Tag der offenen Tür im Greizer Bildungszentrum »Ernst Arnold«Die Pädagoginnen Margitta Uhlig (l.) und Brigitte Richter (r.) schauen, dass Andreas bei "Hugo" alles richtig macht; der fünfjährige Moritz passt ebenfalls auf.

Was Ihr morgen seid, lernt Ihr heute bei uns
GREIZ. Sehr zufrieden mit dem Verlauf des Tages der offenen Tür im SBBZ „Ernst Arnold“ Greiz-Zeulenroda zeigte sich am Samstagmittag Direktorin Dr. Gabriele Suhre. Im Schulteil Greiz hatten etwa 300 Gäste von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, die im vergangenen Oktober feierlich übergebene, sanierte Einrichtung anzuschauen. Viele Schüler neunter Klassen seien mit ihren Eltern gekommen, um sich Vorinformationen zu holen, welchen Bildungsweg man nach dem Schulabschluss einschlagen könne, so Frau Dr. Suhre. Lobende Worte fand die Direktorin für alle Schüler, die sich mit „Offenheit und Freundlichkeit“ an den Vorbereitungen und der Durchführung dieses Informationstages beteiligten.
Auf allen drei Etagen fanden am Vormittag Aktivitäten der einzelnen Fachrichtungen statt. Im naturwissenschaftlichen Fachkabinett führten die Schüler biologische, chemische und physikalische Versuche durch. So etwa den Wassertransport in einer Pflanze, den die Elftklässler Max und Lena demonstrierten. Physik-Fachpädagoge Bernhard Groll, der anhand einer Luftkissenschiene die Impuls- und Energieerhaltung bei linearer Bewegung aufzeigte, äußerte sich zum Interesse der Besucher sehr zufrieden. Die Schülerinnen Ruth und Susi erklärten den Gästen, wie die Schwingungsübertragung von Stimmgabeln funktioniert. „Sehr interessant, wie sich die Schüler mit naturwissenschaftlichen Themen beschäftigen“, urteilte Jens Priesner aus Zeulenroda, der mit seinem Sohn Nic nach Greiz kam, um sich über das Berufliche Gymnasium zu informieren. Dass das Motto des Tages „Was Ihr morgen seid, lernt Ihr heute bei uns“ genau zutraf, freute besonders Biologie-Pädagogin Hannelore Schiller. Jacqueline Meißner, die im Jahr 1994 an der Einrichtung das Abitur ablegte und als Steuerfachangestellte tätig ist, brachte ihre 14-jährige Tochter Eileen mit, die ebenfalls am Berufsbildungszentrum das Abitur erreichen möchte. „Da schließt sich der Kreis“, so Frau Schiller. Seit dem Abitur vor zwanzig Jahren war Frau Meißner zum ersten Mal wieder in ihrer „alten“ Schule und zeigte sich beeindruckt über die Modernität der Einrichtung. Auch eine Gruppe „Ehemaliger“, die Anfang der 1960er Jahre hier ihre Hochschulreife ablegten, war am Samstag im Schulhaus unterwegs. „Sie finden sich gar nicht mehr zurecht, staunen über die Entwicklung des Hauses“, wie der ehemalige Pädagoge Wolfgang Geßner ausführte. Das Interesse der Besucher im Bereich Altenpflege war sehr groß, urteilte Fachrichtungsleiterin Margitta Uhlig. Dem Pflegealltag begegnen“- so das Thema im Raum 230 – soll mit detaillierten Berufsinformationen dazu dienen, den Beruf des Altenpflegers nicht nur auf das „Waschen“ reduziert zu wissen, erklärte dazu die Fachrichtungsleiterin. Dazu wurde eine Wahrnehmungsstrecke mit Sinnesaktivierung, wie „Fühlen“ und „Schmecken“ aufgebaut und eine Powerpoint-Präsentation zeigte den Pflegealltag aus der Sicht der Pflegebedürftigen. Viele Gäste hätten sich für neue Konzepte in der Altenpflege interessiert, so Frau Uhlig, die die sehr gute Kooperation mit den Praxisbetrieben, wie dem Haus Kolin, regionalen privaten Pflegediensten oder der AWO Burkersdorf, lobte. Das Ansehen der alten Menschen als gleichberechtigte Persönlichkeiten des gesellschaftlichen Lebens noch stärker in den Mittelpunkt zu rücken, ist dabei erklärtes Ziel der erfahrenen Pädagogen.
Wie Schuldirektorin Dr. Gabriele Suhre abschließend informierte, werden im Sommer beginnend im Zeulenrodaer Schulteil verstärkt Kaufleute im Büromanagement und Einzelhandelskaufleute ausgebildet.

Antje-Gesine Marsch @09.03.2014