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Saisonal bedingt weitere Entlastung auf dem regionalen Arbeitsmarkt

22.462 Menschen sind arbeitslos gemeldet, 438 weniger als im März 2024, aber 1.612 (+ 7,7%) mehr als vor einem Jahr
Die Arbeitslosenquote sinkt um 0,1 Prozentpunkte auf 6,8 Prozent. Vor einem Jahr lag die Quote bei 6,3 Prozent
Zahl der im April neu gemeldeten Stellen steigt gegenüber März um 23 auf 983 Stellen; mehr Stellen als im April 2023 gemeldet
Grundsicherung: 22.986 Bedarfsgemeinschaften, 498 mehr als vor einem Jahr

„Im April hat sich die Lage auf dem regionalen Arbeitsmarkt etwas entspannt, knapp 440 Menschen weniger sind arbeitslos. Die Quote liegt bei 6,8 Prozent. Diese Entwicklung ist saisonal bedingt. Nach den Osterferien belebte sich der Arbeitsmarkt und sorgte vor allem in den witterungsabhängigen Gewerken für Einstellungen. Insgesamt bleibt die Lage angespannt, da sich die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen, in denen sich die Unternehmen bewegen, noch nicht merklich gebessert haben. Personalbedarfe ergeben sich überwiegend aus Abgängen von Mitarbeitern, weniger aus auftragsbedingten Mehrbedarfen heraus. Die Zahl der bei uns als vakant gemeldeten Stellen liegt aktuell bei 4.700; 21 Prozent weniger als im April 2023. Die Nachfrage nach Kurzarbeitergeld bleibt weiterhin hoch.
Neben dem täglichen Vermittlungsgeschäft gehen für uns vor allem die Integrationsbemühungen von ausländischen Arbeitskräften weiter. So haben wir in der letzten Woche die bundesweite Kampagne zum Job Turbo genutzt, um auf die Potentiale geflüchteter Menschen für die Unternehmen hinzuweisen.
Für die kommenden Wochen bin ich zuversichtlich, dass sich die Situation am Arbeitsmarkt weiter entspannt “ – sagte Stefan Scholz, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Thüringen Ost.

Arbeitsmarktgeschehen im Überblick
Die Arbeitslosigkeit hat sich im April um 438 auf 22.462 verringert. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 1.612 Arbeitslose mehr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im April 6,8%; vor einem Jahr lag sie bei 6,3%. Im Rechtskreis SGB III lag die Arbeitslosigkeit bei 7.494 Personen, das sind 522 weniger als im Vormonat und 627 mehr als im Vorjahr. Die anteilige SGB III-Arbeitslosenquote lag bei 2,3%. Im Rechtskreis SGB II gab es 14.968 Arbeitslose, das ist ein Plus von 84 gegenüber März; im Vergleich zum April 2023 waren es 985 Arbeitslose mehr. Die anteilige SGB II-Arbeitslosenquote betrug 4,5%.

Besondere Personengruppen

Jugendliche
Die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen liegt aktuell bei 2.216 Personen, 49 weniger als im März, aber 378 (+20,5%) mehr als im April 2023. Das Plus gegenüber April 2023 ist nach wie vor durch den Zuzug ausländischer Jugendlicher, vor allem aus der Ukraine, zu erklären.

Ausländer
Die Zahl der arbeitslosen Ausländer ist im Berichtsmonat um 7 Personen gesunken, auf nun 6.187. Im Vergleich zum Vorjahr sind das 903 Personen bzw. 17,1 Prozent mehr.

Arbeitskräftenachfrage
Geringfügig gesunken ist die Zahl der gemeldeten Arbeitsstellen im Bezirk der Agentur für Arbeit Thüringen Ost und zwar um 5 auf 4.701. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 1.265 Stellen weniger (–21 Prozent). Arbeitgeber meldeten im April 983 neue Arbeitsstellen, das waren 12 oder 1 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Seit Jahresbeginn sind damit 3.879 Stellen eingegangen, das ist eine Abnahme gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 71 oder 2%. Zudem wurden im April 1.029 Arbeitsstellen abgemeldet, 43 oder 4 Prozent weniger als im Vorjahr. Von Januar bis April gab es insgesamt 3.999 Stellenabgänge, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist das eine Abnahme von 141 oder 3%.

