Tamme Hanken, der XXL-Friese, und Ralf Naundorf verbindet die Liebe zum Pferd

Großer Besuch in Waldhaus – Kabel 1 produzierte eine Reportage für das Fernsehen

WALDHAUS. Tamme Hanken, der XXL-Friese aus Filsum, in Waldhaus bei Greiz – ja, wieder einmal, so muss man wohl schon sagen. War es doch bereits sein vierter Besuch bei Töpfermeister Ralf Naundorf in fünf Jahren, die der Töpfermeister aus Waldhaus mit fünf Gegenbesuchen in Filsum erwidert hat. Hier haben sich zwei Originale gesucht und gefunden, so konnte man das am Freitagnachmittag vor und im Atelier des allseits bekannten Töpfermeisters in Waldhaus erleben. Zwei Menschen, die eine erstaunliche Freundschaft über eine große Entfernung zusammen geführt hat und die begründet ist in der Liebe zu den Pferden, in der Achtung vor jedweder Kreatur in der Natur. Hat sie doch das gemeinsame Interesse am Französischen Kaltblut der Rasse „Boulonnaise“, die vom Aussterben bedroht ist, miteinander in Kontakt treten lassen. Vor sieben Jahren hatte sich Töpfermeister Ralf Naundorf im Raum Dresden die Stute „Jamira“ gekauft und auf seinen Koppeln in Waldhaus gehalten.

Ein Prachtstück von Pferd, das aber einen Deckhengst der gleichen Rasse brauchte, der aber im mitteldeutschen Raum nicht zu finden war. Vor fünf Jahren dann die Kontaktaufnahme von Seiten des Töpfermeisters Ralf Naundorf, der über das TV des NDR vom Rasse-Hengst „Jumper“ und Tamme Hanken Wind bekommen hatte, der kurzentschlossen die Stute „Jamira“in seinen Pferdeanhänger packte und nach Ostfriesland zu Tamme Hanken fuhr. Ergebnis dieses Besuches – die Freundschaft der beiden wurde begründet, „Jumper“ war von „Jamira“ begeistert, deckte sie und im Jahr darauf kam „Julie“ auf die Welt. Damals drückten beide, Tamme Hanke und Ralf Naundorf, aus, einen kleinen Schritt zur Erhaltung dieser seltenen Pferderasse getan zu haben. Und daraus entstand die nun schon legendäre Freundschaft der beiden, die immer wieder mit gegenseitigen Besuchen gestärkt wird. „Jamira“ hat unterdessen den Hengst „Juno“, ebenfalls von „Jumper“ gezeugt, geboren und war im Sommer diesen Jahres erneut zu Besuch bei „Jumper“ in Filsum, von dem sie wieder in froher Hoffnung ist. Anlass für Tamme Hanken, der am Freitag noch im Frühstücksfernsehen bei SAT 1 original zu sehen war, bei seiner Fahrt nach Crawinkel im Thüringer Wald den Schlenker nach Ostthüringen zu machen und „Jamira“ bei Ralf Naundorf in Waldhaus abzuliefern. Die Freude der beiden war riesengroß, als das Auto mit dem Pferdeanhänger in Waldhaus vorfuhr und sich beide zur Begrüßung in den Armen lagen. Interessant auch, dass ein Fernsehteam von Kabel 1 Tamme Hanken begleitete und eine Reportage über diese freundschaftliche Begegnung produzierte. Kabel 1 und der NDR in Waldhaus – auch eine Erfolgsgeschichte, denn auch das war nicht das erste Mal und hat die Region Greiz-Waldhaus weit über die Grenzen der Bundesrepublik Deutschland hinaus im Fernsehen bekannt gemacht.

Doch auch Tamme Hanken hat Waldhaus, den Töpferhof von Ralf Naundorf, die herrliche Lage des Greizer Naherholungsgebietes am Rande des Greiz-Werdauer Waldes und die Menschen, die dort wohnen oder sich erholen, lieb gewonnen und des öfteren hier einen Besuch abgestattet, den er mit einem „Kummertag“ für die Tierfreunde aus der Region verband. So auch am Freitag. Therapeutische Ratschläge und Behandlungen von Pferden sowie Hunden, Hinweise und Ratschläge zur Tierbehandlung – das Ganze verbunden mit seiner offenen und unverblümten friesischen Art sind Anlass, diese Bekanntschaften weiter zu pflegen und so freundschaftliche Bindungen zu knüpfen, die weit über das Maß von Informationsaustausch hinaus gehen. Interessant aber auch die Behandlungsweise von Tamme Hanken an den vorgestellten Tieren. So hatte Mario Rusalak aus Greiz-Moschwitz sein Pferd „Lyrik S“ mitgebracht und wurde bestens beraten, das Pferd untersucht und einige Tipps zu Beschlag und Ernährung des Pferdes gegeben. Hundefreunde hatte ihre Lieblinge mitgebracht und waren froh über Behandlung und Ratschläge, die sie erfuhren.

Ja, selbst für manchen der Besucher hatte er diesen oder jenen guten Rat, den er mit auf den Weg gab. Wie sagten doch einige der Besucher in der Töpferei Ralf Naundorf: „Eine Seele von Mensch.“ Schnell saß man zusammen. Da wurde geklönt, aus der Pferdeschule geplaudert, aber auch so manch deftige Anekdote zum Besten gegeben und damit die freundschaftlichen Bande der beiden Hauptakteure, aber auch der Besucher und Gäste dieses Nachmittags untereinander weiter gefestigt.Ein Austausch von Gedanken über Gott und die Welt, über Politik im Großen wie im Kleinen sowie über die menschlichen Unzulänglichkeiten ließen die Zeit schnell vergehen, aber auch Erinnerungen und Visionen in die Gedankenwelt derer, die dabei waren einfließen. So unter anderem, wie man helfen kann diese vom Aussterben bedrohte Pferderasse „Boulonnaise“ des Französischen Kaltbluts zu bewahren. Ein Gedanke, den sich Töpfermeister Ralf Naundorf in Waldhaus schon mehrfach gestellt hat und mit einer eigenen Zuchtlinie einen kleinen Anteil dazu leisten will.

Übrigens: Töpfermeister Ralf Naundorf wohnt und arbeitet im ältesten Gebäude (Waldhaus – Nr. 1) dieses Ortsteiles der Landgemeinde Mohlsdorf-Teichwolframsdorf, betreibt dort seine Töpferei, die immer einen Besuch wert ist. Kann man ihm doch bei der Arbeit über die Schultern schauen, manches erfahren und sicher auch manch nützlichen Tipp mit nach Hause nehmen. Und international ist Ralf Naundorf, genau so wie Tamme Hanken, eine bekannte Persönlichkeit. Warb er doch unter anderem auf der „Grünen Woche“ in Berlin, in Rokycany und weiteren Ausstellungen im In- und Ausland mit seinen künstlerischen Fähigkeiten sowie seinem Handwerk für das Vogtland und Greiz. Aber auch sein Ritt auf „Jumper“ in der großen Reithalle der „Grünen Woche“ in Berlin ist ein sehenswertes Ereignis. Man sollte sich also ruhig einmal in Waldhaus bei Greiz umsehen, denn entdecken gibt es hier zu jeder Jahreszeit für Jeden etwas.

Peter Reichardt @01.09.2015

Von Peter Reichardt

Seit einigen Jahren ist der Greizer Peter Reichardt in Gommla ansässig. Der sportlich engagierte Pensionär ist vielseitig interessiert, nicht nur im sportlichen, sondern auch im Jugendbereich und dem Vereinsleben der Stadt Greiz.