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Greizer Konfirmanden fertigen Samenbomben

Greizer Konfirmanden fertigen Samenbomben

Johann präsentiert die tennisballgroßen Samenbomben.

Die Welt ein wenig bunter und freundlicher machen
GREIZ. Man nehme etwas Blumenerde, Stampflehm, einfachen Lehm und Blumensamen, vermenge alles gründlich und forme es zu einer Kugel – fertig ist die Samenbombe. „Man wird zwar ziemlich dreckig dabei, aber es macht riesigen Spaß“, befanden am Freitag Siebt-und Achtklässler, die am Vorkonfirmanden-und Konfirmandenunterricht teilnehmen, der jeweils freitags im Bonhoefferhaus stattfindet. An diesem Tag allerdings gestaltete sich der Unterricht ein wenig anders: zum einen hatten die Schüler an diesem Tag eigentlich schulfrei, zum anderen wurde durch praktische Arbeit eine ergänzende Bereicherung zum derzeit behandelten Stoff hergestellt. „Wir sprachen über die Themen Evolution und Schöpfung, gingen dabei auch auf die Bewahrung der Schöpfung ein und fragten uns, wie kann man in der heutigen Zeit dazu beitragen“, so der Religionslehrer und Kreisreferent für die Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Familien, Christian Mende. So kam man auf die Idee, mit „Samenbomben“ die Stadt noch freundlicher und blühender zu gestalten. „Samenbomben haben ihren Ursprung in der Guerilla-Gardening-Szene“ , erklärt dazu Herr Mende. Im Ursprung galt die heimliche Aussaat im öffentlichen Raum als subtiles Mittel von zivilem Ungehorsam und politischem Protest. Mittlerweile ist die Verschönerung von Städten dem verbotenen Aussäen entgegen getreten und die Aktion legal. Mit großem Eifer formten die zwei Dutzend Jugendlichen und drei Ehrenamtlichen insgesamt 1300 Samenbomben, legten sie auf Tabletts und brachten sie auf den Boden des Bonhoefferhauses, wo sie vorsichtig in Abständen auf große Papierbahnen gelegt wurden. Die Kugeln müssen nun etwa drei Wochen austrocknen, wobei Christian Mende noch eine dünne Schicht Katzenstreu über die Samenbomben streute, damit der Trocknungsprozess gut gelingt. Nun freuen sich die Jugendlichen bereits auf die Ostergottesdienste in Greiz, Pohlitz, Caselwitz, Reinsdorf, Gommla/Kurtschau – da werden die Samenbomben in Tüten mit je zwei oder drei Stück an die Besucher der Gottesdienste verteilt. An geeignete Stellen, etwa Brachflächen oder tristen Ecken hingeworfen, werden die kleinen „Wurfgeschosse“ wahre blühende Wunder verursachen und machen die Welt ein Stück weit freundlicher und bunter.

Antje-Gesine Marsch @07.03.2015

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