstock einer Bürgerstiftung mit 50.000 Euro füllen zu können, braucht man nicht nur Langmut, sondern auch zahlungskräftige Zustifter. Das wissen Torsten Röder und seine engagierten Mitstreiter. So brachte eine Idee aus Berlin-Karow einen zündenden Einfall: die “alte” Greizer Postleitzahl 6600. “Wo man jetzt das Komma setzt, bleibt jedem selbst überlassen”, so Torsten Röder mit einem Augenzwinkern. Jeder, wie er kann und will. So könne man noch mehr Menschen die Möglichkeit bieten, Zustifter zu werden. Die Satzung werde man dahingehend ändern, dass Zustifter mit einer Summe von 250 Euro lebenslange Zugehörigkeit zum Stiftungsbeirat erhalten. Für Spenden darunter ist eine einjährige Mitgliedschaft vorgesehen.
Ein Dachverband wäre die ideale Lösung
Der Freudeskreis möchte sich zukünftig noch mehr als “Dach für Bürgerprojekte” verstanden fühlen, schwebt Torsten Röder vor. Auch sich – aus den verschiedensten Gründen – in Auflösung befindlichen Vereinen könne man als Dachverband zur Verfügung stehen. Die konstruktive Zusammenarbeit mit anderen Greizer Vereinen wäre ein erstrebenswertes Ziel, zeigt sich Torsten Röder überzeugt.

Antje-Gesine Marsch @12.02.2016

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