2. Tag der Klinikseelsorge im Greizer Krankenhaus: Pastorin Hanna Kiethe aus Gera hält Vortrag zum Thema Gesundheit.
GREIZ. Seit dreieinhalb Jahren gibt es im Greizer Krankenhaus den Raum der Stille, den seither nicht nur Patienten, sondern auch das Pflegepersonal zum Innehalten nutzen.
Am Mittwoch lud Pfarrer Hermann Rose, seit 13 Jahren Klinikseelsorger in Greiz, zum 2. Tag der Klinikseelsorge ein.
In seinen Worten unterstrich der Geistliche die Wichtigkeit der psychologischen Versorgung und Seelsorge, gerade in einer so schwierigen Lebenssituation, wie sie manch ein Patient erleben muss. „Klinikseelsorge ist ein Gesprächsangebot, das die Möglichkeit bietet, Gefühle, Ängste, aber auch Wünsche und Hoffnungen zu erforschen und miteinander zu teilen. Wir wollen in dieser Aufgabe den Menschen einfach nahe sein“, wie Rose sagte.
Ein seelsorgerisches Gespräch könne auch weiterhelfen, in dieser Situation des Krankseins die eigenen Kraftressourcen aufzuspüren.
So komme es auch vor, dass Menschen die noch nie direkten Kontakt zur Kirche hatten, um ein Gespräch bitten, wie Rose weiß. „Vielleicht, um einfach nur zu erfahren, wie ein religiöser Mensch die krankheitsbedingte Lage sieht“, so Rose; aber auch um „tagesaktuelle Themen zu besprechen“, so etwa den Papstbesuch.
Als Referentin hatte Hermann Rose Klinikseelsorgerin Hanna Kiethe eingeladen, die zum Thema „Gutes tun, fröhlich sein und die Spatzen pfeifen lassen“ sprach. Kiethe ist seit 15 Jahren am Wald-Klinikum Gera als Klinikseelsorgerin tätig.
In ihrem Vortrag definierte sie nicht nur den Begriff der Gesundheit, sondern ging auch darauf ein, was jeder tun kann, um diese recht lang zu erhalten. „Gesundheit ist das Einstellen auf Veränderungen des Lebens“, so Hanna Kiethe, die auch die vier Säulen nannte, die das Lebensbalance-Modell ausmachen: Der Körper, die Arbeit, die Beziehungen und der Sinn des Lebens – wobei alle vier Bereiche in ihrer Wertigkeit gleichrangig sein sollten.
„Zuversicht und Vertrauen gehörten dabei genauso zur Lebensgrundeinstellung wie der Respekt vor dem eigenen Körper, die Selbstschätzung, aber auch die Herausforderungen und Belastungen, die das Leben bergen. „Wir müssen nicht perfekt sein“, so Hanna Kiethe.
Das Leben und die Gesundheit als Geschenk anzusehen und dabei „getrost und gelassen“ zu bleiben, gab sie den Zuhörern mit auf den Weg.
Die musikalischen Zwischentöne ließ Elena Hasanov am Piano erklingen.
Antje-Gesine Marsch @01.10.2011
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