Dirk Bergner: Jedem einzelnen Opfer sind wir es schuldig, das ertragene Leid anzuerkennen
Die weitere Aufarbeitung des DDR-Unrechts ist unentbehrlich für den inneren Frieden in unserem Land. Das betont die FDP im Thüringer Landtag anlässlich des 70. Jahrestages des Volksaufstands vom 17. Juni 1953. Erst vor wenigen Tagen hat der Landtag dem Vorschlag der FDP zugestimmt, ein Denkmal an zentraler Stelle zu errichten. Es soll sowohl an die Opfer des SED-Regimes als auch an die Friedliche Revolution von 1989/90 erinnern.
„Heute wird man oft gefragt, was Freiheit genau bedeutet, welchen Wert sie hat. Wenn man sich die DDR anschaut, bekommt man eine Vorstellung, was es bedeutet, wenn die persönliche Freiheit fehlt“, sagt Dirk Bergner (FDP), Vizepräsident des Landtags. „Der SED-Staat ging gnadenlos mit politisch Andersdenkenden um. 250.000 Menschen wurden inhaftiert, fast 34.000 gegen ein Kopfgeld in die Bundesrepublik verkauft. Tausende wurden zwangsweise umgesiedelt. Es gab mehr als 1000 Tote an der Grenze. Dazu kommen das düstere Kapitel der Zwangsadoptionen sowie das Leid vieler Heimkinder. Die staatlich sanktionierte Willkür hinterlässt bis heute tiefe Spuren. Jedem einzelnen Opfer sind wir es schuldig, das ertragene Leid anzuerkennen und bei der Bewältigung der Folgen an der Seite zu stehen.“
Dirk Bergner stellt klar: „Keiner von uns kann geschehenes Unrecht wiedergutmachen. Das kann auch kein Geld der Welt. Aber Geld kann helfen, weiterhin bestehendes Leid zu mindern. Zugleich gilt es aber auch, der Aufarbeitung dieses Unrechts den nötigen Raum zu geben. Aufarbeitung ist wichtig, damit Vergleichbares nie wieder geschehen kann. Sie ist unentbehrlich für den inneren Frieden unserer Gesellschaft.“