Zu- und Abgänge an Arbeitslosen
Im April meldeten sich 4.316 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, das waren 449 mehr als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 4.730 Personen ihre Arbeitslosigkeit, 446 mehr als im April 2023. Seit Jahresbeginn gab es 17.456 Zugänge von Arbeitslosen, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das ein Zuwachs von 1.174 Meldungen. Dem gegenüber stehen 16.257 Abmeldungen von Arbeitslosen, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist das ein Zuwachs von 1.416 Abmeldungen. Im April meldeten sich 1.495 zuvor erwerbstätige Personen arbeitslos, 89 mehr als vor einem Jahr. Durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit konnten in diesem Monat 1.817 Personen ihre Arbeitslosigkeit beenden, 193 mehr als vor einem Jahr.

Grundsicherung
In der Grundsicherung ist die Zahl der Arbeitslosen gegenüber März leicht angestiegen. Aktuell werden von den Jobcentern im Agenturbezirk Thüringen Ost 14.968 Arbeitslose betreut, 84 mehr als im Vormonat. Zum Vorjahresmonat bedeutet dies allerdings einen Anstieg um 985 Personen (+ 7,0 %).
Im April gab es 22.986 Bedarfsgemeinschaften, 94 mehr als im März und 498 mehr als im April 2023.
Die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsberechtigten lag mit 29.889 Personen um 209 über dem Vormonatswert. Zum Vorjahresmonat gab es einen Anstieg um 1.316 Personen (+ 4,6 %).
Die Träger der Grundsicherung betreuen zwei Drittel aller Arbeitslosen.

Der Arbeitsmarkt in den Regionen

Stadt Gera
Die Arbeitslosigkeit hat sich im April um 73 auf 4.571 verringert. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 573 Arbeitslose mehr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im April 10,0%; vor einem Jahr hatte sie sich auf 8,8% belaufen. Im Rechtskreis SGB III lag die Arbeitslosigkeit bei 1.292, das sind 76 weniger als im Vormonat und 171 mehr als im Vorjahr. Die anteilige SGB III-Arbeitslosenquote lag bei 2,8%. Im Rechtskreis SGB II gab es 3.279 Arbeitslose, das ist ein Plus von 3 gegenüber März; im Vergleich zum April 2023 waren es 402 Arbeitslose mehr. Die anteilige SGB II-Arbeitslosenquote betrug 7,2%.
Im April meldeten sich 898 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, das waren 122 mehr als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 973 Personen ihre Arbeitslosigkeit, 173 mehr als im April 2023. Seit Jahresbeginn gab es 3.464 Zugänge von Arbeitslosen, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das ein Zuwachs von 481 Meldungen. Dem gegenüber stehen 3.248 Abmeldungen von Arbeitslosen, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist das ein Zuwachs von 567 Abmeldungen. Im April meldeten sich 324 zuvor erwerbstätige Personen arbeitslos, 60 mehr als vor einem Jahr. Durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit konnten in diesem Monat 344 Personen ihre Arbeitslosigkeit beenden, 62 mehr als vor einem Jahr.
Im April waren 647 Arbeitsstellen gemeldet, gegenüber März ist das ein Rückgang von 27 oder 4 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 534 Stellen weniger (–45 Prozent). Arbeitgeber meldeten im April 119 neue Arbeitsstellen, das waren 33 oder 22 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Seit Jahresbeginn sind damit 521 Stellen eingegangen, das ist eine Abnahme gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 8 oder 2%. Zudem wurden im April 147 Arbeitsstellen abgemeldet, 26 oder 15 Prozent weniger als im Vorjahr. Von Januar bis April gab es insgesamt 585 Stellenabgänge, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist das eine Abnahme von 81 oder 12%.
71,7 Prozent der Arbeitslosen werden in Gera durch das Jobcenter betreut. Das waren im April 3.279 Personen, 3 mehr als im März und 402 Personen (+ 14 Prozent) mehr als vor einem Jahr. Beim Jobcenter in Gera waren 5.682 Bedarfsgemeinschaften registriert; 381 (7,2 Prozent) mehr als vor einem Jahr. 7.679 erwerbsfähige Leistungsberechtigte waren gemeldet; 836 mehr (+ 12,2 Prozent) mehr als im Vorjahr.