Interkulturelle Woche: Andere Länder - andere SprachenZunächst musste noch einmal über den Weltmeistertitel im Fußball gejubelt werden.

Greizer Kinderbibliotheksleiterin startet bei Dritt-und Viertklässlern der Zaschberg-Grundschule ein Experiment
GREIZ. „Woanders ist jeder fremd – wie können wir uns trotzdem verstehen?“ Unter diesem Thema stand am Montagmorgen eine ganz besondere Schulstunde, die die Leiterin der Greizer Kinderbibliothek, Carolin Beutler vor Dritt-und Viertklässlern der Zaschberg-Grundschule hielt. „Sicher war der ein oder andere schon mal im Urlaub in einem fremden Land“, führte Frau Beutler in die Thematik ein. Einige Schüler verrieten, dass sie schon in der Türkei, in Bulgarien oder England waren. Wie schwierig es ist, sich in einem Land, dessen Sprache man nicht spricht zurechtzufinden, bestätigten die Schüler einhellig.
Was aber ist mit den Menschen aus den Kriegsgebieten Syrien oder Afghanistan, die nicht das Fernweh treibt, sondern die Angst um das eigene Leben zur Flucht drängt? Als Beispiel für eine schwierige, fremde Sprache hatte Carolin Beutler einige Worte wie „bitte“, „danke“ oder „Auf Wiedersehen“ auf ein Blatt geschrieben und daneben die gleichen Worte in Persisch gesetzt. Den Schülern fiel sofort auf, dass die Schriftzeichen völlig anders aussehen als die Buchstaben, die sie in der Schule gelernt haben. Als die Kinder die schwierigen Worte nachsprachen, merkten sie, dass dies ohne fremde Hilfe nicht gelang. „Genauso ist es mit den Schülern an Eurer Schule, die aus einem fremden Land kommen und erst lernen müssen, sich hier bei uns zu verständigen“, wie die Kinderbibliotheks-Leiterin erklärte. Zum besseren Verständnis hatte sie das Buch „Die Zugmaus“ mitgebracht, das nicht nur in Deutsch, sondern auch in Persisch veröffentlicht wurde. Der Vater eines Klassenkameraden las einige Textstellen in der fremd klingenden Sprache vor. Besonders staunten die Schüler, dass die Menschen in Syrien ein Buch von hinten nach vorn und von rechts nach links lesen – ganz anders als in Deutschland, wo es gerade umgekehrt funktioniert.

Antje-Gesine Marsch @14.07.2014