Auch in der Rückrunde gewinnt Greiz weiter
RSV Rotation Greiz gegen Ringerverein Thalheim – 19:9

Mannschaft RSV Rotation Greiz – hinten vl.Trainer Tino Hempel, Boris Eisenstein,Patryk Dublinowski, Frank Reiter, Toni Stade,Betreuer Christian Lippert,Brian Tewes,Tom Linke und Trainer Swen Lieberamm
vorn vl. Adam Sobieraj, Vladimir Codreanu, Mateusz Bierzanowski, Merlin Sewina, Radoslaw Kisiel und Betreuer Mario Neudeck
GREIZ. Der Vorsprung des RSV Rotation Greiz an der Tabellenspitze der 2.Bundesliga Nord wächst weiter an. Auch der Ex-Erstligist RV Thalheim kam nach starkem Beginn noch klar unter die Räder. Am Tag der Überraschungen, als die Verfolger Pausa und Leipzig/Taucha und auch Markneukirchen unterlagen, zog der RSV weiter seine Kreise und führt nun bereits mit 7 Punkten Vorsprung die Tabelle vor Aufsteiger Lübtheen an.
Dabei begann der Start in die Rückrunde, bei der die Stilarten getauscht werden, sehr durchwachsen. Im leichtesten Limit konnten beide Teams keinen Kämpfer mit dem benötigten Gewicht stellen. Während Greiz Merlin Sewina mit Übergewicht aufbot, für ihn sind die 55 kg nicht mehr erreichbar, ließen die Erzgebirgler diese Klasse frei. Beide starteten so mit 0:0 in den Kampfabend, Thalheim wird allerdings noch eine saftige Strafe erhalten. Im schwersten Limit traf Sebastian Wendel (120 kg/Freistil) auf den elf Jahre älteren Routinier Radoslaw Dublinowski. Der Greizer hatte aus seiner 0:6 Niederlage vom Vorkampf gelernt, verteidigte sich geschickt, geriet aber nach einer 30 Sekundenstrafe 0:1 in Rückstand. Auch das Glück stand diesmal nicht auf seiner Seite, dreimal scheiterte er nur knapp an einem Punktgewinn. Der Thalheimer spielte seine ganze Routine aus. Als er kurz vor einer 30- Sekundenstrafe stand, drängte er den Greizer von der Matte und siegte 2:0 (Zwischenstand 0:2) Trainer Tino Hempel hatte Vladimir Codreanu in die 60 kg-Klasse gestellt, um nicht auf die Freistilkünste des Moldawiers verzichten zu müssen. Das erwies sich als hervorragende Idee. Thalheim brachte den ehemaligen Luckenwalder Thomas Berger, der den Greizer zeigte, wie schwer es ist, in einer höheren Gewichtsklasse zu kämpfen. Codreanu griff zwar sofort an, führte 2:0, sah sich aber bald 2:3 im Rückstand. Der Greizer ging zwar mit Beinangriff und Achselwurf 7:3 in Führung, doch der 42-jährige Berger stellte mit einem Konter den Greizer in die Brücke (7:6). Der stimmgewaltige Thalheimer Fanclub feierte, aber nicht lange. Jetzt rang nur noch Codreanu, der mit doppeltem Beinangriff und Bodentechniken in nicht einmal vier Minuten mit einer Klasseleistung zum 17:6 kam. (4:2)
Der Thalheimer Petr Novak hatte in der Vorwoche überraschenderweise den Markneukirchner Filigrantechniker Marian Mihalik durch Disqualifikation bezwungen. Wer sich das schlecht vorstellen konnte, sah nun die Ursache: taktisches Geschick gepaart mit teilweise die Regeln überschreitender Härte. Der wieder in die Mannschaft gerückte Boris Eisenstein (96 kg/greco) wurde so etwas in die Defensive gedrängt und unterlag mit 0:1 durch Verwarnung. Dass auch ein guter Schiedsrichter wie Mario Schmidt aus Torgelow nicht alles sieht, beweist die Tatsache, das der mehrmalige tschechische Meister nicht bestraft wurde, als er bei einer Sägebockstellung von Eisenstein diesen dreimal mit dem Knie in die Kniekehle sprang. (4:4) Für Brian Tewes (66 kg/greco) wurde es der erwartet schwere Kampf gegen den dreimaligen Juniorenmeister Alexander Grebensikov. Der Greizer kämpfte beherzt, geriet aber durch einen Armdrehschwung 0:2 ins Hintertreffen. Erst in der letzten Minute gab er noch einige Zähler ab. Ein 0:6 gegen einen der stärksten deutschen Ringer ist kein schlechtes Ergebnis.
Stimmen zum Kampf:
Tino Hempel, RSV-Trainer: Wir haben die Mannschaft bei den leichten Gewichtsklassen etwas umgestellt und haben damit Erfolg gehabt. Thalheim hat uns das Siegen schwerer gemacht, als das Ergebnis aussagt. Vladimir Codreanu hat einen Superkampf gemacht. Unsere Stärke ist aber die geschlossene Mannschaftsleistung.
Mario Schmidt, Kampfrichter: Tolle Stimmung in der Halle, da macht Ringkampf Spaß.
Heiko Krauß, Trainer Thalheim: In dieser Liga kann jeder jeden schlagen, außer Greiz. Greiz ist klar besser. Unter diesen Umständen sind wir mit dem Ergebnis zufrieden, immerhin hatten wir fünf Eigengewächse im Team.
Erhard Schmelzer @02.11.2013
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