An der Greizer Stadtkirche St. Marien gründete sich ein JugendchorZur Probe treffen sich die Jugendlichen montags im Bonhoefferhaus Greiz. Den Jugendchor an "St. Marien" gibt es seit Ende des Jahres 2013.

An der Greizer Stadtkirche St. Marien gründete sich ein Jugendchor

GREIZ. Dass er in große Fußstapfen tritt, wusste der gebürtige Kahlaer Ralf Stiller, als er am 1. Juli vergangenen Jahres die Stelle als Kantor an St. Marien übernahm. Matthias Grünert, der von Greiz aus im Jahre 2005 als erster Frauenkirchenkantor nach Dresden berufen wurde und Oliver Scheffels, der in sieben Jahren das Kirchenmusikleben der Stadt intensiv prägte, haben in der Schloss-und Residenzstadt ihre Spuren hinterlassen. Doch Sorge trug Ralf Stiller, der ein Dutzend Jahre im Berchtesgadener und Salzburger Land und bis zum letzten Jahr an der Klosterkirche Bad Klosterlausnitz wirkte, deshalb nicht: Ich sah, dass es hier hervorragende Chöre gibt, konnte also auf die Arbeit meiner Vorgänger aufbauen.« Die Vielseitigkeit der Aufgaben, die auf ihn zukamen, sah Stiller als reizvolle und motivierende Herausforderung an.

Das Brahms-Requiem, das am Reformationstag erklang und Bachs Weihnachtsoratorium stellten die ersten großen Herausforderungen für den Kirchenmusiker dar, die er mit Bravour bestand. Besonderes Augenmerk möchte Ralf Stiller auf die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen richten. So wurden die zahlreichen Besucher des traditionellen Singens Greizer Chöre am 3. Advent mit dem Auftritt eines neuen Jugendchores überrascht. Elf Jugendliche interpretierten ein-und mehrstimmig Musik aus dem 8. und 15. Jahrhundert und erhielten reichlich Beifall für ihre großartige Darbietung. Dabei bestand der Chor erst seit wenigen Wochen und hatte nur drei intensive Proben hinter sich. Der Kantor sprach mich Ende Oktober an, ob ich mir vorstellen könnte, in einem Jugendchor mitzuwirken, berichtet Friederike Heckmann. Die Idee gefiel der 19-jährigen so gut, dass sie nicht nur ihre Geschwister Hanna (17), Jakob (16) und Constantin (14) dafür begeistern konnte, sondern auch Josefine Bauch (18), die die Liebe zum Gesang mit den anderen teilt.

Ich mag geistliche Musik sehr alte und moderne, singe auch in einem Gospelprojekt mit, wie die Abiturientin sagt. Inzwischen ist der Chor auf fünfzehn Mitglieder angewachsen, die sich jeden Montag um 19.30 Uhr zur Probe mit Kantor Stiller treffen. Wir verstehen uns auch untereinander sehr gut, versichern die Choristen. Schön finden sie, dass sie zum einen eigene Ideen einbringen können, zum anderen auch viele Impulse von Kantor Stiller erhalten. Als Ziel setzen sich die Jugendlichen, in diesem Jahr ein großes Konzert in der Stadtkirche zu geben. Was den Chor noch zu etwas besonderem macht: die jungen Leute spielen alle ein Instrument: Friederike Heckmann Querflöte, Hanna Heckmann, Clemens Rohleder Violine, Jakob Heckmann Violoncello, Michaela König Bratsche, Noah Jalowski, Constantin Heckmann, Lydia Rühl, Sarah Finsterbusch Klavier, Clara Gebhardt Gitarre und Klavier, Elias Amler Trompete und Josefine Bauch Waldhorn. So können wir unsere Konzerte sowohl gesanglich, als auch instrumental gestalten, betonen die Musikschüler. Nun reifen erste Überlegungen, dem Ensemble einen Namen zu geben. Die Bezeichnung solle sowohl die gesangliche, als auch instrumentale Facette widerspiegeln vor allem aber ihre Leidenschaft für die Musik.

Antje-Gesine Marsch @20.01.2013