Staatssekretärin Hildigund Neubert erinnert an Samstagsdemonstrationen in Greiz Rudolf Kuhl (M.), der Greizer, der vor 25 Jahren die erste private Demo anmeldete und genehmigt bekam, mit Ehefrau Brigitte, l. danebenGREIZ. Mit einer großen Festveranstaltung wurde am Dienstagabend in der Stadtkirche St. Marien der ersten friedlichen Demo in Greiz im Wendejahr 1989 gedacht. „Ich hoffe, Sie haben Ihre Plakate dabei“ fragte Superintendent Andreas Görbert schmunzelnd in Erinnerung an die Samstagsdemos, die vor einem Vierteljahrhundert tausende Bürger zusammenbrachten. „Auf den Samstagsdemonstrationen in Greiz im Herbst ‘89 setzten sich mehr als 10000 Menschen für Meinungsfreiheit, Demokratisierung und Reformen ein. In Leipzig, in Greiz und in vielen anderen Städten in Ostdeutschland vereinigten sich die Wogen zu einer unwiderstehlichen Brandung, die am 9. November 1989 die Berliner Mauer und danach den Eisernen Vorhang hinweg spülte“, wie Staatssekretärin Hildigund Neubert in Vertretung der erkrankten Thüringer Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (CDU) in der Festansprache betonte. Auch in Greiz habe es viele Menschen gegeben, die gegen das SED-Regime ihre Stimme erhoben und demonstrieren wollten – aber immer noch Angst hatten. Ein mutiger Bürger habe diese Angst und Frustration der Menschen gespürt und mit seinem Antrag für die Genehmigung einer friedlichen Demonstration die Weichen für den Weg in die Freiheit auch in Greiz gestellt “, lobte die Staatssekretärin den Greizer Rudolf Kuhl, der die erste in der DDR genehmigte private Demo angemeldet und für den 28.10.1989 genehmigt bekam. „An diesem Tag schlugen die Wogen auch in Greiz hoch“, so Frau Neubert, die diesen „denkwürdigen Tag“ als „Ausbruch des demokratischen Engagements Greizer Bürger“ bezeichnete. „25 Jahre Frieden und Freiheit haben das Gesicht Europas, Deutschlands, Thüringens, der Stadt Greiz und des Vogtlands verändert und geprägt. Mauer und Stacheldraht sind verschwunden. Und wir sind froh und glücklich und dankbar dafür. Aber wir sind auch stolz darauf, dass wir uns die Freiheit selbst erkämpft haben“, betonte Hildigund Neubert. Zwar hätten sich „Mauer und Todesstreifen“ tief in das „kollektive Gedächtnis“ gegraben, doch sei es mittlerweile von Normalität geprägt, sich den „alltäglichen Problemen“ widmen zu können. „Die deutsche Einheit war genau wie das Vertrauen der europäischen Nachbarn zum geeinten Deutschland ein kostbares Geschenk“, so Frau Neubert. Ehrende Worte fand die Staatssekretärin für den Schriftsteller Reiner Kunze und den Astronauten Ulf Merbold – nach der politischen Wende zu Ehrenbürgern der Stadt Greiz ernannt. Sie hätten mit ihrem oppositionellen Wirken und ihrer Vorbildwirkung geholfen, die friedliche Revolution einzuläuten.
Zum Festkonzert, das der Greizer Kantor Ralf Stiller (Orgel) und die Vogtland Philharmonie Greiz/Reichenbach unter Leitung von David Marlow gestalteten, kamen Johann Sebastian Bachs Präludium und Fuge Es-Dur BWV 552 und Ludwig van Beethovens „Schicksalssinfonie“ (Sinfonie Nr. 5 op. 67) zur Aufführung, die mit stehenden Ovationen und herzlichem Beifall bedacht wurde. Bürgermeister Gerd Grüner (SPD) und Landrätin Martina Schweinsburg (CDU) bedankten sich mit einem großen Blumenstrauß bei Rudolf Kuhl, der mit seiner Gattin Brigitte auch zu den Gästen in der voll besetzten Kirche gehörte: „Ohne Sie wären wir heute alle nicht hier“, bescheinigte ihm das Stadtoberhaupt. Antje-Gesine Marsch @29.10.2014
Beethovens „Schicksalssinfonie“ wurde von den Musikern der Vogtland Philharmonie zur Aufführung gebracht.
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