Zum Vogtlandderby höchster Saisonsieg in Greiz
RSV Rotation Greiz AV Germania Markneukirchen – 26:10
Den Anfang bei den Großen machte Vladimir Codreanu (55 kg), der erstmals in der 2.Bundesliga im griechisch-römischen Stil kämpfte und wie in Markneukirchen auf den Slowaken Attila Kovacs traf. Er sorgt immer für spektakuläre Aktionen. Nach 30 Sekunden führte er, nachdem er zweimal gekontert wurde, bereits 7:5 und die Halle tobte. Den Vorkampf hatte der Greizer in seinem Stil in 98 Sekunden 12:0 gewonnen, doch stilartfremd sieht das alles anders aus. Der slowakische Meister, immerhin EM-Teilnehmer seines Landes, führte zur Pause 9:8. Doch Codreanu zeigte den anwesenden Jugendringern, wie man mit Einsatz und Kampfkraft sowie unorthodoxen Techniken zum Sieg kommen kann. Am Ende stand es 12:9 und der enttäuschte Slowake verstand die Welt nicht mehr. (Zwischenstand 2:1) Franz Süß hatte Glück, dass er beim ersten Angriff von Sebastian Wendel (120 kg/Freistil) diesen gerade noch so von der Matte drängen konnte. Sonst hätte er im ganzen Kampf keinen Punkt erhalten. Der Greizer bestimmte gegen den ca. 15 kg schwereren DM-Zweiten der Junioren das Geschehen in allen Belangen. Er punktete durch eigene Beinangriffe und konterte geschickt die Attacken des Gegners. Endstand 8:1 (5:2) Merlin Sewina (60 kg/Freistil) kam mit Justin Müller gar nicht zurecht. Nach drei Jahren in der 55 kg-Klasse musste der Greizer beim ersten richtigen Saisoneinsatz erkennen, dass ein erfolgreicher Gewichtsklassenwechsel nur bei äußerst intensivem Training mit sehr viel Schweiß zu bewerkstelligen ist. Selbst ein Ausnahmeathlet wie Codreanu stand in der Vorwoche eine Klasse höher kurz vor der Schulterniederlage. Der DM-Vierte der A-Jugend aus Markneukirchen siegte mit 11:0 Punkten. Die Gäste gingen 6:5 in Führung und jubelten als Christoph Matz eine Drei gegen Boris Eisenstein (96 kg/greco) gelang. Doch dann rang nur noch der Greizer, der am Ende mit 4:3 erfolgreich war. (7:7) Den Schlusspunkt vor der Pause setzte Brian Tewes (66 kg/greco), der den Leipziger Sportschüler Bruce Bromnitz, kaum dass er diesen in die Bauchlage gebracht hatte, mit Bodentechniken bezwang. In nur 68 Sekunden siegte er 11:0. (11:7). Der Spitzenkampf kam doch zu Stande. Andre Backhaus stellte sich selbst gegen den aufstrebenden jungen Patryk Dublinowski (84 kg/Freistil), den Bundestrainer Thiele gern in seiner Truppe hätte. Hut ab! Normalerweise tastet der Greizer seine Gegner erst mal eine Minute ab, um deren Verhalten zu studieren. Diesmal waren beide Kämpfer von der ersten Sekunde konzentriert bis in die Fingerspitzen. Der Greizer ging mit Beinangriff 2:0 in Führung. Doch der in Lübtheen aufgewachsene und im Vogtland heimisch gewordene Evergreen machte es seinem nicht mal halb so alten Gegner nicht leicht. Dieser konnte aber einen Angriff kontern und mit 4:0 in die Pause gehen. Welchen Respekt er immer noch vor dem fünffachen deutschen Meister und zweimaligen Europameister hatte, erkannte man daran, wie er bei gefasstem.
Stimmen zum Kampf:
Tino Hempel, Trainer RSV: Ich glaube, wir konnten die Zuschauer begeistern. Wie Vladimir Codreanu sich durchgebissen hat, war vorbildlich. Aber auch Sebastian Wendel hat sich stark gekämpft. Unsere Stärke ist die Ausgeglichenheit in der Mannschaft.
Jens Berndt, Ringerchef in Markneukirchen: So ein Ergebnis haben wir befürchtet. Wir hätten Andre Backhaus aufrücken lassen können. Wir wollten aber mit Justin Müller und Franz Süß zwei Jungs aus dem Nachwuchs bringen. Von Letzterem hatten wir allerdings mehr erwartet.
Sören Ullrich, Aue, sächsischer Jugendreferent, der die Siegerehrung der Jugendmannschaft vornahm: In der engen Halle ist eine einmalige Stimmung.
Erhard Schmelzer @09.11.2013

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