Stille Andacht und ehrendes Gedenken in GommlaMitglieder des Ortsteilrates Gommla verneigen sich im stillen Gedenken am Gedenkstein für die Opfer zweier Weltkriege. Foto: Peter Reichardt

Gommlaer Bürger sowie der Ortsteilrat gedachten ihrer Verstorbenen sowie den Opfern von Krieg, Gewalt und Vertreibung
GOMMLA. Ein ehrendes Gedenken im Ortsteil Gommla – und das gleich zwei Mal: am Volkstrauertag und am Totensonntag. „Gedenket unser, stiftet Frieden“, so die mahnenden Worte am Gedenkstein für die Opfer zweier verheerender Weltkriege, die Mahnung derer, die Krieg, Terror und Vertreibung nicht überlebt haben. Der Ortsteilrat Gommla hatte zum Gedenken anlässlich des Volkstrauertages an das Mahnmal eingeladen. „Wir trauern um die Toten der Weltkriege, die Kriegsgefangenen, die nicht überlebten, und die anderen Opfer von Gewalt und Vertreibung“, betonte der Gommlaer Ortsteilbürgermeister, Harry Reinhold. „Wir gedenken auch der Toten heutiger Kriege sowie kriegerischer Auseinandersetzungen im Nahen Osten, in Afrika, in Asien und sonst auf der Welt““, lautete die Meinung des Ortsteilrates sowie der Einwohner, die im stillen Gedenken ein Blumengebinde am Gedenkstein niederlegten und damit auch an die Gommlaer erinnerten, die Opfer der schrecklichsten Zeiten der deutschen Geschichte wurden. Ein mahnendes Gedenken, das auch in der heutigen Zeit mit ihren gesellschaftlichen Verwerfungen, selbst bis in den europäischen Raum, und teilweise extremem Gedankengut nichts an seiner Mahnung und Bedeutung, nichts an seiner Aktualität verloren hat.
Anders am vergangenen Sonntag, dem Totensonntag. Der Ewigkeitssonntag, der Feiertag zum Gedenken an die Entschlafenen in Familie und Bekanntenkreis, führte in Gommla viele der Einwohner auf dem dortigen Friedhof zusammen, um der verstorbenen Angehörigen zu gedenken und deren Gräber zu schmücken. Am Totensonntag wie auch am Volkstrauertag gedachten die Gommlaer ihrer verstorbenen Angehörigen, wie auch den Opfern von Krieg und Vertreibung im stillen Gedenken. Pfarrer Michael Riedel begleitete dieses mit besinnlichen sowie nachdenklichen Worten zum Leben an sich und der Verantwortung jedes Einzelnen über sein Leben, das Miteinander sowie das gegenseitige Stützen in den unterschiedlichsten Lebenssituationen.
Einen würdigen Rahmen für dieses Gedenken gaben die Sänger der Singgemeinschaft Gommla/Irchwitz mit ihrem erhebenden Gesang auf dem Gommlaer Friedhof. „Heilig, heilig, heilig“ – so der Eingangschor dieser Gedenkandacht, die nicht nur im Gedenken der verstorbenen Angehörigen, sondern auch im Gedenken an die nicht mehr unter ihnen weilenden Sangesbrüder abgehalten wurde. „Die alten Straßen noch“ sowie „Die Abendglocken rufen“ unter anderem erinnerten an die Vergänglichkeit des Lebens, an Freunde, Verwandte und liebgewordene Menschen, die nicht mehr unter uns Lebenden weilen. Das weltberühmte „Ich bete an die Macht der Liebe“ ließ bei vielen Besuchern dieser Gedenkandacht noch einmal Erinnerungen an die verstorbenen Lieben aufkommen, an gute und auch schwere Zeiten, die man gemeinsam durchlebte – ein würdiger Abschluss des Gedenkens an die, die nicht mehr unter uns weilen.

Peter Reichardt @22.11.2015

Von Peter Reichardt

Seit einigen Jahren ist der Greizer Peter Reichardt in Gommla ansässig. Der sportlich engagierte Pensionär ist vielseitig interessiert, nicht nur im sportlichen, sondern auch im Jugendbereich und dem Vereinsleben der Stadt Greiz.