Seniorenbeirat der Stadt Greiz kam zu turnusmäßiger Sitzung zusammenTorsten Röder (stehend) stellt sich als Bürgermeisterkandidat vor.

Zur turnusmäßigen Sitzung des Seniorenbeirates der Stadt Greiz stellte sich Bürgermeisterkandidat Torsten Röder dem überparteilich arbeitenden Gremium vor

GREIZ. Zur turnusmäßigen Sitzung des Greizer Seniorenbeirates, die am Donnerstagnachmittag im großen Rathaussaal stattfand, stellte sich Bürgermeisterkandidat Torsten Röder (parteilos) dem Gremium vor. „Da wir ein überparteilich agierendes Organ sind, möchten wir Herrn Röder die Möglichkeit geben, vor uns zu sprechen“, wie der Vorsitzende des Seniorenbeirates, Reinhard Seiffert, eingangs betonte.

Zwar habe der Gemeindewahlausschuss der Stadt Greiz am Dienstag beschlossen, seine Kandidatur als „ungültig“ zu erklären, dennoch gehe er davon aus, zur erneuten Zusammenkunft am 20. März zur Wahl zugelassen zu werden, nahm Torsten Röder gleich einige Fragen vorweg.

In seinen Worten ging er auf Themen ein, die besonders für Senioren von Relevanz sind, etwa die Einrichtung einer Stadtbuslinie oder die wichtige Verbesserung der Parkmöglichkeiten im Krankenhaus. Zwar liege die Zuständigkeit dafür nicht beim Bürgermeister – sie sei Landkreissache – doch müsse man gemeinsame Lösungen finden und die Kommunikation untereinander nicht verweigern.

Städtepartnerschaften wieder intensiver auf den Weg zu bringen und dabei touristisch voneinander zu partizipieren, schlug Torsten Röder ebenfalls vor.

Auch die Idee eines Mehrgenerationenhauses stellte Röder in den Raum. Alt und Jung könnten generationsübergreifend und gut nachbarschaftlich unter einem Dach zusammenleben. Auch ein Beitrag „gegen Vereinsamung im Alter“.

Fehlende Sitzgelegenheiten für die Bürger sprach Röder genauso an wie das Aufstellen von Papierkörben. „Abschrauben ist keine Lösung“. Diese Dinge zu Pflichtaufgaben des Ordnungsamtes zu machen, sei anzuraten.

Am Thema „Schrottimmobilien“ in der Greizer Neustadt kommt derzeit keiner vorbei. Laut Stadtordnung hätte es genügend Möglichkeiten gegeben, vorher einzugreifen. „Man hat 28 Jahre lang zugeschaut, wie die Häuser verfallen.“ Eine Option wäre die „direkte Kommunikation“ gewesen; auch Hilfe anzubieten oder jemanden ins Boot zu holen, der Ahnung hat. „Wenn Bäume aus den Dächern sprießen, hätte zumindest ein Ordnungsgeld verhängt werden müssen.“ Den gegenwärtigen Zustand habe man verhindern können.

Den Wunsch nach einem Jugendparlament sprach Torsten Röder zudem aus. Das Verständnis füreinander zu wecken und die Bürger jeden Alters zusammenzuführen – beispielsweise in der Kooperation von Jugendparlament und Seniorenbeirat – wäre für das Leben in der Stadt ein wichtiger Schritt. „Schließlich kann keiner hellsehen, was der andere will; wir müssen miteinander reden“.

Zum Verkehrskonzept der Stadt befragt, gab Röder zu, dass so ein Plan „immer ein Kompromiss“ sei. „Man kann nicht die Interessen aller Menschen unter einen Hut bringen“, verwies er auf die verschiedenen Sichtweisen von Autofahrern, Fußgängern oder Händlern. Das Verkehrskonzept der Jahre 1994 bis 2013 – an dem Röder selbst mitwirkte – war sicher auch nicht der „Stein der Weisen“, doch mit dem neuen Konzept habe sich die Stadt Greiz keinen guten Dienst erwiesen. Er schlug vor, die Zuständigkeit der Straßenverkehrsbehörde wieder der Stadt Greiz zuzuordnen. „Diese Probleme kann man angehen; Greiz hat ein besseres Verkehrskonzept verdient.“

Antje-Gesine Marsch @17.03.2018