Fünf Feuerwehren trafen sich auf der Eissportfläche der Stadt Greiz, um eine Eisrettungsübung durchzuführen. Dem theoretischen Teil folgte der praktische.
Am Freitagabend fand unter Federführung von Matthias Singer von der Reinsdorfer Feuerwehr auf der Eissportfläche der Stadt Greiz eine Übung zur Eisrettung statt
GREIZ. Noch sind viele Gewässer zugefroren, halten aber oft den Leichtsinnigen nicht stand. Immer wieder müssen Feuerwehren bundesweit vermehrt zu Eisrettungseinsätzen ausrücken. „Das Thema Eisrettung hatten wir bereits mit unserer Jugendfeuerwehr in den Fokus gerückt“, sagte am Freitagabend Matthias Singer, Wehrleiter der Freiwilligen Feuerwehr Reinsdorf.
Die Idee, auch mit den Einsatzabteilungen der Ortswehren den Ernstfall zu proben, setzte er somit in die Tat um. „Eisrettung ja, aber wo?“ war zunächst die Frage. „Die Eissportfläche der Stadt Greiz bot sich hervorragend an“, befand Matthias Singer. Da am vergangenen Sonntag mit den Vereinsmeisterschaften im Eiskunstlaufen die Saison offiziell beendet wurde, fanden die Kameraden eine Fläche vor, die zum Teil noch gefroren und teilweise bereits getaut war. „Sehr gute Bedingungen“, so der Wehrleiter, der sich noch einmal bei Eisbahn-Chef Wolfgang Seifert für die Unterstützung bedankte.
Einem einführenden theoretischen Teil folgten die praktischen Übungen. Zwei Jugendliche aus Reinsdorf hatten sich dem Einsatz als „zu Rettende“ zur Verfügung gestellt und harrten auf dem Areal aus.
„Ein entscheidender Faktor bei der Eisrettung ist die Zeit“, erklärte der Reinsdorfer Wehrleiter. Das eiskalte Wasser direkt unter der Eisdecke entzieht dem Körper schnell die Wärme. Innerhalb von fünfzehn bis zwanzig Minuten kann ein Mensch an den Folgen der Unterkühlung sterben. Das Einbrechen stellt somit auch eine lebensbedrohende Gefahr für die Rettungskräfte dar. Trotz der gebotenen Eile ist deshalb die Eigensicherung unerlässlich: Dazu gehört unter anderem, dass die Kameraden nur durch Leinen gesichert auf das Eis dürfen. Die gefährdeten Eisflächenabschnitte sollten nie stehend betreten werden. „Grundsätzlich gilt, auf dem Bauch mit ausgebreiteten Armen zu robben“, wissen die Kameraden.
Hilfsmittel, wie Steckleitern, sollten zum Einsatz kommen, um das Gewicht besser zu verteilen. Beim Retten muss der Helfer neben der eigenen Leinensicherung eine zweite Leine mitführen, um den Verunglückten sichern zu können.
Dabei gilt der Einsatz von zwei Steckleiterteilen als sinnvoll. Während sich der Helfer mit der einen langsam voran bewegt, kann jeweils die zweite seitlich nach vorne geschoben werden.
Mit der Teilnahme von fünfzig Kameraden der Wehren Greiz, Obergrochlitz, Moschwitz, Cossengrün und Reinsdorf zeigte sich Matthias Singer sehr zufrieden. „Ich freue mich, dass die Idee von den Kameraden so gut angenommen wurde.“
„Glücklicherweise gab es bei uns noch nie so einen Einsatz für die Kameraden“, betonten die Feuerwehrleute. Allerdings: „Trotz Verbotsschildern auf den Teichen, Seen und Weihern sieht man immer wieder Leute, die die Eisfläche betreten.“
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