Greizer »Holzwurm« endlich wieder geöffnetRenè Ille, Inhaber des Greizer "Holzwurms" hat bis zur Eröffnung noch alle Hände voll zu tun.

„Sicher gab es Momente, da habe ich gedacht, ich schmeiß‘ jetzt alles hin“, gesteht Renè Ille, Inhaber der Kultkneipe „Holzwurm“ in der Zentastraße.
GREIZ. Das Junihochwasser hatte nicht nur das Gebäude seiner Eltern, in dem er eingemietet ist, sondern auch sein Wohnhaus nebenan in der Zentastraße 4 völlig unter Wasser gesetzt. Sieben 10-Kubikmeter-Container haben er und seine vielen Helfer mit Schutt gefüllt, wie er sagte. Über einen Meter stand das Wasser in den Räumen – an jenem Montag, den 2. Juni, als es langsam zurückging und er zum ersten Mal wieder seine Kneipe betreten konnte, immerhin noch zwanzig Zentimeter. Nun sei er froher Hoffnung, dass bis zur großen Eröffnungsparty am Freitag, den 1. November alles termingerecht fertig werde. Die Außenanlagen wurden auch in Angriff genommen, ebenso wird das Pflaster rings um das Gebäude erneuert, weist Renè Ille hin. Im Inneren der Kneipe ist noch einiges zu tun, wie er weiß. Dabei ist er sich ganz sicher, dass er auf die Hilfe vieler Freunde zählen kann. Mitunter seien es zwanzig gewesen, die ihn unterstützten. Für alle diese fleißigen Helfer plane er am Vorabend der Party eine kleine Vorfeier. So als Dankeschön, betont er. Am morgigen Mittwoch erwarte er noch eine Anzahl von Stammgästen, die mit Hand anlegen und dafür sorgen, dass der Freitagsparty nichts mehr im Weg steht. Ich bin ganz schön k.o., wie Renè Ille gesteht. Jeden Tag bis 22 Uhr durchzuarbeiten, gehe schon an die Substanz. Baulich habe er im Holzwurm nichts verändert. Achtzehn Jahre bewährte sich alles sehr gut, warum solle man da etwas neu erfinden? Die Tische konnten trotz der Flut aufgearbeitet werden. Den großen Barbereich ließ er komplett neu bauen, das Mobiliar wurde stilistisch angepasst. Die Heizungen habe ich vorsorglich hochgehängt, wie Herr Ille lächelnd meinte. Wenn er an die Zeit des Hochwassers und des beginnenden Wiederaufbaus zurückdenkt, wird er nachdenklich. Natürlich habe er Angst, dass so eine Katastrophe wieder kommt Nach seiner Meinung müsse sich die Stadt Gedanken machen, dass im nächsten Frühjahr nicht wieder ähnliches passiert. Zur Erinnerung an die schweren, zurückliegenden Monate plant Renè Ille, ein großes Bild zu gestalten und in der Kneipe aufzuhängen, auf dem etwa 30 Hochwasserbilder zu sehen sind. Damit auch die Gäste sich ein wenig vorstellen können, was hier los war, wie er unterstreicht. Nun hofft er, dass der Holzwurm wieder zu dem schönen Laden avanciert, der er schon einmal war. Ein Aushängeschild für Greiz, so sein Ansinnen.

Antje-Gesine Marsch @29.10.2013