Unter dem Motto „Aufgeblüht! – Gartenkunst und Blütenpracht“ gab es auch im und um das Sommerpalais Veranstaltungen
Foto: Torsten Röder
Auf die Führung „Beete und Rabatten im Sommerblumenzauber“ hatte sich eine Vielzahl Interessierter besonders gefreut. Extra dafür war Christian Lentz, bis April dieses Jahres Parkverwalter des Fürstlich Greizer Parks und seit Mai in der Klassikstiftung Weimar tätig, noch einmal an seine Wirkungsstätte zurückgekehrt. Bei einem Rundgang durch den Blumengarten und den Pleasureground ging der Experte im Detail auf die vielfältige Bepflanzung und Gestaltung dieser Areale ein. Dabei nannte er das verheerende Hochwasser des Jahres 2013, das große Teile des Fürstlich Greizer Parks überschwemmte, als „Zeitscheide“. „Die jetzige Bepflanzung ist die zweite nach der Flut“, so Christian Lentz, der auch zugibt, dass diese noch „etwas Seele“ brauche. Die Zeit nach dem Hochwasser, als man ausschließlich mit Aufräumarbeiten beschäftigte war, fehle eben. Bei der Führung ging der Gartenbauingenieur auf die Entwicklung des Parks ein, der keine „freie Landschaft“ darstelle, sondern „bewusst arrangiert“ sei. „Viele Menschen haben verlernt, dass alles mit Farben, Formen und Düften gestaltet wurde“, wies Christian Lentz hin. Nicht nur das Wegenetz rund um das Palais erfuhr eine komplette Erneuerung, auch wurden am Rand des Blumengartens neue Pflanzen gesetzt. Die Kübelpflanzen rund um den Blumenkorb versenkte man in die Erde – „so wurden die Töpfe kaschiert“. Der Fachmann ging auf die Bodenmodellierungen ein und in welcher Form der Blumengarten „inszeniert“ wurde. „Die Fächerbeete liegen dem Sommerpalais quasi zu Füßen.“Dass die Gartenarchitektur rund um den Greizer Park – mit Gasparinentempel und Weißem Kreuz – in die historische Planung einbezogen wurde, betonte Christian Lentz. Er unterstrich, „wie wertvoll alles ist“ und unbedingt seiner Erhaltung bedarf. Die Gäste erfuhren, wie wichtig dabei die Authentizität ist. Auch der Begriff „Plaesureground“ sei kein Begriff der Neuzeit, sondern kennzeichne den gebäudenahen Gartenabschnitt in Landschaftsparks englischen Stils bereits seit fast zweihundert Jahren. Anhand historischer Zeichnungen konnte man „viele Bausteine zum Nachempfinden“ erkennen und umsetzen.
Antje-Gesine Marsch @26.05.2015
Grüne Pracht im Fokus der Schlössertage
