Die Sandfee vom BaikalseeAnna Anisimova

Sand ist ein weit verbreiteter Rohstoff. Viel geschätzt auf Baustellen, Spielplätzen oder am Strand. Hier entstehen Burgen und Kleckseltürme aus ihm, doch dass man mit ihm auch realistisch zeichnen, gar ganze Geschichten illustrieren kann, stellt eine junge Künstlerin wahrlich bildhaft unter Beweis: Anna Anisimova kommt aus Sibirien und wird Sandfee genannt. Sie versteht es, mit Millionen dieser kleinen Körner faszinierend lebendige Bilder und Portraits zu malen. Doch zu dieser Leidenschaft führte eine bewegte Vergangenheit. Anna Anisimova studierte Kunst in der Ukraine. Als 2014 in Kiew der Bürgerkrieg ausbrach, musste sie mit ihrem kleinen Sohn fliehen und landete irgendwo am Baikalsee. Allein und ohne Zukunft fand sie eine Anzeige für einen Sandkünstler und erinnerte sich an ein Mädchen, das sie aus dem Fernsehen kannte. In der Sendung „Ukraine Got‘s Talent“, die Anna während ihres Studiums mit Spannung verfolgte, zeichnete es berührende Geschichten mit Sand. Noch am selben Tag besorgte sie sich eine Glasplatte, eine Lampe und ein Päckchen Grieß und malte die ganze Nacht hindurch. Als sie am nächsten Morgen ins Studio ging wurde sie direkt engagiert und gehört mittlerweile zu den gefragtesten Sandkünstlerinn. Sie übt täglich mehrere Stunden, tritt regelmäßig vor großem Publikum auf und unterrichtet Nachwuchskünstler. Wie sie es schafft, mit Sand wahre Emotionen zu erzeugen, stellt sie u. a. zu den Familienkonzerten mit der Vogtland Philharmonie unter Beweis. Während das Orchester musikalische Geschichten wie Carneval der Tiere intoniert, werden ihre Zeichnungen auf einer großen LED-Wand übertragen und machen die komponierten Intensionen sichtbar. Zu erleben ist das Ganze am Sonntag, 18. Oktober, 14.30 und 17.00 Uhr in der Vogtlandhalle Greiz (03661-62880), am Samstag, 31. Oktober, 15.00 und 18.00 Uhr im Neuberinhaus Reichenbach (03765-12188) sowie am Sonntag, 22. November, im KuK Gera (0365-6190). Durch die Einhaltung der Hygienekonzepte steht nur eine begrenze Anzahl an Plätzen zur Verfügung. Der Vorverkauf wird empfohlen.

Matthias Pohle
Dramaturgie & Öffentlichkeitsarbeit
Vogtland Philharmonie

Von Leserpost