Bevor die junge Frau im März an der Hochschule für Kirchenmusik ihr Abschlusskonzert gibt, stellte sie es in der Greizer Stadtkirche St. Marien vor
GREIZ. Soli Deo Gloria – Gott allein zur Ehre. Unter dieses Thema hatte Maria Lioba Gebhardt das Orgelkonzert gestellt, zu dem sie am Sonntagabend in die Stadtkirche „St. Marien“ einlud. Bevor die junge Frau im März den Diplomstudiengang Kirchenmusik B an der Hochschule für Kirchenmusik Dresden mit Erfolg beendet, stellte sie ihr Prüfungs-Abschlusskonzert der Öffentlichkeit vor.
Seit zehn Jahren ist die Orgel für Lioba die Königin der Instrumente
Maria Lioba Gebhardt wurde 1992 geboren, besuchte nach der Grundschulzeit das Staatliche Gymnasium Greiz und legte 2010 dort das Abitur ab. Orgelunterricht erhielt sie in den Jahren 2005 bis 2010 von Steffen Lorenz. „Von Herrn Lorenz habe ich sehr viel gelernt; wir haben noch heute einen engen Kontakt“, wie Lioba Gebhardt betont.
Bevor sie im Jahr 2011 ein Studium an der Hochschule für Kirchenmusik in Dresden aufnahm, wirkte die junge Frau ein halbes Jahr in einem Mädchenheim in Indien und konnte dort vielfältige, prägende und nachhaltige Erfahrungen sammeln.
Das Studium in Dresden zeigte sich vom Unterrichtsangebot sehr vielseitig, wie die Studentin bestätigt: zu den Hauptfächern gehören dabei Chor-und Orchesterleitung, Gesang, Improvisation sowie das Klavierspiel. Vielen Greizern wird noch der berührende Auftritt des Vocal- Ensembles „Himmelwärts“ im Jahr 2013 in der Pohlitzer Kirche, in der Lioba selbst Gemeindeglied ist, in Erinnerung sein. Die Freude am gemeinsamen Musizieren hatte in zehn jungen Studenten den Wunsch geweckt, auch die Außenwelt an dem schönen, runden Klang ihres Gesangs teilhaben zu lassen.
Anspruchsvolles Programm begeisterte die Zuhörer
In der Stadtkirche St. Marien brachte Maria Lioba Gebhardt auf der Kreutzbach-Jehmlich-Orgel ein anspruchsvolles Programm zu Gehör. Zu den Stücken gehörten beispielsweise die „Toccata fis-moll“ von Dietrich Buxtehude; die „Fuge über b-a-c-h“ von Robert Schumann; Johann Sebastian Bachs „Präludium Es-Dur“ und Clara Schumanns „Präludium in B-Dur“. Von Roy Stoughton, einem amerikanischen Komponisten, interpretierte die Organistin die „Persian Suite“ und „Saki – Gardens of Iram“. Herzlicher Applaus der Gäste war der Dank für diese brillante Aufführung.
Abschluss als diplomierte B-Kirchenmusikerin
Im März steht zwar die Prüfung in Dresden an, doch möchte Maria Lioba Gebhardt noch gern ein Semester lang weiter studieren. „Chorleitung interessiert mich sehr“, begründet die Studentin diesen Schritt. Was Lioba auf jeden Fall in Angriff nehmen möchte, ist ein Pädagogik-Studium. „Dieses Thema kam meines Erachtens etwas zu kurz beim Studium.“ Gut vorstellen kann sich die gebürtige Greizerin eine Arbeit als Kantorin. Sollte sich eine entsprechende Stelle finden, könne sie das Pädagogikstudium parallel ansetzen, nennt sie als Option. Die Musik ist für Maria Lioba Gebhardt das Wichtigste: „Musik zu machen, ist mein Ziel“, wie sie gesteht. Dass sie vor ihrem Konzert in der Stadtkirche „St. Marien“ etwas aufgeregt war, spürte keiner der Gäste. Sie genossen die Stunde mit Orgelklängen, die nicht nur berührten, sondern auch Zeugnis vom Können der jungen Musikerin gaben. Als schöne Geste erwies sich die Bitte von Lioba, am Ausgang für die Sanierung der Kreutzbach-Jehmlich-Orgel zu spenden – das Instrument, auf dem sie selbst das Orgelspiel erlernte. Und auf dem ebenfalls hoch oben geschrieben steht: Soli Deo Gloria – Gott allein zur Ehre.
Antje-Gesine Marsch @18.01.2016