Der Frühling hat sich eingestellt beim Mohlsdorfer MännerchorDer Männerchor Mohlsdorf begeisterte die Gäste im Gasthof „Zum kühlen morgen2 mit einem Frühlingsliederprogramm. Foto: Peter Reichardt

Erfolg auf der ganzen Linie beim traditionellen Frühlingssingen im Gasthof „Zum kühlen Morgen“

MOHLSDORF. Schon zum 14. Mal unternahm der Männerchor Mohlsdorf mit seinen Gästen im Saal des Gasthofes „Zum kühlen Morgen“ am vergangenen Sonntag eine musikalische Wanderung in den Frühling. Eine musikalische Frühlingswanderung durch die herrliche Natur hatten die Mohlsdorfer Chorsänger unter der Stabführung ihres musikalischen Leiters Helmut Colditz vorbereitet und selbst das Wetter hatte sich mit Sonnenschein und angenehmen Temperaturen darauf eingestellt. Männerchorgesang vom Feinsten war zu hören, beginnend beim freien Wanderlied, über pastorale Töne, manch bekanntem Volkslied, bis hin zu Ohrwürmern der neueren Zeit. Ja, selbst Dshingis Khan mit seinem Titel „Moskau“ war im Programm vertreten und begeisterte die Zuhörer im Saal des Mohlsdorfer Gasthofes.

„Da wo man singt, da lass dich ruhig nieder – böse Menschen haben keine Lieder“ – das war wohl die Motivation des Mohlsdorfer Männerchores, die auf die Konzertgäste übersprang und dieses traditionelle Frühlingssingen zu einen vollen Erfolg führte. Männerchorgesang vom Feinsten, dazu stimmliche Kraft und Ausdruck vom Piano bis zum Forte und wohltemperierte Stimmen selbst bei den Soli der Sänger – es stimmte einfach alles und wurde immer wieder mit großem Applaus der Zuhörer belohnt. Ein sehr unterhaltsamer Sonntagnachmittag, den der Männerchor Mohlsdorf gestaltete, der durch die humorige, aber auch hintersinnige Moderation durch Heinz Malz, der sich in diesem Jahr den Osterbräuchen und der Karwoche widmete, gewann und dabei auch manchen der Gäste zum Schmunzeln brachte. Stimmgewaltig der Konzertauftakt mit dem Wanderlied „Frisch auf ! Es grüßt der Sonnenschein“ und noch ausgeprägter mit dem Text des Hoffmann von Fallersleben „So seid gegrüßt viel tausend Mal holder holder Frühling“. Natürlich durfte auch „Das Wandern ist des Müllers Lust“ nicht fehlen und wie ein Mädel sein muss, das interpretierte der Mohlsdorfer Männerchor in einem musikalischen Streitgespräch mit seinem Dirigenten Helmut Colditz.

Auch die Tradition, einheimischen Künstlern ein Podium zu geben, hat das Mohlsdorfer Chorkonzert weiter gestaltet. Waren es beim Adventsingen 2013 die beiden Damen Johanna Blase und Betina Naumann, die mit ihren Diskantzithern ihr musikalische Können zu Gehör brachten, so waren es in diesem Jahr die Mohlsdorfer Zahnärztin Dr. Undine Adler und Georgi Pavlov, Musikpädagoge an der Greizer Musikschule „Bernhard Stavenhagen“, die mit Akkordeonklängen einen weiteren Glanzpunkt dieses Konzertes setzten. Mit einem slawischen bulgarischen Tanz, sehr ausdrucksstark und akzentuiert gespielt, konnte man den Balkan förmlich spüren, während die beiden Volkslieder „Die Blümelein, sie schlafen“ sowie „Komm lieber Mai und mache“ die Konzertgäste zum Mitsummen animierte. Anders das Quartett des Mohlsdorfer Männerchores, bestehend aus Jens Rühl, Wolfgang Wegner, Klaus Kluge und Antonius Werner, das am Klavier von Lydia Rühl begleitet wurde, mit Antonin Dvorak’s „Eine kleine Frühlingsweise“. Man konnte förmlich den Spaziergang an der Moldau nachempfinden. Und dann ein besonderer Gag, ein musikalischer Speisezettel des gastgebenden Gasthofes, allerdings aus der Zeit vor 150 Jahren. Frieder Pampel vernahm es mit einem fröhlichen Grinsen im Gesicht und manch einer der Konzertgäste musste kräftig lachen.

Auch im zweiten Block des Chorkonzertes dominierte die Kraft und die Ausdrucksstärke der Männerstimmen des Mohlsdorfer Männerchores dieses Frühlingskonzert. Die getragenen Klänge aus der Feldeinsamkeit „Ich ruhe still“, dazu Balkanklänge mit „Lieb gewonnen hab ich ein Mädchen“ sowie einer erneuten Welturaufführung mit „Hörst du wie die Drosseln schlagen“ brachte die ganze Breite und Vielseitigkeit des Mohlsdorfer Männerchores zu Gehör und gipfelte in dem spanischen Welterfolg „Valenzia“, den die Konzertgäste mit rhythmischen Applaus frenetisch feierten. Noch einmal das Akkordeon-Duo Dr. Undine Adler und Georgi Pavlov mit den Volksliedern „Im Wald und auf der Heide“ sowie „In einem kühlen Grunde“, ehe sie ganz andere Töne anschlugen und einen modernen Blues zu Gehör brachten. Viel Beifall aus dem Auditorium war der Dank dafür. Drei Volkslieder „Am Brunnen vor dem Tore“, „Zwischen Berg und tiefem, tiefem Tal“ und „Blauer Himmel, goldene Sonne“ leiteten zu dem Programmpunkt über, den die Konzertgäste zu bestreiten hatten.

Auch schon eine lange Tradition – das gemeinsame Singen von Konzertgästen mit dem Männerchor Mohlsdorf, zu dem sich Helmut Colditz ans Klavier setzte und Antonius Werner den Taktstock übernahm. Immerhin sechs bekannte Volkslieder galt es gemeinsam zu bewältigen. Doch was heißt da bewältigen? Die Konzertgäste waren so begeistert dabei, so dass ein vielstimmiger Gesang durch den Mohlsdorfer Gasthof schallte und man sich im Anschluss selber Beifall zollte. Und dann der Überraschungssong dieses Tages mit „Moskau“, den die Gruppe Dshingis Khan zum Welterfolg führte. Doch der Mohlsdorfer Männerchor war an Temperament und Stimmgewaltigkeit nicht weniger erfolgreich.

Ein Chorkonzert der besonderen Art, so kann man es wohl umschreiben, das die Konzertbesucher auf das kommende Osterfest und die zu erwartenden schönen Frühlingstage einstimmte. Und das mit einer gesanglichen Qualität, die ihres Gleichen in der Region sucht.

Peter Reichardt @16.04.2014

Von Peter Reichardt

Seit einigen Jahren ist der Greizer Peter Reichardt in Gommla ansässig. Der sportlich engagierte Pensionär ist vielseitig interessiert, nicht nur im sportlichen, sondern auch im Jugendbereich und dem Vereinsleben der Stadt Greiz.