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Kleinreinsdorfer Dustin Simon will hoch hinaus

Kleinreinsdorfer Dustin Simon will hoch hinaus

Der Kleinreinsdorfer Dustin Simon will beim Treppenhauslauf hoch hinaus. Foto: privat

Nächstes Ziel: die Deutschen Meisterschaften im Treppenlauf im Frankfurter Messeturm
GREIZ. Treppensteigen – und das über mehrere Etagen – sicher für manchen eine Tortour und nicht unbedingt das Non plus Ultra. Doch das sportlich zu realisieren und in Hochhäusern das Treppenhaus bis unter das Dach stürmen – ja, auch diese sportliche Herausforderung findet Interessenten und wird wettkampfmäßig betrieben. Die Towerrunnig Serie Germany ist ein im Jahr 2014 ins Leben gerufener Wettkampf, bei dem man in rund 20 Läufen durch die Treppenhäuser der verschiedensten Hochhäuser in Deutschland bis ganz nach oben rennt und dabei je nach Platzierung Punkte sammelt. Am Jahresende zusammen gezählt, ergeben sie die Rangliste, wobei in der Wertung nur die besten vier Läufe des Jahres eingehen. Dazu kommt die Deutsche Meisterschaft in Frankfurt/Main am 12. Juni sowie das Saisonfinale in Münster.
Dustin Simon, der 23-Jährige aus Kleinreinsdorf, ist ein Neuling in der Hochhauslaufszene. Er studiert an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena Sport sowie Wirtschaft/Recht auf Lehramt und ist seit seinen Kinder- und Jugendjahren eng mit dem Sport verbunden. Er war viele Jahre aktiver Fußballer beim 1. FC Greiz. Erst im Jahr 2015 ist er zufällig auf einen im benachbarten Reichenbach/V. stattfindenden Treppenlauf aufmerksam geworden, dort gestartet und hat gleich in der Altersklasse Männer den Sieg eingefahren, wobei er den Sieger aus 2013 und 2014 dieses Laufes, Tobias Burkhardt, hinter sich ließ. Seitdem, so sagt er selbst, kann er keine Treppe mehr in normalem Tempo hinauflaufen. Dementsprechend natürlich auch die unterschiedlichsten Wettkampferfahrungen, wobei er derzeit in der aktuellen deutschen Rangliste den neunten Platz einnimmt. In den letzten Tagen belegte er beim 4. Zwickauer Treppenlauf in seiner Altersklasse den zweiten Platz hinter dem Chemnitzer Tim Maywald mit 0,5 Sek. Rückstand. Ein Sturz nach etwa 90 Stufen kostete ihm einige Sekunden und damit wahrscheinlich den Sieg. „Jedes Hochhausrennen ist ein Kampf gegen die Schwerkraft sowie den eigenen Körper, bei dem die Beine brennen“, so Dustin Simon. Er erklärt das wie folgt:„ Neben einer Grundlagenausdauer ist eine Kraftausdauer, besonders der Waden- und Oberschenkelmuskulatur unabdingbar, um schneller als der Aufzug in einem Hochhaus hinaufzugelangen. Außerdem gehört die Psyche, wie überall im Leistungssport zu einer wichtigen Komponente, die die konditionelle Fähigkeit maßgeblich beeinflußt.“
Der zukünftige Sportlehrer trainiert mehrmals in der Woche in Greiz, in seinem Heimatort Kleinreinsdorf, oder in Jena, wo er im Gelände und an vielen Aussichtspunkten nahezu optimale Trainingsbedingungen vorfindert. Neben dem Treppen- und Bergtraining nimmt er an verschiedenen Volksläufen teil, denn der Wettkampf ist bekanntlich das beste Training. So am 9. Januar 2016 beim 3-km-Berglauf in Falkenstein, wo er den fünften Platz belegte, am 2. April 2016 beim 4. Pausaer Erdachslauf über 5 km, den er in seiner Altersklasse gewann, oder am 16. April 2016 beim Osterlandcrosslauf über 8,5 km in Selingstädt, den er mit dem Gewinn der Silbermedaille bestand. Nächster Höhepunkt im Wettkampfgeschehen ist am 12. Juni 2016 die Deutsche Meisterschaft im Treppenlauf, wobei es gilt, das Treppenhaus des Frankfurter Messeturm schnellstmöglich hinaufzulaufen. 62 Etagen, also satte 1202 Stufen, gilt es dabei zu bewältigen. In Frankfurt/Main trifft Dustin Simon dabei auf die Laufelite Deutschlands in diesem Metier. Einer der Garanten ist Dr. Christian Riedel, der Mitte März in Warschau sich den Europameistertitel holte. Ebenfalls in Frankfurt/Main geht der aktuelle Weltranglistenerste, Piotr Lobodzinski aus Polen, sowie der Deutsche Görge Heimann an den Start. Heimann wurde im Februar in New York beim Lauf im Empire State Bulding Fünfter.
Zu seinen Zielen und eventuellen Chancen gibt sich Dustin Simon bei der internationalen Topbesetzung in Frankfurt/Main bescheiden, schließlich ist das seine erste Deutsche Meisterschaft im Treppenlauf, die er bestreiten wird. „Am Jahresende wird abgerechnet“, so Dustin Simon, der hofft, dann zu den Top 15 der deutschen Rangliste im Hochhauslauf gehören zu können.
„Wettkämpfe und deren Besuch kosten viel“, so Dustin Simon. Die Finanzierung der Wettkämpfe stellt ihn öfters vor Probleme, da als Student das Budget für ihn begrenzt ist. Mit den Firmen Täubert Design, Dachdeckermeister Andreas Dengler sowie PantoNeo Sportmanagement habe er regionale Sponsoren gewinnen können. Dennoch ist der junge Sportler und angehende Sportlehrer weiterhin auf der Suche nach Sponsoren, die ihm beim Besuch seiner Wettkämpfe unterstützen.

Peter Reichardt @04.05.2016

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