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Erhebendes Festkonzert in Greizer Stadtkirche „St. Marien“

Erhebendes Festkonzert in Greizer Stadtkirche St. Marien

Albrecht Rohleder (l.) wird ebenfalls mit einem Blumengruß geehrt.

Kantenchor, Vogtland Philharmonie Reichenbach, Jugendchor und Solisten musizieren unter Leitung von Kantor Ralf Stiller
GREIZ. Mit einem Festkonzert beging die Kirchgemeinde am Samstagabend die erste urkundliche Erwähnung der Stadtkirche „St. Marien“ von 790 Jahren. „Viele Kirchen wurden nach Maria benannt“, wie Pfarrer Michael Riedel zu Beginn des Konzertes, das über zweihundert Gäste verzeichnete, sagte. Die Kirche habe stets das Bild der Stadt geprägt und deren Mittelpunkt gebildet. „Die Gewissheit, dass Gott uns liebt und annimmt, können wir gut gebrauchen“, unterstrich der Geistliche. Es sei der „Gleichklang aus Alltäglichem und Unbegreiflichem“, der die Menschen trage.
Das gesamte Programm des Abends widmete Kantor Ralf Stiller mit Werken von Johann Sebastian Bach, Anton Bruckner, Hans Leo Haßler und Johannes Eccard der Verehrung Marias. Der Greizer Kantatenchor, der das Konzert mit seinem erhebenden Gesang bestimmte, begann a capella mit einer einfühlsamen Interpretation des „Ave Maria“ von Anton Bruckner. Ebenfalls a capella stellte sich der von Ralf Stiller vor eineinhalb Jahren gegründete Jugendchor St. Marien mit stilvoll interpretierten Chorsätzen von Hans Leo Haßler und Johann Eccard vor. Als souveräne Solisten des Abends agierten Christina Roterberg (Sopran), Eva Schuster (Alt), André Khamasmie (Tenor) und Felix Rohleder (Bass). Besonders erfreulich, dass der erst 21-jährige gebürtige Greizer, der in Halle/S. im sechsten Semester Lehramt Musik studiert, in der Schloss-und Residenzstadt sein Debüt als Solist gab. Er habe ein „hervorragendes Verhältnis“ zu Kantor Stiller, der ihn fragte, ob er die Bass-Partien der Bach-Kantate „Herz und Mund und Tat und Leben“ und des Lobgesangs übernehmen wolle. Felix Rohleder sagte zu und wurde für die hervorragende Leistung mit herzlichem Beifall der Gäste bedacht. Zum Höhepunkt des Abends avancierte Johann Sebastian Bachs „Magnificat“, ein Stück, das sich über zwölf kurze Sätze erstreckt. Die Musiker der Vogtland Philharmonie Greiz/Reichenbach agierten präzise mit ausgewogener Intonation auch dynamischer Feinheiten. Der strahlende Glanz der Bläser harmonierte großartig mit dem vollen weichen Klang der Streicher und bescherte vor allem im vierten Satz „Omnes generationes“ (Alle Generationen) gemeinsam mit dem Chor ein intensives Erlebnis.
Stehende Ovationen und langanhaltender Beifall waren der Lohn für dieses Festkonzert. Kantor Ralf Stiller, der als künstlerischer Leiter alle Fäden fest in der Hand hielt, bedankte sich nicht nur bei den Chören, Musikern und Solisten, sondern auch bei Albrecht Rohleder, der die Probenarbeit engagiert unterstützte. Mit Freude quittierten die Gäste den Satz des Kantors, auch das 800-jährige Jubiläum der Greizer Stadtkirche „St. Marien“ mit einem Festkonzert zu würdigen.

Antje-Gesine Marsch @27.04.2015

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