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Schulbetrieb in Cossengrün geht vorerst weiter

Greizer Ortsteil Cossengrün

Der Greizer Ortsteil Cossengrün kämpft derzeit um den Erhalt seiner Grundschule. Nun ist bis zum Sommer 2015 eine Interimslösung gefunden worden.

Erweiterte Schulkonferenz beschließt bis zu den Sommerferien 2015 die Fortführung des Unterrichtes – ein dritter Klassenraum wird im Dorfgemeinschaftshaus entstehen

GREIZ. „Seit gestern Abend ist die Stimmung im Ort wesentlich besser“, sagte Peter Heider, Schulleiter der Ferdinand-Haußmann-Schule in Cossengrün, am Donnerstagmittag kurz vor dem von Landrätin Martina Schweinsburg (CDU) anberaumten Pressegespräch. Am Mittwochabend hatte in Cossengrün eine erweiterte Schulkonferenz stattgefunden, an der neben Yvonne Gensicke, Abteilungsleiterin I des Landratsamtes Greiz, und Steffen Weber, Amtsleiter für Zentrale Verwaltung, Schule, Kultur, Sport auch Schulleiter Heider, die Elternvertreter der Klassen 1 bis 4, Ortsteilbürgermeister Alexander Schulze, sowie die Kita-Leiterin, Petra Sachs, teilnahmen. Dabei seien drei Interimsvarianten diskutiert worden: zum einen die Weiterführung des Unterrichts im Ort, die Verlagerung des gesamten Unterrichts in die Goethe-Grundschule Greiz, bzw. die 1./2. oder 3./4.Klasse dort zu beschulen.

Nach einer kurzen, heftigen Diskussion habe man sich auf Variante 1 geeignet, so Frau Gensicke verbunden mit der Bitte nach einem dritten Unterrichtsraum in Cossengrün. Zwei Räume im 1. Obergeschoss waren am 14. Januar aus brandschutzrechtlichen Gründen gesperrt worden. Die Lösung dieses Problems rückte durch die Möglichkeit der Beschulung in der Saalstube des Gemeinschaftshauses in greifbare Nähe. Der Bürgermeister der Stadt Greiz, Gerd Grüner (SPD) habe in einem mit der Landrätin geführten Telefonat sofort Hilfe zugesagt. Die Kinder kennen das Gebäude, haben dort Sportunterricht, wie Peter Heider informierte, der mit dem derzeitigen Stand der Ergebnisse soweit zufrieden ist. Die Unterzeichnung der Verträge, Einrichtung des Raumes und versicherungsrechtliche Absicherung seien die nächsten Schritte, die man zeitnah plane. 38 Schüler werden derzeit von zwei Lehrern und einer Referendarin unterrichtet; für das Schuljahr 2014/15 gebe es 39 Anmeldungen, so Peter Heider.

Nun gelte es, eine Projektstudie durchzuführen und ein Gesamtkonzept zur Zukunft der Schule zu erarbeiten, wie die Landrätin ausführt. Wir müssen Sachlichkeit in die Thematik hineinbringen, so Martina Schweinsburg, die die Fronten als ziemlich verhärtet einschätzt. Im Interesse aller Beteiligten streben wir eine vernünftige Lösung an. Diese könne es allerdings derzeit nicht geben, weil drei Viertel der Kreistagsmitglieder im Wahlkampfmodus stünden. Gegenwärtig sei durch die Situation des nicht genehmigten Haushaltes ohnehin keine Lösung möglich. Im Herbst werde der neu gewählte Kreistag Greiz dann darüber entscheiden, wie es mit der Grundschule weitergeht. Vorwürfe, dass sich der Landkreis als Schulträger seit dem Jahr 2002 nicht um das Gebäude kümmerte, wies Martina Schweinsburg zurück. Die damalige Bürgermeisterin Sabine Lehmann habe das Schulgebäude in das Dorferneuerungskonzept aufnehmen wollen. Dass weder dies noch die avisierten Schülerzahlen von 48 bis 50 je erreicht wurden, dafür trage sie nicht Rechnung. Im frühen Herbst sehen wir weiter, so die Landrätin, die noch einmal im Interesse aller Beteiligten bat, die Diskussion zu versachlichen und vernünftig zu agieren.

Antje-Gesine Marsch @22.01.2014

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