Im Fürstlich Greizer Park kommt die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten mit der Entschlammung des 8,2 Hektar großen Parksees gut voran. Dieser Tage hat die beauftragte Firma die zehntausendste Tonne getrockneten Schlamms abtransportiert. Bis Oktober soll das Ziel von 14.000 Tonnen erreicht sein. Danach wird der See abgelassen und die ufernahen Bereiche werden per Bagger entschlammt und anschließend in Teilen saniert. Gut 3,3 Millionen Euro kostet die Parksee-Entschlammung, gefördert vom Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung im Rahmen des Programms „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ mit 3 Millionen Euro.
Der Schlamm wird seit dem Frühjahr per Amphibienfahrzeug mit einem speziell ausgerüsteten Saugrüssel aus dem See gepumpt und mit Schwimmschläuchen zu einer Aufbereitungsanlage am Nordufer befördert. Dort wird dem Schlamm das Wasser entzogen und wieder in den See geleitet. Die entwässerten Schlammpellets werden mit Lastwagen zu einer Deponie abtransportiert.
Die Entschlammung dient dem ökologischen Gleichgewicht des Sees. Begleitend hat die Parkverwaltung mit Unterstützung des Fischereivereins und der Unteren Naturschutzbehörde zuletzt von Hand mehr als 5.000 Muscheln vom Teichgrund abgesammelt. Sie warten in Teichen mit ähnlicher Wasserqualität und werden zum Abschluss des Sanierungsprojekts wieder eingesetzt.
Über die vergangenen Jahrzehnte hatte sich im Parksee so viel Sediment und Pflanzenmaterial angesammelt, dass er etwa die Hälfte seiner ursprünglichen Tiefe verlor. Durch das geringere Wasservolumen war der Nährstoffgehalt gestiegen, ebenso die Anfälligkeit für Temperaturschwankungen. Der See konnte Umwelteinflüsse und Temperaturschwankungen weniger gut abfedern und die Gefahr des sogenannten Umkippens stieg. Dieses Problem wird mit der Entschlammung deutlich verringert, wohl erstmals seit 150 Jahren.