Pünktlich zum Tag der Deutschen Einheit, dem 3. Oktober erschien auch in diesem Jahr der Greizer Heimatkalender.
GREIZ. Es ist bereits der 18. Jahrgang, den Volkmar Schneider gemeinsam mit der Firma Tischendorf – Die Medienpartner herausbrachte. Das heimatgeschichtliche Jahrbuch ziert auf dem Titelbild ein Blick von der „Liebsfrau“ auf den Ortsteil Raasdorf. Diesem ist im Heimatkalender ein größerer Beitrag gewidmet, den Steffen Grafe zusammengestellt hat. „Raasdorf – Kleinod im Greizer Land“ titelt der Artikel, der auf insgesamt 34 Seiten die Geschichte des wohl kleinsten Greizer Vorortes offeriert. Straßen und Häuser, die Schule, Handwerk, Handel und Gastlichkeit, Einkaufs- und Einkehrmöglichkeiten, das Leben der Vereine, aber auch Feuersbrünste, die Landwirtschaft und die politische Entwicklung des Ortes alle diese Themen werden in diesem Text in Wort und Bild interessant dargestellt. Die 560-jährige Geschichte von Raasdorf zu Papier zu bringen ist sicher eine schwierige Aufgabe, doch Steffen Grafe hat dies mit viel Fleiß und Fachwissen gekonnt gemeistert.
Auch ein Kalendarium mit Karikaturen von Willy Jasper, dem Pohlitzer Zille und Auszügen aus dem Gnädigst privilegierten Greizer Intelligenz-Blatt des Jahres 1788 ziert die Broschur. Viele interessante Themen werden von geschichtsinteressierten Autoren beleuchtet; so beispielsweise Greiz wird „Delikat“ von Marietta Schramm aus der jüngeren Greizer Geschichte, 140 Jahre Vereinsbrauerei von Dr. Peter Wächter oder die Postgeschichte der Gemeinde Pohlitz von Hans-Gerald Samuel. Über seine Kindheit im Unteren Schloss Greiz berichtet eindrucksvoll Dietrich Saalfrank und Sven Michael Klein recherchierte aufschlussreich über die Entfernung der fürstlichen Särge aus dem Mausoleum Waldhaus. Doch nicht nur geschichtliche Rückblicke werden dokumentiert auch Gegenwärtiges wie Wanderungen in und um Greiz von Annette Kellner oder ein Artikel zur Sanierung des Sommerpalais von Franz Nagel wird dem geneigten Leser vorgelegt. Der neu erschienene 246-seitige Heimatkalender ist wieder sehr lesenswert und interessant nicht nur für alteingesessene Bürger der Stadt, sondern auch für geschichtsinteressierte Gäste.
Antje-Gesine Marsch @29.10.2012