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Historische Gruft wurde von Stadt Greiz instand gesetzt

Neuer Friedhof Greiz

Am Haupteingang im Krümmetal gibt es auf dem Neuen Friedhof eine neue Urnengemeinschaftsgrabstätte.

Neues Gemeinschaftsgrab für anonyme Beisetzungen auf Greizer Friedhof
GREIZ. Der Neue Friedhof bietet eine große Vielfalt von Grabarten und Bestattungsmöglichkeiten. „Dazu sind wir vom Gesetz her angehalten“, wie Lutz Zürnstein, Sachgebietsleiter des Grünamtes der Stadt Greiz betont. Bereits im Dezember 2012 wurde mit der nicht-namenlosen Urnengrabstätte ein zusätzliches Angebot einer Beisetzungsmöglichkeit geschaffen. „Dieses wird sehr gern angenommen“, resümiert Herr Zürnstein nach über zweijährigem Bestand. Bereits 49 Urnen fanden in der ehemaligen Gruft ihre letzte Ruhestätte. Noch etwa zwei Jahre schätzt der Grünamtsleiter – dann wird die Kapazität von einhundert bestatteten Urnen erreicht sein. Bereits jetzt denken die Verantwortlichen an eine Fortführung. Die Wahl des Standorts, Unterhaltung und Gestaltung eines Friedhofs müssen dem Anspruch an die Würde und Ruhe eines Friedhofs entsprechen und historische Strukturen wahren. Dem fühlen sich die Mitarbeiter des Sachgebiets Grünamt der Stadt Greiz verpflichtet. Mit der Einrichtung eines weiteren Gemeinschaftsgrabes für anonyme Urnenbeisetzungen wird die Stadt Greiz ihrer Pflicht gerecht, die beiden nunmehr voll belegten Urnengemeinschaftsgrabstätten im Abschnitt Y1 uns Y2 des Hauptfriedhofes zu erweitern. „Dazu setzten wir eine Gruft am unteren Haupteingang Krümmetal, ganz in der Nähe, wieder instand“, erklärte Lutz Zürnstein. Es handelt sich um eine historische Grabstätte, die Friedrich Heyer um das Jahr 1910 errichten ließ. Im Jahr 1918 verstarb der Greizer; die letzte Ruhestätte fanden dort auch dessen Sohn Paul im Jahr 1954 und Ehefrau Rosa im Jahr 1956. Paul Heyer hatte in Greiz eine Handelsniederlassung und richtete sein Augenmerk auf Arme und Bedürftige, die er nach Kräften unterstützte. Im Jahr 2000 wurde die Gruft aufgelöst. Die Überlegung, diese Grabstätte wieder zu sanieren, beinhalte zwei positive Aspekt, so Lutz Zürnstein. Zum einen, dass man nach der Vollbelegung der Urnengemeinschaftsgrabstätte einen gebührenden Ort für die Verstorbenen gefunden habe und zum anderen, eine historische Gruft zu erhalten. Den Hauptteil der Arbeit habe der Bauhof der Stadt Greiz erledigt; die Steinmetzarbeiten wurden von der Firma Kahnt ausgeführt. Die betenden Engel zu beiden Seiten und das große Kreuz wurden gesäubert und der Naturstein von Verwitterungspuren befreit. In der Mitte des Grabes liegt Kies – links und rechts davon finden Blumen oder Schalen ihren Platz. Für viele Menschen sei diese Art der Bestattung attraktiv, zumal es eine relativ konkrete Stelle ist, an der man die Verstorbenen weiß. Zwei historische Bänke, die ebenfalls aufgearbeitet wurden, stehen rechts der Grabstätte und laden zum Verweilen ein.
Eine bislang noch relativ wenig bekannte Möglichkeit, dem Verfall von alten Grabstätten entgegenzuwirken, ist die Übernahme einer Grabpatenschaft, informiert der Grünamtsleiter. Interessierte Bürger verpflichten sich durch einen Patenschaftsvertrag, eine Grabanlage von historischer Bedeutung, die sich nicht mehr in Privatbesitz befindet, auf eigene Rechnung zu zu pflegen und zu bewahren. Die Paten können in der Regel das Nutzungsrecht an der betreffenden Grabstätte erwerben, um sich selbst oder Angehörige einmal an diesem Ort beisetzen zu lassen.

Antje-Gesine Marsch @13.05.2015

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