Elstertalschule Greiz: Festveranstaltung und ZeugnisübergabeDie Schüler der Elstertalschule bekommen ihr Abschlusszeugnis überreicht.

In einer Festveranstaltung wurden Schülern der Elstertalschule im Fürstensaal des Oberen Schlosses die Zeugnisse überreicht

GREIZ. In einer würdigen Festveranstaltung wurden am Montagabend im großen Fürstensaal des Oberen Schlosses Schülern der Elstertalschule Greiz erstmals die Abschlusszeugnisse überreicht. Zuvor fand ein Festakt zum Erhalt der staatlichen Anerkennung als Gemeinschaftsschule statt.

Durch die staatliche Anerkennung im Februar dieses Jahres erhielt die Elstertalschule Greiz das Recht, Prüfungen abzuhalten und Zeugnisse, beispielsweise das Abitur, selbst zu erteilen. Letzte Woche bestanden die ersten fünf Gymnasiasten an der Elstertalschule ihre Reifeprüfung: Marike Bretschneider, Mia Herrmann, Francesca Harms, Laura Riedel und Franz Neubert.
In seiner Festansprache ging der Vorsitzende des Kultur-und Schulvereins “Mandala”, Thomas Bretschneider, auf die “lange Wegstrecke” ein, die die Elstertalschule hinter sich brachte, um zu dem zu werden, was sie heute ist: Eine staatlich anerkannte Ersatzschule mit den gleichen Rechten und Pflichten wie eine staatliche Bildungseinrichtung.

Der Weg, der im Jahr 1999 begann, bedurfte “vieler zupackender Hände und ermutigender Worte” resümierte Thomas Bretschneider. “Gut bedacht” und mit “kleinen Schritten”, bewegte man sich in den Anfangsjahren – als “Kraftakt und Glücksfall zugleich” bezeichnete der Vorstandsvorsitzende die Eröffnung der Grundschule “Elstertal” im Sommer 2002. Bis zur staatlichen Anerkennung sollten weitere sieben Jahre ins Land gehen. Einen Erweiterungsbau “traute man sich zu”; das Gebäude in der Goethestraße erhielt einen Anbau. Die Umwandlung der Grundschule in eine Gemeinschaftsschule im Februar 2012 sei ein weiterer “Meilenstein” auf dem Weg der Elstertalschule gewesen, zugleich auch eine “enorme Herausforderung und einmalige Chance”, rief Thomas Bretschneider in Erinnerung zurück. Trotz all dieser Erfolge sei die Zielgerade nicht in Sicht – noch sei man räumlich zweigeteilt. Ein gemeinsamer Schulkomplex sei die nächste große Aufgabe, “die zu schaffen ist”, zeigt sich Bretschneider überzeugt. Zahlreichen Wegbegleitern der ersten Stunde und Unterstützern sprach der Vorstand seinen herzlichen Dank aus.

Dass die Elstertalschule Greiz – eine von 18 freien Gemeinschaftsschulen in Thüringen – etwas Besonderes ist, bescheinigte Heike Wenk vom Thüringer Kultusministerium. “Sie setzen ein eigenes Konzept um, das sich im Schul-und Kulturleben der Stadt widerspiegelt.” Mit derzeit 164 Schülern wachse man ständig weiter und bereichere die plurale Bildungslandschaft in Thüringen, die auch von Staats wegen “ausdrücklich erwünscht” sei.

Auch der stellvertretende Bürgermeister der Stadt Greiz, Ulrich Zschegner (CDU), überbrachte herzliche Grüße und Wünsche. “Mit zehn Grundschülern haben Sie begonnen und einen gemeinsamen Weg eingeschlagen – und mit Beharrlichkeit und Ausdauer versucht, diese Gemeinschaftsschule zu bauen”, fand er anerkennende Worte. Mit den fünf Abiturienten habe man junge Menschen “ins Leben geschickt”, die mit “Mut und der notwendigen Kraft” den neuen Abschnitt mit Bravour meistern werden.

Die Teamreferentin der Zeulenrodaer Straße, Anne Veit, ging in ihren Worten auf die Thematik “Meilenstein” oder “Wegrandkiesel” ein und schilderte die Schwierigkeit, einen Weg zwischen staatlich verordnetem Schulkonzept , respektive gesellschaftlichem Auftrag und Individualität jedes Schülers zu finden. “Dazwischen gibt es eine Kluft, einen Spielraum, den es auszuhalten und zu gestalten gilt.” Doch Kluften gebe es im Leben immer. Sie wünschte den Schülern “viel Mut für die Welt”. Im Namen der Abiturienten hofft Francesca Harms, dass an der Schule “noch viele Träume geträumt werden”.

Antje-Gesine Marsch @21.06.2016