Großfamilie Arenhövel auf der Waldbühne LegefeldZwölfmal führte die Großfamilie Arenhövel auf der Waldbühne Legefeld das Stück Quakuschka "Die Froschprinzessin" auf.

Zwölfmal führte die Großfamilie Arenhövel in Legefeld das Stück „Quakuschka – Die Froschprinzessin“ auf Über 3500 Zuschauer ließen sich in die bezaubernde russische Märchenwelt entführen

LEGEFELD. In einem Land lebten einmal ein Zar und eine Zarin, die hatten drei Söhne, alle jung, ledig und dabei so kühne Helden, dass es im Märchen nicht zu erzählen, mit der Feder nicht zu beschreiben ist. So beginnt das russische Märchen von der Froschprinzessin Wassilissa, das die Großfamilie Arenhövel an den drei letzten Wochenenden insgesamt zwölf Mal auf der Waldbühne Legefeld aufführte. Vielen sind die Märchenspiele der Arenhövels auf der Bühne nahe Weimar seit langem, manchen wohl schon seit Kindheitstagen bekannt.

Bereits fünf Jahrzehnte übt das einst von Hans Arenhövel (1911-1996) mitten im Grünen gegründete Familientheater eine ganz besondere Faszination aus. Letztmalig vor vier Jahren begeisterte dort „Die Errettung Fatmes“ eine Vielzahl großer und kleiner Märchenfreunde. In diesem Jahr kam das Märchen Quakuschka Die Froschprinzessin zur Aufführung, das über 3500 Leute, darunter auch viele Greizer sahen. Der Greizer Winfried Arenhövel, der die Gesamtleitung innehat, komponierte auch die Musik für dieses bezaubernde Märchenspiel; die Texte lieferte die gesamte Familie. Bereits im Vorjahr begannen die Proben 40 Mitglieder der Großfamilie, die deutschlandweit verstreut lebt, spielen im Stück mit. Tochter Susanne reiste gar aus Wien an, um als Gehilfin der Froschprinzessin zu agieren. Im Märchen begegnet man neben dem Zauberer Kostschej auch dem Zaren, der Hexe Baba Jaga und der schönen Wassilissa.

Es ist eine Liebesgeschichte, die auf ganz besondere Weise die russische Seele widerspiegelt, wie Winfried Arenhövel sagte. Iwan, der jüngste Zarensohn, heiratet die vom bösen Zauberer Kostschej in einen Frosch verwandelte schöne Wassilissa, befreit sie von ihrem Schicksal und findet am Ende sein Glück. Beginnend mit der ersten Idee, über das Schreiben der Texte, das Anfertigen der Kulissen und das Schneidern der Kostüme, bestreitet Familie Arenhövel alle Arbeiten selbst. Waren es früher die Eltern Hans und Irmgard Arenhövel, die die Gesangspartien übernahmen, wuchsen in den Jahren die Kinder, dann die Schwiegersöhne- und töchter und heute gar Enkel und Urenkel in die Gesangspartien und Schauspielrollen hinein. So wie die kleine Lilja, Winfried und Margarita Arenhövels siebenjährige Enkelin, die in Braunschweig zu Hause ist und im Stück Quakuschka als Frosch spielte.

Immer wieder unterbrach Szenenapplaus das zweistündige Stück, das durch hervorragendes Schauspiel und traumhafte Musik begeisterte. Wunderschön erklang Das Märchen fängt an zu leben, wenn wir ihm Raum in uns geben, ein vierstimmiger Chor und Kinderchor a cappella oder der Hochzeitschoral Swjat, swjat, swjat! Spassi boshe! (Heilig, heilig, heilig, erlöse, o Gott!), ein vierstimmiger a cappella-Chor. Auch der Humor kam im Stück nicht zu kurz, ganz gleich, ob der Zeremonienmeister ein Pionierlied anstimmte oder die Greisin den Zarensohn Iwan im finsteren Wald nach einer Spendenquittung fragte. Eine spannende, amüsante und vor allem mit viel Herzenswärme angereicherte Aufführung, die jedes Mal von minutenlangem Beifall gekrönt wurde. Selbst die Chefin der Thüringer Staatskanzlei, Marion Walsmann, ließ es sich nicht nehmen, am Sonntagvormittag die letzte Vorstellung zu besuchen, jedem Darsteller eine Rose zu überreichen und ihren großen Respekt vor der Leistung der Familie Arenhövel auszudrücken.

Antje-Gesine Marsch @15.08.2011