Ernst-Arnold-Schule: Großes Interesse an allen schulischen AngebotenGina Naundorf, Bastian Schmidt und Sebastian Lange erklären die Kinästhetik in der Pflege an einem Beispiel.

Staatliches Bildungszentrum Ernst Arnold lud zum Tag der offenen Tür ein

GREIZ. Mit der großen Besucherresonanz auf den Tag der offenen Tür zeigte sich Dr. Kerstin Riemann am Samstag zufrieden. Viele Gäste hatten den Weg in das Staatliche Berufsbildungszentrum „Ernst Arnold“ in der Plauenschen Straße gefunden und überzeugten sich vom breiten Angebotsspektrum der Bildungseinrichtung. Viele Schüler seien mit ihren Eltern gekommen, um sich Vorinformationen zu holen, welchen Bildungsweg man nach dem Schulabschluss einschlagen könne, so die stellvertretende Direktorin. Lobende Worte fand Frau Dr. Riemann für alle Schüler, die sich mit Offenheit und Freundlichkeit an den Vorbereitungen und der Durchführung dieses Informationstages beteiligten. Auf allen drei Etagen fanden am Vormittag Aktivitäten der einzelnen Fachrichtungen statt.

Interesse am Beruf des Altenpflegers

„Das Interesse der Besucher für den Bereich Altenpflege war sehr groß“, urteilte Carola Lang. Die Präsentation des Berufsbildes sollte mit detaillierten Berufsinformationen dazu dienen, diese Tätigkeit nicht nur auf das „Waschen“ reduziert zu wissen, erklärte dazu die Pädagogin. Dass es ein schwerer Beruf sei, der zudem Schicht-und Wochenenddienste beinhalte, verschwieg Frau Lang nicht. Das Ansehen der alten Menschen als gleichberechtigte Persönlichkeiten des gesellschaftlichen Lebens noch stärker in den Mittelpunkt zu rücken, ist dabei erklärtes Ziel der Wissensvermittlung in Theorie und Praxis. „Es handelt sich um eine Vollzeitausbildung mit einem dreijährigen Ausbildungsvertrag“, so Carola Lang. Der Realschulabschluss sei für die Ausbildung Bedingung, respektive der Hauptschulabschluss mit mindestens zweijähriger Berufsausbildung. Gina Naundorf, Bastian Schmidt und Sebastian Lange demonstrierten den interessierten Gästen, wie man mit Hilfe des kinästhetischen Pflegekonzepts einen Patienten rückenschonend vom Bett auf einen Stuhl befördern kann. Die Kinästhetik findet in der Gesundheits- und Krankenpflege Anwendung, wo Patienten bei den Aktivitäten des täglichen Lebens Bewegungsunterstützung benötigen.

Zwei ehemalige Altenpflegeschülerinnen berichten

Besonders freute sich Carola Lang, an diesem Tag der offenen Tür zwei ehemalige Altenpflegeschülerinnen begrüßen zu können: Sara Fach und Sandra Bergner hatten im Jahr 2015 ihre Ausbildung abgeschlossen und arbeiten seitdem in einer Einrichtung in Oberfranken. „Etwas medizinisches zu machen“, stand für die beiden jungen Frauen schon frühzeitig fest. Es sei besonders der „zwischenmenschliche Bereich“ und die „Dankbarkeit der alten Menschen“, die immer wieder Kraft spenden, betonten Sara und Sandra einhellig, die den Beruf trotz der oft schwierigen Herausforderungen lieben. „Man lernt das Leben anders kennen“, gesteht Sara Fach – und entwickle sich auch anders, als andere Jugendliche, ergänzt Sandra Bergner. Vor allem die Begleitung eines sterbenden Menschen sei zu Beginn der Tätigkeit schwierig gewesen. Mittlerweile sind die beiden jungen Frauen traurig über jede Gelegenheit, einen Menschen nicht auf dem letzten Weg begleitet zu haben. „Doch es gibt auch viele schöne Momente“, sind sich die beiden Altenpflegerinnen einig. „Ein Lächeln, ein dankbaer Blick oder ein Händedruck“ gehören zu den glücklichen Augenblicken.

Ergotherapie im Fokus

Auch die Fachrichtung Ergotherapie konnte am Samstag viele Interessierte begrüßen. Wie Fachbereichsleiterin Monika Lachmann informierte, ist die Ausbildung zum Ergotherapeuten eine dreijährige Vollzeit-Ausbildung. Der Realschulabschluss oder ein anderer gleichwertiger Abschluss bzw. der Hauptschulabschluss mit abgeschlossener Berufsausbildung von mindestens zweijähriger Dauer sind die Zugangsvoraussetzungen. Praktika werden in Ergotherapie-Praxen, Reha-Kliniken, Behinderterwerkstäten oder Fachkrankenhäusern durchgeführt, so Frau Lachmann. Das Schöne an diesem Beruf sei die Vielzahl der Einsatzmöglichkeiten, sowie die Vielfalt des Klientels, das vom Kleinkind bis zum Senioren reicht. „Wir haben bisher keine Arbeitslosen ausgebildet“, wie Monika Lachmann augenzwinkernd in Bezug auf die großen Bedarfe unterstreicht. Wichtig sei vor allem die Flexibilität im Berufsleben. Positive Feedbacks vieler an der Ernst-Arnold-Schule ausgebildeter Ergotherapeuten seien ein beredter Beweis dafür. Die angehenden Ergotherapeuten führten zum Info-Tag bei den Gästen Handmassagen bzw. Handkraftmessungen durch und stellten das Hirnleistungstraining vor.

Antje-Gesine Marsch @26.02.2017