Greizerin Christa Kausch markiert mittels Guerilla-Stricken Weg vom Unteren zum Oberen SchlossIn diesen Tagen verwirklicht die Greizerin Christa Kausch ihre Idee, den Weg vom Unteren zum Oberen Schloss zu bestricken. Auch die Infostelen werden verschönt.

GREIZ. Wie öffentlichkeitswirksam eine Aktion von Christa Kausch ist, zeigte sich am Montagnachmittag, als die Greizerin die Strecke vom Unteren zum Oberen Schloss abschritt, dabei einen Strickschlauch um eine Laterne in der Schlossbergstraße wand und flink mit Nadel und Garn befestigte. „Was macht denn die Frau?“ wollte Gabriel, ein Erstklässler der Lessingschule von seiner Mutti wissen. „Das Ganze nennt sich Guerilla-Stricken“ erklärte Christa Kausch dem Jungen. Das bedeute, dass Objekte und Gegenstände regelrecht eingestrickt« werden. Christa Kausch hüllte beispielsweise das Holzgeländer des Schlossberges, Sitzbänke und Informationstafeln in kunstvolle und vor allem farbenfrohe Schals aus Wolle oder befestigte bunte Bänder an einem tristen Baugerüst. Das so genannte Guerilla-Stricken hielt in den letzten Jahren vor allem in den Großstädten Einzug. Dabei geht es nicht nur um die Verschönerung einer Metropole, sondern oft auch um eine besondere Aussage. „Schon seit einem Jahr verfolge ich die Idee“, wie Christa Kausch sagt. Dabei sei ihr zum einen der Anspruch wichtig, Farbe in den Herbst zu bringen, vor allem aber, Greizern und Gästen der Stadt den Weg vom Unteren zum Oberen Schloss aufzuzeigen. Die Inhaberin des Geschäftes „Meine Masche“ in der Thomasstraße sammelte also Wollreste und strickte mit Eifer kunterbunte Schals, Bänder und lustige Bommeln. Oft bekam sie dabei Hilfe von zwei, manchmal auch drei Bekannten, denen Handarbeiten genau so viel Spaß machen wie ihr selbst. Die Türklinke an ihrem Geschäft sei die erste Aktion gewesen, mittels Guerilla-Stricken etwas zu verschönen. Für diese Art Kunst eigne sich jedes Muster, jede Farbe und jedes Garn – je bunter und auffälliger, desto besser.  Schon als Christa Kausch am vergangene Wochenende begonnen habe, den Pflanztopf im Unteren Schlosshof zu umstricken, sei das Interesse der Leute riesig gewesen und sie habe viel erklären müssen. „Schön, dass diese Sache so wahrgenommen wird“, freut sie sich. Zwar hat sich die kreative Frau das Ziel gesetzt, bis zum Tag der Deutschen Einheit alles fertig zu haben, doch wird sie auch danach noch kleine Ergänzungen vornehmen und Strickereien hinzufügen. Nun hofft Christa Kausch nur noch, dass man sich an dieser Art von Straßenkunst erfreut.

Antje-Gesine Marsch @30.09.2013

MDR Thüringen dreht Beitrag über Greizerin Christa Kausch