Ehemalige Goethe-Schüler besichtigen ihre SchuleKlassenfoto der Schüler des Einschulungsjahres 1968 der Goetheschule Greiz.

22 „Ehemalige“ des Schuljahrganges 1968 besichtigten ihre »alte« Schule
GREIZ. Wir schreiben das Jahr 1968. Es ist die Zeit, als die Studentenunruhen in Deutschland ihren Höhepunkt erreichen, der Prager Frühling die Politik bestimmt und der Vietnam-Krieg wütet.
Vom Weltgeschehen ließen sich die 38 ABC-Schützen, die am ersten September stolz ihre Zuckertüten in den Armen hielten, wenig beeindrucken. Gespannt gingen sie an den Händen der Eltern in ihr Klassenzimmer der Schule, die damals noch Polytechnische Oberschule „Johann Wolfgang von Goethe“ hieß, sich in der Friedrich-Engels-Straße befand und von Direktor Heinz Drechsler geleitet wurde. Bis 1976 – zum Ende der achten Klasse – lernten die Schüler gemeinsam, dann ging ein Teil auf die Erweiterte Oberschule „Dr. Theo Neubauer“. Der „harte Kern“ trifft sich seither aller paar Jahre; organisiert werden die Klassentreffen von der Greizerin Sylvia Günther.
Am Samstagnachmittag kamen etwa zwei Dutzende „Ehemaliger“ in ihre „alten“ Schule, die sich seit der politischen Wende auch strukturell geändert hat: sie beherbergt nunmehr die Goethe-Grundschule und das Staatliche Förderzentrum „Friedrich Fröbel“. Joachim Krahn, der Direktor des Förderzentrums, führte die Gruppe durch die Bildungseinrichtung und gab interessante historische Erläuterungen zum Schulgebäude, das seit 104 Jahren existiert. Ein Blick in die Aula, die Turnhalle, das ehemalige „Direx“-Zimmer und Werkräume im Keller sowie in das Ur-Klassenzimmer des ersten Schuljahres gehörten ebenso zur Führung. Erinnerungen an Lehrer wurden wach, beispielsweise an Felix Seidel, der den Kindern mit Strenge und Güte in den ersten beiden Schuljahren das Lesen und Schreiben beibrachte; oder die Musiklehrerin, die nach einem Klavierhocker-Sturz vergeblich darauf wartete, dass sich die Schüler vor Lachen kringelten. Auch, dass manche „braven“ Jungen regelmäßig zum „Direx“ geladen wurden, der sie mit herzerfrischender Lautstärke zur Besserung aufforderte. Die Frage „Weißt du noch?“ bestimmte nicht nur den Schulrundgang, sondern auch den gesamten Abend, den man gemütlich im „Parkschlösschen“ ausklingen ließ. Besonders freuten sich die Schüler, die ihren Arbeits-und Wohnort verstreut in ganz Deutschland haben, darüber, dass mit Brigitte Bachmann die Klassenleiterin der Stufe 5 bis 7 unter den Teilnehmern war.

Antje-Gesine Marsch @29.03.2014