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Greizer Kinder begehen St. Martinsfest

Greizer Kinder begehen St. Martinsfest

Tabea (l.) und Magdalena sind Freundinnen und teilen natürlich ihr Martinshörnchen miteinander.

Hoffnung geben wie St. Martin
Am Sonnabend fand in Greiz das Ökumenische Martinsfest statt

GREIZ. Vor über 1600 Jahren setzte Soldat Martin ein Hoffnungszeichen, als er die Hälfte seines Mantels einem frierenden Bettler gab. Noch heute erzählt man die Geschichte des späteren Martin von Tours und folgt mit Aktionen am Martinstag diesem Vorbild. So auch am Sonnabend, als in Greiz das traditionelle Martinsfest gefeiert wurde eine Veranstaltung, die seit Jahren gemeinsam von der evangelisch-lutherischen und katholischen Kirche unter dem ökumenischen Gedanken initiiert wird. Angeführt von St. Martin und seinem edlen Ross setzten sich die zahlreichen Kinder mit ihren Eltern und Großeltern sowie leuchtenden Lampions von der Carolinenstraße in Richtung Schlossgarten in Bewegung. Dort wartete bereits der Posaunenchor der Evangelischen Kirchgemeinde, um den Laternenzug mit dem St. Martinslied zu begrüßen. Auch in diesem Jahr wurde die legendäre Mantelteilung szenisch dargestellt, um anschließend die Martinshörnchen zu teilen, die von vier Greizer Bäckereien gesponsert wurden. Der St. Martinstag ist ein Teil-Tag, so die Gemeindepädagoginnen Eva-Maria Nachtigall und Kerstin Czwienczek, die die Jüngsten ermunterten, ihre Hörnchen mit Bruder, Schwester oder einem Freund zu teilen. Vor dem großen Umzug wurde in der Katholischen Kirche mit Liedern, begleitet von Christiane Lorenz am Piano, und einem Anspiel auf die Thematik rund um das Martinsfest eingestimmt. Im Mittelpunkt stand die Geschichte von Max Lucado Du bist einmalig, die Kinder und Jugendliche der Gemeinde darboten: Die Wemmicks, ein kleines Völkchen von Holzpuppen, tun jeden Tag das Gleiche sie stecken einander goldene Sternchen oder blaue Punkte an. Die Schönen, Glatten, Begabten und Strahlenden bekommen einen Stern, die weniger Schönen, die nicht so viel können oder nicht so toll aussehen, die Punkte. Der Holzschnitzer Eli macht Punchinello, einer Puppe, die nur Punkte angeheftet bekam, dabei klar, dass es egal ist, was die anderen Wemmicks von ihm denken; er sei einmalig, so wie er ist. Die Thematik Nächstenliebe spielt auch in der Spendenaktion für die krebskranken Kinder in Brest eine tragende Rolle. Wie der Vorsitzende des Vereins Hilfstransport Greiz-Brest e.V., Ulrich Jetschke, ausführte, seien in den letzten Monaten vierzehn weitere Kinder erkrankt und zwei verstorben. Die Greizer Kinder brachten wieder liebevoll geschnürte Pakete für die Kinder im fernen Weißrussland mit und legten diese vor den Altar. Eine schöne Idee hatten die Jugendlichen der Katholischen Gemeinde: sie bastelten dekorative Lampions und verkauften diese. Die eingenommenen 60 Euro übergab Carolin als Spende für den nächsten Hilfstransport, der am 2. Januar startet.

Antje-Gesine Marsch @13.11.2010

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