Dr. Ulf Merbold zeigt ehemaligen Kommilitonen die Stadt GreizVor der Stadtkirche St. Marien formiert sich die Gruppe um Dr. Ulf Merbold (r.) zum gemeinsamen Foto.

Auf dem Programm stand unter anderem eine Stadtführung mit der „Vogtländerin“

GREIZ. „Greiz ist eine zauberhafte Stadt; sie hat viel Ähnlichkeit mit Salzburg“ – darüber waren sich die Gäste einer ganz besonderen Stadtführung völlig einig. Der diesen Satz bejahte, war kein Geringerer als der Ehrenbürger der Stadt Greiz, Dr. Ulf Merbold, der am Dienstag ehemalige Kommilitonen in seine Geburtsstadt eingeladen hatte. „Die Damen und Herren kommen aus ganz Deutschland“, wie er während des Rundgangs verriet. Die Gruppe zeigte sich sehr interessiert an der Historie der Schloss-und Residenzstadt, die ihnen die „Vogtländerin“, Johanna Kühnast in einer Führung nahe brachte. Geschichtliche Fakten, aber auch viel Heiteres wurde von ihr zum Besten gegeben, so etwa über die Fürstenfamilie, aber auch die hohen Steuern, die man der Bevölkerung auferlegte. Der Stadtkirche „St. Marien“ stattete man ebenfalls einen Besuch ab und zeigte sich begeistert über die Schönheit der Architektur.

Info: Ulf Merbold wurde am 20. Juni 1941 in Greiz geboren. 1956 kam er an die damalige EOS „Dr. Theodor Neubauer“, an der er 1960 das Abitur ablegte. Da er nicht der Freien Deutschen Jugend (FDJ) angehörte, wurde ihm das Physikstudium verwehrt. 1960 ging er über die damals noch offene Grenze nach Westberlin, musste noch ein Jahr die Schule besuchen, weil ihm das DDR-Abitur nicht anerkannt wurde. In Berlin studierte er drei Semester Physik; ging dann nach Stuttgart, schrieb sich im Jahr 1962 an die dortige Universität ein und erhielt nach sechs Jahren des Studiums sein Diplom. Ulf Merbold trat 1973 in das Stuttgarter Max-Planck-Institut für Metallforschung ein; im Jahr 1976 wurde er an der Universität Stuttgart zum Dr. rer. nat. promoviert.
Im Jahr 1983 startete Dr. Ulf Merbold seinen ersten Weltraumflug – als einziger Deutscher war er drei Mal im All. Der Ehrenbürger der Stadt Greiz lebt in Stuttgart.

Antje-Gesine Marsch @01.10.2014