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CDU-Fraktion fordert Landapothekerquote und mehr Studienplätze für Pharmazeuten

MdL Christian Tischner (CDU)

MdL Christian Tischner (CDU)

Tischner: „Versorgung mit Arzneimitteln in allen Landesteilen sicherstellen“

Erfurt – Die CDU-Fraktion im Thüringer Landtag fordert die Ramelow-Regierung auf, endlich sichtbare und wirkungsvolle Schritte gegen die Schließung von Apotheken vorzunehmen. „Die Vor-Ort-Apotheken müssen dringend gestärkt werden. Insbesondere die Personalsituation und Nachwuchsgewinnung muss endlich Priorität bekommen“, erklärt der stellvertretende Fraktionsvorsitzende, Christian Tischner. In diesem Zusammenhang unterstützt die Fraktion den Protesttag der Apotheken am Mittwoch.

Tischner: „Die Apotheker stehen massiv unter Druck, haben zahlreiche Baustellen vor der Brust und bekommen sowohl vom Bundesgesundheitsminister als auch der Landesregierung nicht die Unterstützung, die sie bräuchten.“ Der Gesundheitspolitiker verweist auf das Apothekensterben im Freistaat und fordert Gegenmaßnahmen. So gab es 2022 in Thüringen zehn Apotheken weniger. Mit 389 selbstständigen Inhabern sei der Wert auf dem niedrigsten Stand seit 1991. Seit 2008 hätten zudem 18 Gemeinden im Freistaat alle ihre Apotheken verloren. „Die Zahlen sind alarmierend und sollten das Land aufwecken. Die Versorgung mit Arzneimitteln und Medizinprodukten muss in allen Landesteilen Thüringens sichergestellt sein“, so Tischner.

Konkret fordert die Fraktion mehr Pharmaziestudienplätze, um die Nachwuchsprobleme in den Griff zu kriegen. Tischner: „Wir müssen schnellstens den Ausbau des pharmazeutischen Instituts in Jena vorantreiben, um die Plätze um 20 Prozent aufzustocken. Bis zu vier Bewerber rangeln sich um einen Platz, dieser Zustand muss behoben werden.“ Damit gut ausgebildete Pharmazeuten Thüringen nicht den Rücken kehren, fordert Tischner zudem eine „Landapothekerquote“ – adaptiv zur von der CDU bereits durchgesetzten Landarztquote. Zudem müsse zwingend Bürokratie abgebaut werden, die viel Zeit in Anspruch und damit Raum für die Patientenversorgung nehme. Tischner: „Apothekensterben, Lieferengpässe, fehlender Nachwuchs oder die überbordende Bürokratie machen den Pharmazeuten zu schaffen. Es ist fünf vor 12 und wir müssen hier handeln, ehe bei der Grundversorgung langsam die Lichter ausgehen.“

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