Deutliche Lohnsteigerungen von bis zu 14,5 Prozent

In der zweiten Verhandlungsrunde am 2. Oktober 2025 hat die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) für die Beschäftigten bei VielfaltMenü einen sehr guten Tarifabschluss erzielt. Der neue Tarifvertrag bringt eine Lohnerhöhung von mehr als 325 Euro pro Monat, eine steuerfreie Einmalzahlung von 156 Euro im November 2025 sowie erneut im November 2026. In den zentralen Entgeltgruppen steigen die Löhne zwischen 12 und 14,5 Prozent.

Ab dem 1. Januar 2026 steigen die Stundenlöhne um 1,13 Euro, ab dem 1. Januar 2027 folgt eine weitere Erhöhung um 0,75 Euro. Insgesamt erhöhen sich die Stundenlöhne damit um 1,88 Euro.

Für Köchinnen und Köche in Entgeltgruppe 4 steigen die Löhne von 15,30 Euro auf 17,18 Euro, ein Zuwachs von über 12 Prozent. Für die unterste Entgeltgruppe bedeutet der Abschluss ein Plus von 14,5 Prozent – der Stundenlohn steigt von 12,92 Euro auf 14,80 Euro. Damit vergrößert sich in dieser Entgeltgruppe der Abstand zum gesetzlichen Mindestlohn nach der ersten Stufe auf 15 Cent und nach der zweiten Stufe sogar auf 20 Cent.

Romy Grahnert, Gewerkschaftssekretärin der NGG, dazu: „Das ist ein deutliches Signal: Die Arbeit dieser Kolleginnen und Kollegen hat einen großen Wert – und sie verdient eine faire Bezahlung über dem Mindestlohnniveau. Dass der Abstand zum gesetzlichen Mindestlohn weiter vergrößert wird, ist ein wichtiges Zeichen der Wertschätzung und Anerkennung für die schwere Arbeit, die die Beschäftigten täglich leisten.“

Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Abschlusses ist eine Beschäftigungssicherung.

Romy Grahnert, Gewerkschaftssekretärin, ergänzt: „Dieser Abschluss ist ein starkes Ergebnis für die Beschäftigten bei VielfaltMenü. Die deutlichen Lohnerhöhungen und die zusätzliche Zahlung zeigen, dass sich Tarifverhandlungen lohnen. Wichtig ist jetzt, auch politisch ein Zeichen zu setzen, damit die guten Arbeitsbedingungen, die in Tarifverträgen geregelt werden, bei Vergabeverfahren als Vorteil berücksichtigt werden und nicht zu einem Wettbewerbsnachteil im Preiskampf führen. Gerade die Beschäftigten, die täglich alles für die Versorgung unserer Kinder geben, sollten sich das Essen für ihre Kinder leisten können.“

„Mit diesem Tarifabschluss wird deutlich“, so Janet Lätzsch, Mitglied in der Tarifkommission, „mit einer geschlossenen Belegschaft können wir mehr erreichen – faire Löhne, sichere Arbeitsplätze und die Wertschätzung unserer Arbeit.

Hintergrund:

Im Rahmen der letzten Tarifverhandlungen kam es zu längeren Streiks. Der Standort Kesselsdorf wurde nach drei einzelnen Warnstreiktagen vom 06.12.2023 bis zum Jahresende insgesamt mehr als 4 Wochen bestreikt, bevor es im Januar zu einem rückwirkenden Tarifabschluss kam.