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Verbesserung des Hochwasserschutzes im Greizer Aubachtal

Hochwasserschutz im Greizer Aubachtal

Bei einem Vor-Ort-Termin wurde über die Instandsetzung der Talsperre Greiz-Aubachtal und den Umbau zu einem Hochwasserrückhaltebecken informiert. v.l. Planungsingenieur Markus Wand, Bürgermeister Gerd Grüner und Matthias Neff von der TLUG.

Ab 1. Januar 2017 übernimmt die Stadt Greiz die Unterhaltslast

GREIZ. In den nächsten Monaten steht der Ausbau der Talsperre Aubachtal zu einem Hochwasserrückhaltebecken an, wie Matthias Neff von der Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie (TLUG) bei einem Vor-Ort-Termin am Mittwochvormittag sagte. Nachdem der Greizer Stadtrat im September 2011 beschlossen hatte, den Hochwasserschutz im Aubachtal auszubauen, wurde das Projekt auf den Weg gebracht. Die Talsperre, die seit 2009 in Unterhaltslast der TLUG liegt, und für die eine Gefahranordnung vorlag, erfordert die Wartung und Instandsetzung, so Herr Neff. Da die Stadt Greiz die Sperre aus Gründen des Hochwasserschutzes und parallel der fischereiwirtschaftlichen Nutzung des Fischereivereins „Goldene Aue“ erhalten will, habe man im Jahr 2010/11 ein Hochwasserschutz-und Nutzungskonzept erstellt, mehrere Varianten diskutiert und sich für diese entschieden, wie Bürgermeister Gerd Grüner (SPD) informierte.

Einmalig in Thüringen sei wohl, dass der Fischereiverein zwar der Eigentümer des Staus, aber nicht für dessen Unterhaltung zuständig ist. „Ohne, dass wir es wollten, wurde in diesem Jahr der Beweis angetreten, dass das Rückhaltebecken eine große Rolle spielte“, erinnerte das Stadtoberhaupt an die Tage der Hochwasserflut im Juni dieses Jahres. Befindet sich der HQ derzeit bei 2,5, werde man ihn im oberen Bereich des Gewässers auf 5 bringen, wie Herr Grüner informierte. Das heißt, der Hochwasserschutz würde bei einem Hochwasser, das aller 50 Jahre zu erwarten ist, sichergestellt sein.
Das Land Thüringen übernehme allerdings nur die wirtschaftlichste Lösung und erteile dementsprechende Zuschläge. Die Finanzierung setzt sich in diesem Fall aus 64 Prozent des 1,2-Millionen Projektes, die das Land zahlt und 36 Prozent der Stadt Greiz zusammen.

Nach dem Bau ist die Anlage gefahrlos gestellt und der im Stadtrat geforderte Hochwasserschutz nachhaltig verbessert, ist sich Herr Grüner sicher. Mit den Bauleistungen wurde die Vogtländische Straßen-, Tief-und Rohrleitungs GmbH beauftragt, die Planung liegt in den Händen der Firma Prowa Erfurt, die von Planungsingenieur Markus Wand vertreten wurde. Von Oktober bis Dezember 2013 wird der Stauraum der Talsperre so umgestaltet, dass das besonders geschützte Feuchtbiotop auch künftig erhalten bleibt und der Stausee weiterhin für den Angelsport genutzt werden kann. Von April bis August 2014 erfolgt die Erweiterung der Hochwasserentlastungsanlage und die Anpassung des Absperrbauwerkes bestehend aus Erddamm und Betonbauwerk an die Erfordernisse. Nach Abschluss der ersten Bauleistung ist der Staudamm wieder standsicher und es stehen 100000 Kubikmeter Hochwasserrückhalteraum zur Verfügung, wie Matthias Neff informiert.

Im nächsten Jahr wird dann im 2. Bauabschnitt begonnen, entlang des Aubachabschnittes neue Deiche zu errichten. Dann setzt das Probestauprogramm ein, erklärt der Experte aus Jena. Ist dann von der Stauanlagenaufsicht alles abgenommen, ergeht im Laufe des Jahres 2015 ein Bescheid an die Stadt Greiz, der vorsieht, dass ab 1.1.2017 die Kommune die Unterhaltslast übernimmt. Mit der Lösung zeigt sich auch der Vorsitzende des Fischereivereins Goldene Aue zufrieden. Die Zusammenarbeit ist gut geworden, urteilt der passionierte Angler.

Antje-Gesine Marsch @20.11.2013

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