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Vorausschauende Ausbildungen und Qualifizierungen zahlen sich aus

Die anhaltend stabile und gute wirtschaftliche Lage sorgt für einen Beschäftigungsstand im Agenturbezirk Altenburg-Gera. Bei vielen Arbeitgebern wächst aber mittlerweile die Anspannung, denn der Nachschub an Arbeitskräften – egal ob Nachwuchs, Fachkräfte oder berufsfremde Einstiegsbewerber – wird zunehmend knapper. Zwar klingen ein hoher Stellenbestand und niedrige Arbeitslosenzahlen gut, doch sie erschweren das Zusammenführen von Angebot und Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt ungemein.

Fachkräftelücke bremst Wirtschaftswachstum

Die „klassische“ Stellenbesetzung ist längst zur Ausnahme geworden. Gesucht werden in erster Linie beruflich qualifizierte Mitarbeiter. Im Idealfall wird eine offene Stelle direkt und zeitnah besetzt. Das gelingt heute aber nur noch selten.

Die Gründe hierfür sind vielfältig. Im Wesentlichen führen der demografische Wandel und sinkende Arbeitslosenzahlen dazu, dass es für Unternehmen immer schwerer wird, ihre offenen Stellen zu besetzen. Jedes Jahr gehen mittlerweile weit mehr Arbeitnehmer in Rente, als junge Menschen ins Berufsleben einsteigen. Somit wächst die Fachkräftelücke weiter. Zwar spricht man noch nicht von einem flächendeckenden Fachkräftemangel, dennoch stellen wir in immer mehr Berufsgruppen größere Engpässe fest, die letztendlich das weitere Wachstum gefährden.

„Bereits bei weniger als drei Bewerbern je gemeldeter Stelle ist von einem Mangel im jeweiligen Beruf auszugehen“, erklärt Birgit Becker- Chefin der Arbeitsagentur Altenburg-Gera. Und dieser Mangel hat massive Auswirkungen auf die heimische Wirtschaft. Unternehmen, die keine Arbeitskräfte finden, müssen Aufträge verschieben oder sogar ablehnen, weil die dringend benötigten Fachkräfte fehlen. Deshalb lassen sich etliche Arbeitgeber allerlei einfallen, um Fachkräfte zu umwerben und zu halten. Gerade für Arbeitnehmer in den „Mangelberufen“ und für alle diejenigen, die eine Ausbildung oder einen Neustart in diesen Berufen anstreben stehen also „goldene Zeiten“ an.

Die Engpässe im Agenturbezirk sind aktuell besonders in den in Gesundheits- und Pflegeberufen, in den Fertigungs-, Mechatronik-, Energie- und Elektroberufen sowie in der Metallerzeugung, -bearbeitung und im Metallbau spürbar. Hier dauert es länger als in den übrigen Berufen, bis eine offene Stelle besetzt wird und es gibt nur wenige Arbeitslose im Verhältnis zu den gemeldeten Arbeitsstellen.

Engpässe verschärfen sich laut Prognosen

Für die Zukunft gibt es laut Prognosemodell des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit (BA) keinen Grund zur Entwarnung. Im Gegenteil. Bis 2030 wird sich die Fachkräftelücke nochmals spürbar erhöhen. Ab Mitte der Zwanzigerjahre wird die Demografie voll durchschlagen und das Durchschnittsalter der Belegschaften wird deutlich zulegen. „Die Prognosen sprechen für sich. Jetzt kommt es darauf an, dass wir gemeinsam mit der Wirtschaft und den Schulen wirksame Gegenmaßnahmen ergreifen, damit die Fachkräftelücke nicht weiterwächst. Besonders Frauen stellen dabei ein wichtiges Fachkräftepotenzial dar. Durch eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, unter anderem durch einen Ausbau von Betreuungsplätzen in den Randzeiten, könne der Personalengpass gelindert werden, ist sich Becker sicher.

Gute Chancen für Ausbildung und Qualifizierung – Arbeitsagentur hilft.

Gerade für Seiteneinsteiger und Wechselinteressiert, die sich beruflich verändern wollen, bieten Engpassberufe gute Chancen auf eine sichere Beschäftigung. Die individuellen Hilfen für arbeitsplatzbezogene Qualifizierung sind sehr gefragt. Die Arbeitsagentur unterstützt konkret auf den regionalen Bedarf zugeschnittene Qualifizierungen

Pressemitteilung @11.06.2019